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0791 - Der COMP und der Kybernetiker

Titel: 0791 - Der COMP und der Kybernetiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geräte blieben sie stehen. Perry Rhodan fragte: „COMP - hörst du uns?"
    Eine oder zwei Sekunden lang blieb alles still. Dann leuchteten zwei Bildschirme auf. Auf beiden erschien dasselbe Bild. Rhodan musterte es aufmerksam. Als er begriff, was ihm da vorgespielt wurde, stöhnte er unwillkürlich auf. Das Bild zeigte den Glutball einer orangefarbenen Sonne und, in unterschiedlicher Entfernung davon, die Sicheln zweier Planeten - eines kleineren, sonnennahen, und eines größeren.
    Dasselbe Bild hatte Perry Rhodan Wochen zuvor schon einmal gesehen: auf Xumanth, der Welt der Tbahrgs.
    „Medaillon!" stieß er hervor. „Die Erde und Goshmos Castle!"
    Hammersolth und Kordahl, zwei Feyerdahler, die auf dem Mond Sh'donth der Tbahrg-Welt stationiert waren, hatten den Leuten von der SOL zu verstehen gegeben, daß die Bildübertragung von dem MODUL der Kaiserin von Therm stammte. Das war letzlich der Anlaß, warum Perry Rhodan sich bemühte, mit der Kaiserin in Kontakt zu treten: Sie kannte die derzeitige Position der Erde.
    „Ruhe!" mahnte Atlan.
    Perry Rhodan riß sich zusammen. Der Anblick der Heimatwelt hatte ihn bis ins Innerste aufgewühlt. Vor ihm aber lag eine wichtige Verhandlung. Aufregung ist der Feind des Verhandlungserfolges, redete er sich ein.
    Gleichzeitig fragte er sich, warum der COMP ausgerechnet dieses Bild produziert hatte. Lag ihm daran, seine Gesprächspartner aus dem Gleichgewicht zu bringen? Oder wollte er den Anblick der Erde als versöhnliche Geste verstanden wissen - als Andeutung, daß er bereit war, den Menschen bei der Suche nach ihrer Heimat behiflich zu sein?
    Rhodan wandte sich in Richtung eines der Mikrophone, die als schillernde Energieringe reglos in der Luft schwebten.
    „Du batest um eine Unterredung, COMP", sagte er mit ruhiger, klarer Stimme. „Wir haben nicht viel Zeit. Was hast du uns zu sagen?"
    Das Bild verblaßte nicht. Es blieb auf den Empfängern stehen - womöglich als ein Lockmittel, mit dem der COMP seine Verhandlungspartner zu Zugeständnissen verleiten wollte.
    Aus einem der Lautsprecher klang eine äußerst melodiöse und dennoch fremdartig klingende Stimme. Sie sprach Interkosmo, dieselbe Sprache, deren sich auch Perry Rhodan bislang bedient hatte.
    „BARDIOCs Häscher sind hinter uns her!" sagte die Stimme.
    Der Name elektrisierte die beiden Zuhörer. BARDIOC, das geheimnisvolle Wesen, vor dessen Inkarnation CLERMAC die Kaiserin von Therm sich fürchtete!
    „Wir haben sie bemerkt", entgegnete Rhodan. „Wenn sie uns angreifen, werden wir sie vernichten!"
    „Das könnt ihr nicht!" widersprach die Stimme. „Der Feind ist euch überlegen."
    „An Zahl, aber nicht an Bewaffnung!"
    „Es ist dennoch unerläßlich, daß dieses Fahrzeug sofort Fahrt aufnimmt und sich in Sicherheit bringt."
    „Dazu müßten wir SENECA seine ursprüngliche Funktionsgeschwindigkeit wiedergeben."
    „Eben das fordere ich von euch!"
    Man wußte nicht, ob sich der COMP in der menschlichen Physiognomie auskannte. War das der Fall, dann mußte Perry Rhodans höhnisches Lächeln Bände für ihn sprechen.
    „Daß du das gerne hättest, kann ich mir gut vorstellen", lautete die spöttische Antwort. „Du hattest SENECA schon so gut wie in deiner Gewalt, ehe wir deine Machenschaften blockierten!"
    „Ich hatte nicht die Absicht, euch zu gefährden. Ich befolgte den Befehl der Kaiserin, dieses Fahrzeug in Sicherheit zu bringen."
    „Wir sorgen selbst für unsere Sicherheit!"
    „Habt ihr deswegen den Kampf gegen mich aufgenommen?"
    „Deswegen und aus noch einem anderen Grund."
    „Welcher ist das?"
    „Auf dein Geheiß ist einer meiner Leute fast erschlagen worden. Er liegt noch jetzt und ringt mit dem Tode. Niemand weiß, wie es ihm ergehen wird, wenn er wieder zu sich kommt."
    „Ich habe niemand erschlagen!" widersprach der COMP.
    „Du nicht. Aber der Roboter Julia auf deinen Befehl!"
     
    *
     
    Diese Äußerung des Menschen setzte den Stellvertreter in Verwirrung.
    Er verstand nicht, warum die Menschen das Leben einer der Ihren so hoch schätzten.
    Er versuchte, den Grund für den Mangel an Verständnis durch sorgfältige Analyse seines Bewußtseins zu finden. So weit der Inhalt seines Gedächtnisses zurückreichte, hatte er sich immer an Bord des MODULS befunden - als Stellvertreter der Kaiserin, aber weit von ihr entfernt.
    An Bord des MODULs hatte es außer ihm und verschiedenen Arten von Maschinenwesen nur noch die Forscher der Kaiserin gegeben. Ihr Leben galt gleich nichts.
    Sie

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