Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Verbindung zu Atlantis?«
    »Nur das Wissen.«
    Die Antwort gefiel mir nicht. »Wo befindet es sich denn? Eingepackt in dieses pochende Herz?«
    »Nein, es ist die Energie, die mich durchströmt. Es hält die Masse am Leben, das schon seit Tausenden vor Jahren. Es ist ein Teil des Wissens der Welt.«
    »Und du kennst es?«
    »Ich habe es mir geholt.«
    »Wo?«
    »Im alten Land.«
    »Ägypten also?«
    »Ja.«
    Es passte mir nicht, dass ich ihr die Antworten wie Würmer aus der Nase ziehen musste, aber ich war froh, überhaupt etwas zu erfahren. »Dann bist du in Ägypten gewesen?«
    »Ja, ich war dort, und ich bin in die Tiefe des Grabs hineingestiegen. Ich habe sie mir geholt, denn ich wusste, dass es zwischen dem Inhalt der Amphore und mir eine Verbindung gibt. Ich konnte die Tür öffnen, und niemand hat mich daran gehindert, denn ich bin selbst den Psychonauten aus dem Weg gegangen.« Sie kicherte schrill. »Was weiß denn die heutige Menschheit schon vom Wissen der alten Reiche? Gar nichts. Sie ist dumm, sie will nicht akzeptieren, dass man damals schon viel, viel weiter war als heute. Man staunt über mich und meine Fähigkeiten, unterzieht mich vielen Tests und kommt einfach nicht auf die nahe liegende Wahrheit, die so simpel ist…«
    Ich hatte die Erklärungen zwar mitbekommen, aber meine Gedanken hatten sich in eine ganz andere Richtung bewegt, denn sie hatte einen Begriff erwähnt, bei dem ich einfach aufhorchen musste.
    Die Psychonauten! Ich kannte diese Gruppe von Menschen, die sich als Nachkommen einer Rasse bezeichneten, die vor der Sintflut gelebt hatte. Diese Menschen hatten das dritte Auge, das Auge des anderen Sehens, des Wissens, das hinter den beiden normalen lag und im Laufe der langen Jahre verkümmert war. Damals aber, vor einigen tausend Jahren, hatte es sie gegeben, und sie hatten eine Menge gewusst, wahrscheinlich überliefert von den Sternenvölkern, die der Erde des Öfteren einen Besuch abgestattet hatten. Aber dieses Wissen war nicht verloren gegangen. Schon damals hatte es Menschen gegeben, die es sammelten und es zu einer Art Bibliothek zusammengefasst hatten. Die erste große Bücherei des Altertums, und sie war im, nicht erforschten und geheimnisvollen Innern der Cheops-Pyramide verborgen und nur wenigen Eingeweihten zugänglich.
    Ich hatte dazugehört. Ich hatte einmal einen Blick hineinwerfen können und war dann wieder gegangen.
    Und diesen Weg musste auch Diondra Mayne gefunden haben.
    Sie sah mich an, ich wich ihrem Blick nicht aus und wusste Bescheid, Sie hatte gespürt – wie auch immer – mit welchen Problemen ich mich beschäftigte.
    Als sie lächelte, sah es noch immer so aus, als wollte sie mich verschlingen. Aber ihre Frage klang anders.
    »Du weißt Bescheid, John Sinclair, nicht wahr?«
    »Ja, ich ahnte es.«
    »Du kennst das Geheimnis der Pyramide?«
    Ich nickte. »Wenn du von Cheops sprichst, kann ich damit wohl etwas anfangen.«
    »Wir sind uns gleich!«, zischte sie.
    Nur das nicht, dachte ich und kam wieder auf das Thema zu sprechen. »Das können wir nicht. Ich habe einen Blick in die Pyramide werfen können, in diesen Saal des Wissens, doch ich bin sehr schnell wieder gegangen. Es war nichts für mich. Ich fühlte mich nicht würdig, denn ich wollte nicht, dass die alten Geheimnisse dieser Menschheit zugänglich gemacht wurden. Sie sollen dort bleiben, wo man sie vor urlanger Zeit begraben hat. So und nicht anders sehe ich es.«
    Diondras verändertes Gesicht zuckte. Manchmal erinnerte es mich an den Kopf eines Roboters. »Ja, so hast du gedacht, aber nicht alle denken so, ich nicht.«
    »Dann hast du die Amphore dort gestohlen.«
    »Ich nahm sie mit. Ich habe mich belohnt.«
    »Und weiter?«
    Diondra warf einen Blick auf das Gefäß. »Ich öffnete sie«, erklärte sie mit leiser Stimme, »und dann merkte ich, was mir da entgegenwehte. Es war einfach phänomenal, denn in dieser Masse in das Wissen einer alten Rasse verborgen. Dieses Wissen wurde an einen Menschen weitergegeben, der nach seinem Tod nicht verging. Man konnte ihn nicht vernichten, er war auf eine gewisse Weise unsterblich, denn er gehörte ebenfalls zu den Phänomenen.«
    »Zu den Sternenvölkern?«
    »Nein, zu einem anderen, denn auch damals hat es sie schon gegeben. Sie waren überall, sie schauten sich um, und sie haben mit den Menschen Kontakt aufgenommen. Es waren noch ältere Wesen, aber sie lebten auf der Erde, nur hatten sie sich hinter einer Maske verborgen.« Diondra fing an zu kichern.

Weitere Kostenlose Bücher