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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verantworten.
    Sie wurde mangels an Beweisen freigesprochen und lebte noch zehn Jahre in geistiger Umnachtung.
    Der Fall konnte nie ganz geklärt werden. Es gab einige Punkte, die darauf hinzuweisen schienen, daß Amba ihren Mann getötet hatte, um einen Zeugen ihrer Tat zu beseitigen. Aber Klarheit erbrachte nicht einmal ein Verhör durch den Telepathien Fellmer Lloyd, denn Ambas Persönlichkeit war gespalten ...
    Ich versuchte, mich an diesen Fall zu erinnern. Es gelang mir nicht. Sicherlich hätte ich mein Gedächtnis auffrischen können, wenn ich mir die Unterlagen über die Zwischenlandung auf dem erdähnlichen Planeten Antapex beschafft hätte. Aber das war nicht der Mühe wert. Mir ging es um andere Dinge.
    Ich spannte „Die Kosmogonie der SOL" in das Lesegerät ein und ließ die Spule durchlaufen, bis sie bei dem Stichwort Antapex-Legende automatisch anhielt.
    Nach Lowitz stellte sich der Fall Grunell folgendermaßen dar: Amba hatte nichts davon wissen wollen, ihren Sohn dem Weltraum zu übergeben. Deshalb täuschte sie ihren Mann, gab ihm eine in ein Bündel gewickelte Puppe, die er in dem Glauben, es sei Antapex, aus der SOL stieß. Peter schied freiwillig aus dem Leben. Amba versteckte ihren Sohn - den sie nach dem Planeten, der sein Schicksal bestimmte, Antapex taufte - in einem Lagerraum der SOL, wo sie ihn heimlich versorgte.
    Amba wurde freigesprochen und konnte sich fortan ihrem totgeglaubten Sohn widmen. Sie täuschte nur Geistesgestörtheit vor, in Wirklichkeit war sie ganz normal. Um aber auch die Telepathen hinters Licht führen zu können, mußte sie selbst parapsychische Fähigkeiten besessen haben.
    Diese erbte Antapex, und sie wurden durch den Stich des unbekannten Insekts nur noch verstärkt...
    Als Antapex zehn Jahre war und sich selbst versorgen konnte, starb seine Mutter. Zu diesem Zeitpunkt war er unter den Solgeborenen längst zu einer legendären Gestalt geworden.
    Lowitz wußte eine Reihe haarsträubender und unglaublicher Geschichten zu erzählen, die, ließ man das schmückende Beiwerk weg, unter den gegebenen Umständen gar nicht mehr so unglaubwürdig klangen.
    Einmal, so erzählte Lowitz, habe Antapex heimlich einen einflußreichen Solgeborenen aufgesucht und ihn gewarnt.
    „Koronaer", sagte Antapex zu dem Solgeborenen, „die SOL wird nach dem Ende der zweiten Flugetappe in ein Sonnensystem einfliegen. Es besitzt nur einen Planeten. Doch darauf kommt es nicht an. Nur die Sonne ist von Bedeutung. Es handelt sich dabei um eine hyperenergetische Falle, die ein längst verwehtes Volk einst errichtete. Wenn ein Raumschiff in den Bereich der Sonne kommt, dann schnappt die Falle zu -und ihr seid alle verloren. Verhindere die Katastrophe, Koronaer!"
    Koronaer, der Antapex bedingungslos glaubte, sprach bei Perry Rhodan vor und erzählte ihm von der Warnung.
    Aber Perry Rhodan lachte ihn nur aus. Daraufhin scharte Koronaer eine Schar Gleichgesinnter um sich und versuchte, sich gewaltsam Gehör zu verschaffen. Perry Rhodan aber hielt das für Meuterei und schlug den Aufstand nieder.
    Nur Koronaer gelang es, eine Space-Jet zu kapern und diese in Richtung der gefährlichen Sonne zu steuern. Die Raumschiff-Falle schnappte zu, Koronaer explodierte mitsamt der Space-Jet.
    Aber er hatte sich nicht umsonst geopfert, die SOL war gewarnt.
    Die Solgeborenen hatten einen Märtyrer - und die Antapex-Legende neue Nahrung.
    Ich erinnerte mich dieses Vorfalls. Nur aus meiner Warte hatte damals tatsächlich alles nach einer Meuterei ausgesehen. Der zum Märtyrer erhobene Koronaer war in den Augen der Schiffsführung ein Verbrecher gewesen, der mit allen Mitteln zur Macht strebte und das Kommando über die SOL haben wollte.
    Als er alles verloren sah, flüchtete er mit einer Space-Jet. Die Ursache für die Explosion seines Beiboots wurde nie geklärt.
    Aber da man das Wirken fremder Mächte nicht völlig ausschließen konnte, betrachtete die Schiffsführung diesen Vorfall als Warnung, und die SOL nahm Fahrt auf, ohne das Ein-Planeten-System genauer untersucht zu haben.
    Lowitz zeigte eine für mich völlig neue Perspektive dieses Falles auf. Sicherlich klang vieles unglaubhaft, der Charakter von Koronaer war stark verzeichnet, und Antapex wurde eine Sprache in den Mund gelegt, deren er sich nie bedient hätte. Er sprach nicht von Sonnensystemen und Planeten, und er nannte die SOL nie beim Namen, sondern bezeichnete sie als „seine Welt".
    Aber immerhin, es hätte tatsächlich so sein können, daß

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