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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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möglicherweise damit gar bedrohen zu wollen - das lag weit jenseits der Grenze des Akzeptablen.
    Ob Simonet die Flucht gelungen war? Wo würde sich diese Ratte danach verkriechen? Wahrscheinlich wollte er den Versuch, Vorrec unter Druck zu setzen, bald wiederholen.
    Ja, er war genauso ein Narr wie alle anderen Menschen. Berechenbar in seiner grenzenlosen Naivität. Simonet hatte nicht im Entferntesten ahnen können, worauf er sich einließ, als er sich dazu entschloss, mit den Höllenmächten Kontakt aufzunehmen.
    Vorrec war sich sicher, ihn in den nächsten Stunden in dem zweiten Beschwörungsraum finden zu können. Simonet würde ihn mittels des Kristalls unter Druck setzen wollen. Vorrec triumphierte innerlich.
    Der Sektenführer hatte keine Chance. Er wird den Dhyarra an mich übergeben und danach sterben.
    Und das musste schnell geschehen!
    Bevor Zamorra und Duval den Sektenführer wieder fanden und Vorrec einen Strich durch die Rechnung machten.
    Vorrec war zufrieden. Wenn das Ergebnis der ganzen Aufregung darin bestand, dass er in Kürze über einen Dhyarra-Kristall von möglicherweise hoher Ordnung verfügte, dann hatte sie sich gelohnt.
    Ein Dhyarra war ihm im Intrigenspiel, das um die Macht ständig am Laufen war, äußerst nützlich. So mancher Konkurrent musste es sich dann zweimal überlegen, sich mit ihm anzulegen.
    ***
    Das Handy klingelte in Zamorras Tasche.
    »Uns wird mal wieder keine Ruhe gegönnt«, seufzte Zamorra.
    »Geh schon ran.« Nicole schloss gerade die Tür des Cadillacs auf und ließ sich auf den Fahrersitz fallen.
    Zamorra kam ihrer Aufforderung nach und meldete sich. »Wer sind Sie?«, fragte er nach einer Weile. Dann lauschte er wieder den Worten seines Gesprächpartners. »Wo kann ich Sie finden?« Und kurz darauf: »Ich will Ihnen helfen… ja… Warten Sie, legen Sie nicht auf!«
    Professor Zamorra nahm ebenfalls im Cadillac Platz, dessen Tür Nicole für ihn geöffnet hatte. Er hörte mehr als eine Minute zu. »Was Sie sagen, ist interessant… Woher - okay, ich habe verstanden. Keine Fragen mehr.«
    Nicole war hellhörig geworden. Zamorra streckte ihr den hochgestellten Daumen der linken Hand entgegen. Der Anruf musste Gold wert sein. Zamorra holte einen Block und einen Kugelschreiber aus dem Handschuhfach und kritzelte eine Adresse nieder.
    »Gehen Sie nicht aus dem Haus, wir kommen sofort. Wir…« Er unterbrach sich. »Aufgelegt«, murmelte er dann.
    »Was war los?«, wollte Nicole wissen.
    »Dreh den Schlüssel und gib Gas! Rue de Moret, 27. Wie klingt das in deinen Ohren?«
    »In meinen Ohren offenbar nicht so schön wie in deinen, Chéri! Willst du mich nicht einweihen, was der geheimnisvolle Unbekannte dir am Telefon verraten hat?«
    »Unterwegs, Nici! Jetzt zählt mal wieder jede Sekunde.«
    »Das kommt mir bekannt vor.« Nicole ließ den Motor an. »Wo finde ich die Rue de Moret?«
    »Das weiß ich ebensowenig wie du. Fahr auf die Hauptstraße, dort werden wir sicher jemanden finden, der uns weiterhelfen kann.«
    Nicole wendete und tat, wie ihr geheißen wurde.
    »Ich hatte einen Mann am anderen Ende der Leitung, schätzungsweise dreißig. Er sagte, er habe jemandem vor mehreren Jahren ein Beschwörungsbuch verkauft und mit ihm zusammen einen Dämon namens Vorrec gerufen.«
    »Vorrec? Habe ich nie gehört. Muss wohl ein kleines Licht sein.«
    »Er ist auch unter seinem Beinamen bekannt.« Zamorra machte eine kleine bedeutungsschwere Pause. »Er sagte, man nennt ihn den Hyänengott.«
    Nicole schluckte hart. Die Recherche in der heimischen Datenbank konnten sie sich sparen. »Das nenne ich einen Volltreffer. Und weiter?«
    »Nichts weiter. Der Anrufer sagte, er habe Angst.«
    »Angst?«
    »Mehr sagte er nicht.«
    »Woher hat er deine Nummer?«
    »Das sagte er ebenfalls nicht. Er wird sie wohl über die Baustellenleitung bekommen haben, dort habe ich sie hinterlassen.« Zamorra unterbrach seine Erklärungen und streckte den Arm aus. »Halt an, da vorne ist jemand!«
    Nicole brachte den Wagen neben einem etwa fünfundzwanzig Jahre alten Passanten zum Halten und kurbelte das Fenster herunter. »Hallo, wo finde ich die Rue de Moret?«
    Der blonde Jüngling war über Nicoles Anblick sichtlich erfreut und gab bereitwillig Auskunft. Nicole dankte es ihm mit einem Lächeln und fuhr weiter.
    »Ich nehme an, bei der besagten Adresse finden wir den unbekannten Anrufer«, nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf.
    »Gratuliere, Ms. Holmes! Er sagte, er hat uns noch einiges

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