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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ich jetzt nicht mehr. Also machen wir es kurz. Jaime deZamorra. Du hast leider Dinge gesehen, die besser unentdeckt geblieben wären. Deshalb werde ich dich jetzt gemeinsam mit dem Druiden vernichten.«
    Der Don hielt schützend die Hände vor sein Gesicht.
    »Herr… ich würde euch doch niemals verraten«, log er. »Ich war doch schon immer Euer treuer Diener, das müsst Ihr doch wissen. Bitte, ich…«
    Sarkana ließ ihn nicht ausreden. »Schweig, du Nichts! Im Grunde würde es ja jetzt keine Rolle mehr spielen, wenn du meinen kleinen Regelbruch ausplaudertest. Ich bin an kein Vampirgesetz gebunden, denn ich herrsche über euch alle. Und bald wird mein Machtbereich sich noch erweitern - so mancher wird sich noch wundem. Aber du hast mich gereizt, Jaime. Außerdem bist du nur ein Wurm, dem jetzt einfällt, wie wunderhübsch er kriechen kann. Zu spät, deZamorra.«
    »Bitte, Herr… so lasst mich doch erklären. Ihr schenkt mir doch sicher die Gnade, Euch in aller Ruhe…«
    Blitzschnell kam der Schlag mit dem Flügel und traf deZamorra mitten in sein Gesicht.
    »Ich sagte doch, dass ich keine Zeit mehr mit euch verschwenden kann. Das Urteil lautet Vernichtung!«
    Warum erwähnt Sarkana immer wieder, dass ihm die Zeit fehlt? Gryfs Graue Zellen arbeiteten auf Hochtouren. Wenn sein Körper komplett ausfiel, dann musste er sich Alternativen einf allen lassen. Zeit - das schien ein Faktor zu sein, der Sarkana gerade sehr beschäftigte.
    War es möglich, dass…?
    Gryf horchte tief in sich hinein. Das Schattenbild, dieses unerklärliche Etwas, das seine gesamten Fähigkeiten neutralisierte, war es noch so intensiv und übermächtig wie vor einigen Minuten? Der Silbermonddruide gab den Versuch schnell wieder auf, denn seine Schmerzen ließen eine entsprechende Konzentration einfach nicht zu.
    Ein paar Mal war er bereits nahe einer Ohnmacht gewesen. Vielleicht wäre das sogar die barmherzigste Lösung, doch irgendetwas verhinderte, dass er sein Bewusstsein verlor.
    Jetzt reiß dich am Riemen! Wenn dir nur der Verstand bleibt, dann setze ihn gefälligst auch ein. Und wenn du nur noch dein loses Maul hast, dann mach es auf!
    Zeit schinden? Und auf ein Wunder hoffen? Was blieb ihm anderes übrig?
    »Was schwafelst du von Zeit, Sarki?« Jedes Wort verursachte Schmerzen in Gryfs Brustkorb. Offenbar war auch die eine oder andere Rippe angeknackst. »Hast du ein Date? Oder gibt es da etwas, was wir alle hier wissen sollten? Einen Schwachpunkt in deinen ach so genialen Plänen?«
    Sarkanas Antwort kam einen Augenblick zu langsam, als dass sie überzeugend wirkte. »Ich kenne so etwas wie Schwachpunkte nicht, Druide. Fehler machen andere - ich nicht! Du bist in meine Falle getappt wie ein blutiger Anfänger. Auch dummes Geschwätz rettet dich jetzt nicht mehr.«
    »Warum dann die Hetze, alte Fledermaus? Sieht dir nicht ähnlich. Ich hatte eher damit gerechnet, dass du mich langsam auf offenem Feuer rösten würdest. Hmm? Du kostest deine wenigen Erfolge doch sonst gerne in aller Ruhe aus. Oder fürchtest du unliebsamen Besuch?«
    Sarkana antwortete nicht. Vielleicht hatte Gryf mit seinen Vermutungen ins Schwarze getroffen. Vielleicht wollte Sarkana die Sache aber auch nur beenden.
    Für deZamorra und Gryf gab es da keinen Unterschied.
    Erneut näherte sich das aufgerissene Maul dem Druiden.
    Und dieses Mal würde Sarkana sich ganz sicher nicht noch einmal stören lassen.
    ***
    Artimus van Zant und Khira Stolt ließen Zamorra und Nicole den Vortritt.
    Es fiel der Kleinwüchsigen nicht leicht, Schritt mit den anderen zu halten, doch bisher hatte sie standhaft jede Hilfe verweigert. Artimus war beinahe sicher, dass sie das hier körperlich nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch er hatte sich felsenfest vorgenommen zu warten, bis Khira ihn um Hilfe bat.
    Sie war eine stolze Frau - sie entschied, wann es soweit war, nicht andere.
    In die Katakomben unter Rom zu gelangen war wirklich kein Problem, denn es gab viele offizielle Einstiege, die von Touristen genutzt wurden. Es wurden regelrecht Führungen veranstaltet, die sich natürlich streng an die gesicherten und ausgebauten Wege hielten.
    Die kleine Gruppe hatte sich unbeobachtet irgendwann ganz einfach in einen der halbherzig abgesperrten Seitengänge verabschiedet. Khira war so etwas wie ein Ortungsgerät in menschlicher Gestalt. Sarkanas Aura zog sie wie ein Magnet an.
    Bald schon reagierte Merlins Stern. Von da an war es ein Leichtes, dem Vampirdämon mit jedem Schritt ein

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