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0794 - Zeitbombe Zellaktivator

Titel: 0794 - Zeitbombe Zellaktivator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Haltung war lässig. Dennoch fühlte Vigeland sich unbehaglich. Wenn es den Eingeborenen in den Sinn kam, gleichzeitig über sie herzufallen, nützten auch die Energiewaffen nicht viel.
    „Laßt ihn los!" herrschte er die beiden Ertruser an, die den Mann festhielten. „Ubar, würdest du uns zur Herrin der Guten Medizin bringen? Ein Opfer bringen wir selbstverständlich nicht."
    „Wenn ihr es wagen wollt, vor sie zu treten, werde ich euch führen", antwortete der Eingeborene.
    Xschultan verzog das Gesicht zu einer bösartigen Grimasse und holte zum Schlag aus. Vigeland stoppte ihn mit einer beschwichtigenden Handbewegung.
    „Wir haben nichts zu befürchten", sagte er zu Ubar Igomo.
     
    *
     
    Das Haus, in dem die Herrin der Guten Medizin wohnte, war wie ein altterranischer Tempel gebaut.
    Nos Vigeland, der darin aufwendigen Luxus, wenigstens aber elektrisches Licht und elektronisch gesteuerte Servoeinrichtungen vermutet hatte, wurde enttäuscht.
    Die Einrichtung war zwar geschmackvoll und zeugte von einer gewissen Kultur, aber das Licht kam von Fackeln, und moderne Geräte waren überhaupt nicht zu sehen.
    Igomo führte die Piraten an mehreren offenen Türen vorbei. In den Räumen dahinter hockten Kinder und Halbwüchsige auf dem Boden und wurden von Erwachsenen unterrichtet, die einen ungewöhnlich intelligenten Eindruck machten. Anscheinend diente der Tempel unter anderem als eine Art Schule.
    Die Besucher durchschritten eine Halle, in der rund dreißig Frauen und Männer, auf dem Boden hockend, zwei Kreise bildeten. Sie hielten sich bei den Händen, sangen undefinierbare Lieder, die immer wieder von kurzen Pausen unterbrochen wurden und wiegten dabei ihre Oberkörper leicht vor und zurück.
    Sie beachteten die Besucher überhaupt nicht, und Vigeland bemerkte auch dann keine Reaktion, als einer seiner Leute einem Eingeborenen in die Rippen stieß.
    In der nächsten Halle, die sie betraten, stand eine Gruppe von jungen Eingeborenenfrauen um einen polierten Tisch aus massivem Marmor. Die Tischplatte schimmerte wie schwarzes Glas, und eine ältere Frau, die sich auch durch ihre hellere Hautfarbe von den anderen Frauen unterschied, zeichnete mit einem Farbstift Symbole darauf.
    Als die ältere Frau die Besucher bemerkte, blickte sie ihnen aufmerksam entgegen. Ihre Haltung, ihr Gesicht und vor allem ihre Augen drückten ein starkes Selbstbewußtsein, wache Intelligenz und absolute Gelassenheit aus.
    Unwillkürlich blieb Vigeland stehen, dann bedeutete er seinen Leuten, sich still zu verhalten und ging auf die Frau zu, in der er Berly Salvoni vermutete.
    „Ich muß Sie dringend sprechen, Madam", erklärte er. „Bitte, schicken Sie die Mädchen hinaus!"
    Die Andeutung eines Lächelns umspielte die Lippen der Frau, als sie erwiderte: „Ich habe vor niemandem hier Geheimnisse, Nos Vigeland, und niemand ist in der Lage, mir Befehle zu erteilen. Aber ich nehme an, daß Sie in einer dringenden und wichtigen Angelegenheit zu mir kommen. Also sprechen Sie!"
    Vigeland schluckte verstört.
    „Wo ... woher kennen Sie meinen Namen, Madam?"
    Berly Salvoni winkte ab.
    „Das ist unwesentlich, Vigeland. Kommen Sie zur Sache!"
    Die Zornröte stieg in Vigelands Kopf. Er fühlte sich vor seinen Leuten gedemütigt, und das hatte er noch nie vertragen können.
    Aber er besann sich rechtzeitig darauf, daß er auf den guten Willen der NEI-Agentin angewiesen war und daß es um sein Leben ging. Deshalb unterdrückte er den Impuls, die Frau zu züchtigen.
    „Ich muß mit Tifflor sprechen", erklärte er. „Ich habe etwas erfahren, das von größter Bedeutung für ihn und für das Neue Einsteinsche Imperium ist.
    Uns allen droht eine Gefahr, die so groß ist, daß wir unsere alte Feindschaft vergessen müssen, wenn wir überleben wollen."
    „Das erklärt die Aura der Furcht", erwiderte die Agentin leise.
    „Aber ich kann nicht mehr tun, als eine indirekte Nachricht an Tifflor weiterzugeben, vorausgesetzt, Sie überzeugen mich davon, daß der Inhalt bedeutungsvoll für das NEI ist."
    „Warum sagen Sie mir nicht einfach, wie ich zum NEI komme?"
    fragte Vigeland.
    „Weil ich es nicht weiß. Oder denken Sie, eine relativ unbedeutende Beauftragte wie ich würde die Koordinaten des NEI erfahren? So unvorsichtig ist man dort nicht. Andernfalls wären die Laren längst über den Zufluchtsort der Menschheit hergefallen. Sagen Sie mir, worum es geht, dann entscheide ich, ob ich Ihre Botschaft an Tifflor weiterleite."
    Nos Vigeland kämpfte

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