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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Natur deutliche Wegweiser darstellten - das sollte wohl ausreichen, um die Position des Verstecks zu errechnen. Die Serienfertigung der Projektoren lief auf vollen Touren. Eine ganze Flotte von SVE-Raumern war bereits mit diesen komplizierten Geräten ausgerüstet worden.
    Eine rosa gekleidete Ordonanz näherte sich dem Sessel.
    Hotrenor-Taak beachtete den Mann kaum, streckte nur die Hand aus und nahm die Folie entgegen.
    Der Lare im rosa Gewand zog sich hastig zurück. Hotrenor-Taak lächelte verächtlich. Er hatte sich daran gewöhnt, daß die Leute Angst vor ihm hatten. Seine Politik fand nicht überall volle Zustimmung. Die Laren hatten dem Konzil schon zu lange gedient.
    Der von Angst diktierte Respekt, den sie dem Konzil entgegenbrachten, war ihnen in Fleisch und Blut übergegangen.
    Sie hatten noch nicht begriffen, daß die Zeiten sich geändert hatten. Das Konzil als solches existierte nicht mehr. Hotrenor-Taak hatte aus dieser Erkenntnis die einzig richtige Konsequenz gezogen, und das hatte ihn zu einem einsamen Mann gemacht.
    Vertrauen durfte er niemandem mehr - aber das störte ihn nicht.
    Sein Volk würde schon noch erkennen, was er für sein Fortbestehen getan hatte.
    Hotrenor-Taak drehte die Folie nachdenklich um.
    Der purpurfarbene Siegelstreifen verriet, daß es sich um eine Nachricht von großer Bedeutung handelte.
    Er wußte, daß seine Leute ihn beobachteten. Nicht, daß sie ihn anstarrten, aber sie warfen dem alten Mann in der Nähe des Bildschirms versteckte Blicke zu. Sie warteten auf seine Reaktion.
    Angst hatten sie alle, wenn auch dieses Gefühl bei den einzelnen Individuen mehr oder weniger stark ausgeprägt war.
    Am besten schnitten in den Augen des alten Laren immer noch die ab, die Angst vor ihm hatten - sie konnte er unter Kontrolle halten.
    Aber die anderen ...
    Hotrenor-Taak seufzte leise. Ungläubiges Volk, dachte er.
    Sie fürchteten sich vor den Mächten des Konzils, den Hyptons, den Mastibekks -die Götter mochten wissen, vor wem noch.
    Die atemlose Spannung um ihn herum erreichte ihren Höhepunkt, als Hotrenor-Taak den Siegelstreifen aufbrach.
    Gelassen entfaltete er die Folie und las die kurze Nachricht.
    „Thorra-Van!"
    Hotrenor-Taak sprach leise. Er brauchte seine Stimmbänder nicht zu strapazieren, denn man hätte in diesem Augenblick den sprichwörtlichen Fall der Stecknadel hören können.
    Der Kommandant des Schiffes, ein hochgewachsener, noch recht junger Lare, sprang so hastig auf, daß er sich die Knie an einer Konsole stieß. Während er auf Hotrenor-Taak zuging, hielt er den Kopf gesenkt. Thorra-Van trug ein scharlachrotes Gewand und war damit als sehr hochgestellte Persönlichkeit gekennzeichnet. Seine Haltung hätte eher zu einem Mitglied der untersten Mannschaftsgrade gepaßt.
    „Es wird Zeit, unsere Position einzunehmen", sagte Hotrenor-Taak, als Thorra-Van vor ihm stand.
    „Sie haben gute Nachrichten erhalten?"
    Der ängstliche Unterton in der Präge des Kommandanten erfüllte Hotrenor-Taak mit Wut, aber er riß sich zusammen. Um sein Ziel zu erreichen, hatte er mehrmals sehr harte Entscheidungen treffen müssen, und das hatte sich natürlich herumgesprochen.
    Er durfte das Spiel nicht zu weit treiben. Leute wie Thorra-Van waren manchmal lästig, aber er brauchte sie.
    „Sehr gute Nachrichten", sagte er, um den Kommandanten etwas aufzumuntern. „Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen.
    Die Schiffe, die mit den neuartigen Projektoren ausgerüstet wurden, sind unterwegs. In zwei Tagen werden sie die vorgesehenen Positionen erreicht haben, bis dahin können auch die festen Stützpunkte mit den Geräten ausgestattet werden."
    „Das ist großartig", stieß Thorra-Van hervor.
    Hotrenor-Taak musterte ihn aufmerksam. Eigentlich war dieser Lare es wert, eine Chance zu erhalten. Wenn er den Kommandanten für sich gewann - er konnte es sich nicht leisten, auch nur auf einen einzigen Sympathisanten zu verzichten.
    „Sie werden neben mir stehen, wenn ich den Befehl gebe, die Projektoren einzuschalten", versprach er.
    Thorra-Van nahm hastig Haltung an und vollführte eine unerhört korrekte Ehrenbezeigung. Hotrenor-Taak nickte gnädig und quälte sich ein Lächeln ab.
    Zufrieden beobachtete er, wie Thorra-Van mit neuem Schwung an seine Arbeit ging. Das Schiff hallte wider von präzisen Befehlen, die unverzüglich befolgt wurden.
    Es war Zeit, die vorgesehene Parallelaktion einzuleiten.
    Dazu war nicht mehr erforderlich, als ein Kodewort an die zuständige Abteilung

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