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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber ich würde mit einem vorschnellen Urteil vorsichtig sein. Immerhin, auch der Kristall ,lebt' - er begleitet Choolk vom Erheben aus dem Ei bis ins Muutklur..."
    Schon wieder dieser ominöse Begriff! Ich beschloß, mir nicht länger den Kopf darüber zu zerbrechen.
    „Ist das alles, Dobrak?"
    „Nein, nur die Essenz. Ich könnte Ihnen tagelang aus Choolks Leben erzählen, ohne daß der Inhalt dieser dreiunddreißig Speicher erschöpft wäre. Aber mehr würden Sie nicht erfahren.
    Sind Sie jetzt enttäuscht, Perry Rhodan?"
    „Keineswegs." Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe nur noch eine Frage, Dobrak. Wie würden Sie die Rangordnung vom COMP, Choolk und Antapex berechnen?"
    „In der genannten Reihenfolge", sagte Dobrak, ohne sich darüber erstaunt zu zeigen, daß ich Antapex als der Duuhrt zugehörig bezeichnete. Hatte er selbst schon berechnet, daß es sich bei ihm nur um ein vom COMP erschaffenes Lebewesen handelte? Dobrak fuhr fort: „Der COMP ist eine viel höhere Einheit als Choolk. Er ist nicht nur wegen seines Wissens wertvoller als ein Individuum, sondern er steht der Duuhrt auch in anderen Belangen näher. Obwohl Antapex aber zur Gänze aus COMP-Kristallen besteht und sekundär auch dessen Wissen und Macht hat, besitzt er nicht den Wert von Choolk. Man kann Antapex als eine Art 'Ephemeriden' bezeichnen - einen Diener für einen Tag.
    Er darf in dem Bewußtsein existieren, die ihm zugeordnete Persönlichkeit zu besitzen, solange er gebraucht wird. Hat er seinen Zweck erfüllt, wird er wieder abberufen."
    „Das genügt", sagte ich. „Jetzt kenne ich Choolks Achillesferse.
    Wie treu ergeben er den Duuhrt auch immer ist, es wird ihm nicht gefallen, daß der COMP einen Ephemeriden ihm vorgezogen hat. Gucky, teleportiere mit mir in die COMP-Halle. Ich erwarte dort Choolk und Antapex."
    „Sie erwarten dich bereits dort", erwiderte Gucky. „Das zumindest lese ich aus Joscan Hellmuts Gedanken. Du wirst es nicht glauben, aber der COMP läßt durch seinen Ersten Ordner mitteilen, daß er zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand bereit sei."
    Ich lächelte zufrieden.
    „Demnach hat auch der COMP erkannt, daß er trotz seiner Machtdemonstration zum zweiten Mal auf der Verliererstraße ist."
     
    *
     
    Gucky materialisierte mit mir vor dem Eingang der COMP-Halle.
    Joscan Hellmut erwartete mich vor dem großen Schott.
    „Ich habe das Gefühl, daß der COMP auf Zeitgewinn hinarbeitet", sagte Hellmut. „Ich weiß nicht, was er damit bezweckt, aber er befindet sich in einer mißlichen Lage, in der Sie ihm eine Reihe von Zugeständnissen abringen könnten."
    „Danke für den Tip", sagte ich und betrat die COMP-Halle.
    „Hallo, Antapex", begrüßte mich mein Doppelgänger.
    „Hallo, Perry", erwiderte ich den Gruß. Jetzt war es an meinem Doppelgänger, überrascht zu sein. Ich wandte mich Choolk zu und sagte: „Ich hoffe, auch Sie halten sich an die vom COMP zugesicherte Kampfpause."
    Choolk sagte etwas Knarrendes, und der zwischen uns aufgestellte Translator übersetzte: „Ich bin der Duuhrt treu ergeben und halte mich an die Abmachungen ihrer Kristallspender. Du dagegen, der du nur ein Ephemeride bist und weder leben noch sterben noch ins Muutklur eingehen kannst, wirst versuchen, die dir verliehene Persönlichkeit mit List und Tücke zu retten. Doch ich warne dich."
    „Sie haben recht, Choolk", sagte ich und blickte dabei meinen Doppelgänger an, der keine Gefühlsregung zeigte. Er fühlte sich anscheinend sicher in seiner Maske. „Aber Ihr Vorwurf sollte sich nicht gegen den Emphemeriden richten, sondern gegen den COMP, denn er hat ihn hinter Ihrem Rücken erschaffen und ohne Ihr Wissen eingesetzt. Der COMP hat Sie hintergangen! Sie dürfen einen Ephemeriden nicht verurteilen. Der COMP hat ihm alle jene Eigenschaften gegeben, wie sie ein jedes Lebewesen besitzt: Persönlichkeit, Emotionen, Intelligenz - und einen Selbsterhaltungstrieb. Der Ephemeride wird versuchen, sich all diese Geschenke für länger zu erhalten."
    „Du hast keine Existenzberechtigung", erwiderte Choolk kalt.
    „Du stehst auf verlorenem Posten. Deine Existenz ist verwirkt."
    „So, glaubst du?" sagte ich. Ein Seitenblick zu meinem Doppelgänger zeigte mir, daß er einiges von seiner Selbstsicherheit eingebüßt hatte. „Ist dir noch immer nicht klar geworden, Choolk, daß ich, der Ephemeride, dem COMP die wertvolleren Dienste geleistet habe? Du wurdest nur als Strohmann vorgeschoben, damit ich die Pläne des COMPs

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