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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unmöglich.
    »Heißen Sie nicht Cusor?«, fragte er.
    »Ja, warum?«
    »Ich möchte immer nur zu gern wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn du verstehst.«
    »Solltest du versuchen, von hier zu verschwinden, mache ich dich alle. Ich gehöre zu den Leuten, die treu sind, wenn sie einmal einen Job angenommen haben.«
    Palmer erkannte die perverse Logik, die hinter den Worten steckte, sofort. »Treu bis in den Tod?«, hakte er nach.
    »Wenn es sein muss, auch das.«
    »Sie machen sich strafbar.«
    »Es kümmert mich nicht.« Erst grinste er breit, dann lachte er und strich dabei mit einer selbstsicher wirkenden Geste über sein Haar.
    »Wenn Sie wüssten, was ich hinter mir habe, Professor, würden Sie anders reden.«
    Zumindest duzt er mich nicht mehr, dachte Palmer und wunderte sich gleichzeitig darüber, wie gering seine Furcht war. Eigentlich hätte er zittern müssen, stattdessen stand er da, unterhielt sich mit diesem Menschen und hatte sogar noch die Nerven, sich auf seinen alten Platz zu setzen. Vor ihm stand der Tisch. Er war noch gedeckt, denn die beiden Tassen und die Kanne hatte niemand abgeräumt.
    Palmer schaute das Geschirr an. Den ersten Schock hatte er überwunden, und sein Gehirn beschäftigte sich mit den Wegen, um die Situation zu verändern. Er war ein Mensch, der immer nach irgendwelchen Auswegen suchte. So fatal konnte eine Situation nicht sein, als dass er sich einfach damit abfand.
    Auch jetzt nicht.
    An Cusor kam er nicht vorbei, das stand fest. Er würde auch nicht aus dem Fenster springen können, so etwas gelang nur den Filmhelden. Außerdem war Cusor immer schneller.
    Nur wollte ihm das Fenster nicht aus dem Sinn. Zugleich dachte er auch an den Polizisten draußen im Park. Der lauerte auf eine Chance oder auf einen Grund, in das Haus einzudringen. Die Tür kam bestimmt nicht in Frage, weil sie verschlossen war. Zudem konnte er auch nicht wissen, was sich hinter den Mauern abspielte, also musste man ihm einen Hinweis geben.
    Palmer konzentrierte seinen Blick auf die Teekanne. Es war ein bauchiges Gefäß und ziemlich schwer. Er glaubte kaum, dass eine Fensterscheibe ihm standhalten konnte.
    Das war die Idee!
    Wenn er die Kanne durch die Scheibe warf, würde der Polizist draußen aufmerksam werden.
    Palmer streckte die Hand aus. Mit dem linken Auge schielte er dabei auf seinen Aufpasser, der auf dem Stuhl hockte, eine bequeme Haltung angenommen hatte und Palmer in Ruhe ließ.
    Trotzdem fragte dieser: »Ich darf mir doch eine Tasse Tee einschenken – oder?«
    Cusor lachte nur. »Wenn es Sie beruhigt, meinetwegen.«
    »Danke.« Palmer lächelte knapp, als er einschenkte. Er schaute zu, wie die gelbliche Flüssigkeit aus der Öffnung und in die Tasse rann.
    Die Zeit kam ihm gleichzeitig lang und zugleich kurz vor.
    Dann war die Tasse voll.
    Noch ein Blick zu Cusor.
    Der Leibwächter reckte sich. Er war der Typ, der vor Kraft kaum gehen konnte. Er brauchte Action, und die konnte er haben, so dachte der Professor.
    Die Kanne hielt er fest, als er sich leicht drehte. Dann holte er aus, hörte Cusors Schrei, denn der Mann hatte etwas von seinem Vorhaben bemerkt, aber er konnte nicht mehr reagieren. Sekunden später prallte die Kanne bereits gegen das Fenster, und beide hörten, wie die Scheibe mit einem lauten Klirren zerbrach.
    Cusor jagte blitzartig von seinem Platz hoch.
    Himmel, jetzt bringt er mich um, dachte Palmer!
    ***
    Suko fragte sich, ob er richtig gehandelt hatte, als er den Professor einweihte. Bis jetzt ja, weil nichts Negatives vorgefallen war, das Haus und das Grundstück lagen in einer abendlichen Stille, wie sie normal war.
    Nicht für Suko.
    Ihm gefiel die Stille nicht. Sie kam ihm bedrückend vor, und sie war überall gleich, wie er auf seinem Gang durch den Park festgestellt hatte. Sehr vorsichtig hatte er sich in der Dunkelheit bewegt und immer wieder Ausschau nach irgendwelchen Überwachungs-Kameras gehalten. Er hatte auch welche gesehen, aber die schafften es nur, die unmittelbare Umgebung des Hauses zu kontrollieren.
    Auch bei Tageslicht wäre es für den Inspektor schwer gewesen, sich einen Überblick zu verschaffen. Das Gelände war einfach zu groß und in der Dunkelheit erst recht nicht zu überblicken.
    Er hatte viel gesehen und trotzdem kaum etwas erkannt. Er hatte den Teich unter die Lupe genommen, sich auch im Pavillon umgeschaut. Er war praktisch überall gewesen und auch an der Innenseite der Hecke entlanggeschlichen, doch verdächtige Spuren waren ihm dabei

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