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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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wieder da.«.
    Er stand auf und ging in die Richtung, aus der Mahrzahn gekommen war. Weit konnte Bérnau nicht sein.
    Als Zamorra sich umblickte, sah er, dass Mahrzahn ihm folgte. Er wollte den Manager zurechtweisen, überlegte es sich dann aber anders. Womöglich hätte die Anwesenheit des unbeholfenen Managers der Verletzten sogar mehr Schaden als Nutzen gebracht.
    Nach etwa hundert Metern erblickte Zamorra die untersetzte Silhouette Walter Bernaus, der vor einem Geröllhaufen stand. Aus dem Schutt ragte etwas heraus, das annähernd die Form eines menschlichen Beins besaß. Das Hosenbein war schmutzig und zerrissen. Unter den Trümmern konnte Zamorra einen braunen Stofffetzen ausmachen. Der Mann war ein Kuttenträger.
    »Lebt er noch?«, fragte Zamorra.
    Bernau zuckte hilflos die Achseln.
    »Wieso haben Sie ihn nicht befreit?«
    Zamorra kniete nieder und schob das Geröll zur Seite. Mahrzahn fasste sich ein Herz und sprang ihm bei. Als sie die schwersten Steine zur Seite geschafft hatten, kamen Unterleib und Brust des Eingeschlossenen zum Vorschein. Es war nicht zu erkennen, ob er atmete. Zamorra ahnte das Schlimmste. Er schuftete wie ein Besessener. Auf einigen der Steine waren im diffusen Zwielicht dunkelrote Spritzer zu erkennen.
    »Das ist Blut!«, sagte Mahrzahn erschrocken.
    Eine halbe Minute später hatten sie den Kopf freigelegt. Die Augen des Mannes waren geschlossen. Eine Lache hatte sich unter dem Hinterkopf ausgebreitet.
    »Der ist erledigt«, sagte Mahrzahn.
    Zamorra tastete nach der Halsschlagader. Der Puls war schwach, kaum zu fühlen. Mahrzahn hatte Recht. Der Mann würde schon die nächsten Minuten wahrscheinlich nicht überleben.
    Zamorra schloss die Augen. Er fühlte sich auf einmal schrecklich ohnmächtig.
    »Kennen Sie den Mann?«, fragte Bernau.
    Zamorra nickte. Wegen dieses Mannes war er überhaupt erst nach Hamburg gekommen.
    Vor ihm lag Vincent Perry.
    ***
    Der Morgen graute bereits, als die kleine Propellermaschine in Hamburg-Fuhlsbüttel landete. Nicole meldete sich bei Robert Tendyke in El Paso, Texas, und bedankte sich für seine Unterstützung. Eine Maschine der weltweit vertretenen Tendyke Industries hatte sich zufällig in Paris befunden, und mit ein bisschen Überredungskunst war es dem Abenteurer und Alleininhaber der T.I., gelungen, eine sofortige Starterlaubnis zu erhalten und Nicole Duval in Lyon aufgabeln zu lassen.
    »Das ist doch selbstverständlich«, sagte er mit einer Stimme, die seine Besorgnis nicht verbarg. »Sag mir, wenn ich noch etwas anderes für euch tun kann.«
    »Ich melde mich, sobald ich weiß, was vorgefallen ist«, sagte sie schnell und unterbrach die Verbindung. Sie war jetzt nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung.
    Am Ausgang erspähte sie einen etwa fünfzigjährigen Mann in einem braunen Sakko, das aussah, als hätte es die letzten zwanzig Jahre in einer Mottenkiste auf dem Dachboden verbracht.
    »Ich freue mich, dass Sie endlich da sind«, sagte Kommissar Werner und führte sie zu seinem rostigen Passat, der auf dem Parkdeck stand.
    Während der Fahrt nach Altona erzählte er, was geschehen war. Die lange Version, alles, was seit Zamorras Eintreffen in Hamburg geschehen war.
    »Er stand also zunächst unter Mordverdacht?«, fragte Nicole.
    Kommissar Werner wand sich. »Es war ein Schluss, den wir zwangsläufig ziehen mussten. Er wurde zur vermuteten Tatzeit an der Wohnungstür des ersten Opfers gesehen. Da wussten wir noch nicht, dass die Morde mit der Bruderschaft in Zusammenhang standen.«
    »Aber dann haben Sie sich entschlossen, mit ihm zusammenzuarbeiten?«
    »Sie müssen wissen, ich bin kein Mensch, der gern mit privaten Ermittlern kooperiert. Aber Zamorras Erklärungen schienen mir plausibel.«
    »Hatte er einen Verdacht, was den Meister der Bruderschaft anging?«
    »Er hoffte, das Rätsel in dieser Nacht lösen zu können. Wir hatten über den Bruder eines früheren Adepten von dem Treffpunkt erfahren, und Zamorra bat mich um einen Vorsprung von einer halben Stunde. Danach sollte das Einsatzkommando eingreifen.« Er seufzte. »Ich habe ihm seinen Willen gelassen.«
    »Sie brauchen sich keinen Vorwurf zu machen«, sagte Nicole. »Sicherlich kannte er das Risiko.«
    Er blickte auf ihre Hand, an der sich kein Ehering befand. »Sie beide kennen sich bereits sehr lange?«
    Werner konnte nicht wissen, dass ein solcher Ring und die damit verbundenen Formalitäten weder Zamorra noch Nicole viel bedeutet hätten. Sie führten eine bessere und

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