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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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anblickte.
    »Susanne Greve, Hellseherin und Astrologin. Ich kann Ihnen die Karten legen, wenn Sie wollen.« Sie reckte das Kinn vor und musterte ihn von oben bis unten. »Sind Sie auch ein Adept? Sie tragen gar keine Kutte.«
    »Hören Sie bloß auf. Die Bruderschaft ist für mich Vergangenheit«, sagte Mahrzahn verächtlich. »Die hat uns diesen Schlamassel doch überhaupt erst eingebrockt.«
    »Reden Sie nicht so über den Meister, junger Mann!«
    Zamorra stand auf. »Vielleicht könnten Sie beide Ihre Animositäten zurückstellen, solange wir uns hier unten befinden. Es sieht nicht so aus, als könnten wir demnächst mit Hilfe von außen rechnen.«
    »Sie meinen, dass wir hier unten eingeschlossen sind?«, fragte sie betroffen.
    »Es sieht ganz danach aus«, sagte Mahrzahn höhnisch. »Was wollen Sie jetzt tun, Zamorra - außer hier den barmherzigen Samariter zu spielen?«
    »Sie beide können mir gern einen Teil der Arbeit abnehmen. Suchen Sie den Raum nach weiteren Überlebenden ab.«
    »Ich bin doch keine Trümmerfrau!«, empörte sich die Hellseherin.
    Zamorra atmete tief durch. Als Trümmerfrau bezeichnete die Matrone sich? Hier in Deutschland waren es nach dem 2. Weltkrieg die ausgebombten Frauen gewesen, die Trümmer von Häusern beiseite räumten und einen Neuanfang starteten, während ihre Männer, deutsche Soldaten, sich in Kriegsgefangenschaft befanden. Dass diese Hellseherin sich mit den richtigen Trümmerfrauen von damals in eine Reihe stellte, war ein Schlag ins Gesicht jener hart arbeitenden Frauen und Mütter, die aus dem Nichts heraus eine neue Existenz schaffen mussten. Teilweise gegen den Willen der Siegermacht England. »Lasst sie Gras fressen«, hatte Sir Winston Churchill damals verlangt.
    Damals… In einer Zeit, die auch Zamorra nur aus den Geschichtsbüchern kannte und aus dem Unterricht durch Lehrer, deren innere Einstellung noch vom Krieg geprägt war und die in den Engländern auch nur notgedrungen Verbündete sahen, in den Deutschen aber Todfeinde.
    Doch das war längst Vergangenheit. Die Ressentiments waren geschwunden. Aus einstigen Feinden waren Freunde geworden, nur den Engländern trauten die Franzosen immer noch über den Weg. Doch auch diese Abneigungen schwanden immer mehr. Europa wuchs ein halbes Jahrhundert nach dem verheerenden Krieg eines größenwahnsinnigen Diktators endlich zusammen.
    Und dann gab es solche Arroganzbestien wie die Matrone…
    Zamorra stand auf. »Noch ein Wort, und ich decke Sie wieder mit Steinen ein. Dann können Sie zusehen, wie Sie sich befreien!«
    Sie schwieg ängstlich. Mahrzahn kniff die Lippen zusammen. Ihm gefiel es ebenso wenig, herumkommandiert zu werden, aber er fügte sich.
    Während Zamorra sich um die Bewusstlose kümmerte, fanden Mahrzahn und Greve zwei weitere Kuttenträger: einen untersetzten Mann in den mittleren Jahren, dessen Haaransatz sich bereits weit über die Schläfen nach hinten verschoben hatte, und einen etwa dreißigjährigen Mann mit breiten Schultern und einem geröteten Gesicht. Beide waren bei Bewusstsein, standen aber offenbar unter Schock. Der Dreißigjährige stellte sich als Tony Ehrmann vor. Er besaß eine dunkle, leise Stimme, die überhaupt nicht zu seinem Äußeren passte. Der Untersetzte gab sich verschlossen. Er verriet nicht einmal seinen Namen, was Mahrzahn nur mit einem Schulterzucken quittierte.
    »Jetzt sind wir also zu sechst«, stellte Mahrzahn lakonisch fest. »Vielleicht hat ja jemand eine Idee, wie wir aus diesem Loch herauskommen.«
    Zamorra zog das TI-Alpha aus der Tasche.
    »Sie kriegen hier kein Netz«, behauptete Mahrzahn.
    Er konnte nicht wissen, dass Zamorras Handy eine spezielle Entwicklung der Tendyke Industries war. Die T.I .-Tüftler hatten es mit sämtlichen Schikanen ausgestattet, die der aktuelle Stand der Technik erlaubte.
    Aber auch das TI-Alpha zeigte keine Verbindung an.
    Mahrzahn grinste zufrieden, als Zamorra das Handy wieder einsteckte.
    »Kennt jemand von Ihnen die Bewusstlose?«, fragte Zamorra.
    Mahrzahn grinste. »Das Mädel sieht verdammt gut aus, wenn ich das mal sagen darf.«
    Zamorra sah Tony Ehrmann an, aber der schüttelte den Kopf.
    »Sie wissen doch, dass kein Adept den anderen kennt«, sagte Susanne Greve missbilligend. »Das ist ein ehernes Gesetz. Der Meister hat es aufgestellt.«
    »Der Meister selbst scheint allerdings nicht so ehern gewesen zu sein, denn von ihm habe ich noch keinen Kuttenzipfel zu Gesicht bekommen«, sagte Ehrmann.
    »Ich werde nicht länger

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