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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich ihn betrat und schon den Helmscheinwerfer einschalten wollte, gingen die Kreuzlichter an.
    Die Wände des Ganges wiesen in Abständen von fünf Metern hochgestellte, ovale Schotte auf. Ich war nicht so neugierig, eines davon zu öffnen. Sicherlich wären in den Räumlichkeiten dahinter recht interessante Entdeckungen zu machen gewesen, doch ich zweifelte, daß diese für unsere Sache von Bedeutung waren.
    Denn eines war sofort augenscheinlich geworden: Das Innere des Raumschiffs zeigte erstaunliche Parallelen zu terranischen Konstruktionen. Auch Choolks Volk hatte aus Sicherheitsgründen die wichtigsten Schiffseinheiten ins Zentrum verlegt, wo sie äußeren Einflüssen am wenigsten ausgesetzt waren. Das zeigte sich aus der Anordnung der Verbindungsgänge, die alle ins Zentrum führten. Deshalb führte mich mein Weg auch geradewegs dorthin.
    Ich mußte schnell handeln, denn ich wußte nicht, wieviel Zeit mir zur Verfügung blieb.
    Hatte Choolk eine Alarmanlage aktiviert, die ihm mein Eindringen sofort anzeigte?
    Ich erreichte das Ende des Ganges und befand mich im innersten Ringkorridor. Nur ein schmaler Steg führte zur Zentrale, die kugelförmig war und frei in der Luft hing. Die Zentrumskugel hatte einen Durchmesser von zehn Metern. In ihr mußte sich das Herz des Schiffes befinden.
    Ich betrachtete meine Meßgeräte. Die Massetaster schlugen kaum aus, die Kugel war hohl. Die Energietaster zeigten ebenfalls niedrige Werte an. Es gab eine schwache Energiequelle unterhalb und eine oberhalb der Zentrale-Kugel.
    Nichts wies darauf hin, daß das Zentrum besonders abgesichert war.
    Choolk mußte sich sehr sicher fühlen.
    War er inzwischen alarmiert worden? In diesem Fall hatte er wahrscheinlich die Möglichkeit, die Sicherheitsschaltung seines Schiffes ferngelenkt einzuschalten.
    Ich untersuchte das vor mir liegende Schott eingehend mit den Meßgeräten, aber es zeigte keine wie auch immer gearteten Veränderungen an. Als ich nur noch einen Schritt davon entfernt war, veränderte es plötzlich seine Farbe. Das Blaugrau begann rot zu glühen, wie der energetische Außenring.
    Ich schoß sofort und wich gleichzeitig zurück. Der Impulsstrahl fand seinen Weg durch die Strukturlücke meines HÜSchirmes und traf das Schott.
    Es wurde weißglühend, verformte sich ein wenig und wurde schwarz wie versengtes Papier. Ich stellte das Feuer ein und trat gegen das Schott. Es barst.
    Der Weg in die Zentrale war frei. Ich betrat sie.
    Der Hohlraum war in drei Ebenen unterteilt, eine befand sich über mir, die andere unter mir. In der Mitte war in Decke und Boden eine runde Aussparung von zwei Metern Durchmesser, dort waren antigravitatorische Kräfte wirksam, das verrieten meine Meßgeräte. Es gab einen Antigravstrahl, der einen Auftrieb hatte, und einen, der umgekehrt gepolt war.
    Die Mittelebene, auf der ich mich befand, mußte die eigentliche Kommandozentrale sein. Es gab ein Rundum-Instrumentenpult mit einer Sitzbank, die zweifellos steuerbar war. Ich hatte die automatische Kamera eingeschaltet, so daß sie in Zehn-Sekunden-Intervallen Aufnahmen machte, doch versprach ich mir nicht viel davon.
    Es hatte ganz den Anschein, daß dieses Raumschiff eine Spezialkonstruktion war, abgestimmt auf eine Ein-Mann-Bedienung.
    Da mich technische Einzelheiten nicht interessierten, widmete ich der Kommandozentrale nur wenig Aufmerksamkeit. Ich suchte nach Unterlagen, die speziell Choolk betrafen. Deshalb trat ich in den Antigravstrahl und schwebte in die obere Ebene.
    Sie war kleiner als die Kommandozentrale und hatte eine Kuppeldecke, die vom oberen Kugelabschluß gebildet wurde.
    Auch hier herrschte die Technik vor, aber nicht in Form von Instrumenten, Anzeigen und Monitoren. Dieser Raum strahlte trotz aller Perfektion etwas von der Persönlichkeit eines Lebewesens aus.
    Offenbar verbrachte Choolk hier seine Freizeit. Ich überflog die Einrichtung. Die eine Wand stach mir besonders ins Auge. In einer Art Regal waren fünf Reihen dünner Plättchen untergebracht. Sie standen hochkant und waren durch Klemmen voneinander getrennt.
    Ich nahm eines der Plättchen heraus. Es war viereckig, maß zehn mal fünfzehn Zentimeter und war etwa einen Millimeter dick. Auf den beiden Flächen waren Vertiefungen, die zu Mustern verwoben waren. Diese ineinander verschlungenen „Rillen" waren völlig ungeometrisch, verliefen in Schlangenlinien, im Zickzack und auch kreuz und quer und wie von zittriger Hand gezeichnet. Ich wurde irgendwie an die

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