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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du wieder die Bilder von einer weltweiten Katastrophe?"
    Seine Poren zogen sich ruckartig zusammen, als atme er heftig.
    „Die Katastrophe ist unabwendbar, aber die endgültige Vernichtung kann verhindert werden", sagte er. „Beachte die Zeichen. Die Alternative heißt Alwuurk ..."
     
    4.
     
    Als sich vom Kugel-Ring-Raumer eine Energieblase mit Choolk löste, waren alle Vorbereitungen getroffen. Sobald er sich an Bord der SOL befand, würde er von den Mutanten und den Technikern auf Schritt und Tritt überwacht werden. Jedenfalls hatten wir alles in unserer Macht Stehende getan, um uns gegen Überraschungen abzusichern.
    Vor allem ging es darum, soviel wie möglich über den Leibgardisten der Kaiserin von Therm und sein Verhältnis zum COMP in Erfahrung zu bringen.
    Der COMP hatte vorgeschlagen, Choolk in dem Transportschacht zu erwarten, durch den wir ihn selbst an Bord gebracht hatten - und so hatten sich Atlan und ich hier postiert.
    Die anderen Mitglieder der Schiffsführung waren auf ihren Posten. Zum einen, weil wir keinen zu großen Aufwand betreiben wollten, zum anderen, weil Atlan auf Alarmbereitschaft bestanden hatte.
    Auf den Bildschirmen über uns sahen wir, wie sich die Energieblase mit Choolk der SOL näherte. Er hatte seinen Raumer bis auf fünf Kilometer herangebracht und durch eine Art Magnetstrahl an unserer Hülle verankert. Entlang dieses Magnetstrahls bewegte sich auch seine Sphäre.
    Sie glitt durch das Außenschott, das sich sofort hinter ihm schloß. Es dauerte nicht lange, bis die Schleuse mit Sauerstoff gefüllt war und sich das Innenschott öffnete.
    Das Energiegebilde um Choolk fiel in sich zusammen - er war also ein Sauerstoffatmer. Er näherte sich uns mit grotesk wirkenden, stelzenden Schritten. Das Spalier der Grünuniformierten ignorierte er ebenso wie die Techniker mit ihren Geräten und die Mutanten.
    Sein einzelnes Kreuzauge war auf Atlan und mich gerichtet. Ich hatte einen der mit Choolks Sprache gefütterten Translatoren umgeschnallt. Zwar waren seine Kenntnisse noch recht lückenhaft, aber das würde sich während eines Gesprächs schnell ändern.
    „Willkommen an Bord der SOL, Choolk", begrüßte ich ihn schlicht.
    Choolks Sprechmembrane gab eine Reihe knarrender Geräusche von sich, und der Translator übersetzte: „Der im Ei Erhobene dankt und möchte auf direktem Wege zum COMP der Duuhrt geführt werden."
    Mit „der im Ei Erhobene" konnte Choolk nur sich selbst gemeint haben. Da er den Begriff „Duuhrt" in Zusammenhang mit dem COMP nannte, mochte dies eine weitere Bezeichnung für die Kaiserin von Therm sein.
    Ich deutete in den Schacht.
    „Dies ist der Weg."
    Ich betrat vor ihm die Energiebahn. Choolk folgte ohne zu zögern, Atlan bildete den Abschluß. Aus der Nähe betrachtet, wirkte Choolk viel unnahbarer als auf dem Bildschirm - wie ein Wesen aus einer anderen Dimension. Und wieder hatte ich den Eindruck, daß mir einiges an ihm entging. Doch nun erkannte ich, warum das so war.
    Choolk erschien mir irgendwie unfertig. Ich hätte nicht zu sagen vermocht, was ich an ihm vermißte - hatte ich doch noch keinen anderen aus seinem Volk zu Gesicht bekommen! Aber wenn man andere Fremdwesen zum Vergleich heranzog, so konnte man an ihnen unzählige Merkmale feststellen, die nicht rassebedingt sein mußten, sondern eher die einzelnen Individuen voneinander unterschieden.
    Bei Choolk fehlten solche besonderen Merkmale jedoch, als wäre bei seiner Erschaffung nur auf die generellen, hervorstechenden Charakterisiken Wert gelegt worden. Deshalb wirkte er steril - und eben unfertig. Er hatte etwas Maskenhaftes, Puppenhaftes an sich.
    „Darf ich der Technik Ihres Volkes meine Bewunderung aussprechen?" sagte Atlan etwas gestelzt. „Wir haben uns erlaubt, an Ihrem Schiff Ortungen vorzunehmen und haben einige verblüffende Tatsachen herausgefunden. Es ist vor allem der Antrieb Ihres Schiffes, der uns fasziniert.
    Es dauerte allerdings eine Weile, bis wir wußten, auf welcher Basis das Energiering-Triebwerk arbeitet. Oder gehen wir in der Annahme fehl, daß der Hochenergiering sich auf die verschiedenartigen Hyperschwingungen einpolen kann, sich von der 5-D-Krümmung des Hyperraums selbst abstößt und auf diese Weise seine Schubleistung erbringt?"
    Diese Theorie hatte das Waringer-Team nach intensiven Berechnungen entwickelt, und Atlan gab sie von sich, damit auch Choolk diese Leistung würdigen konnte.
    Der Leibgardist der Kaiserin von Therm sollte sehen, daß wir trotz unseres

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