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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Schwebeplattform führen. Ras, dessen zwinkernde Augen versuchten, mehr Einzelheiten im blendenden Licht der Scheinwerfer zu erkennen, glaubte, Duun in der Menge zu sehen. Aber es war viel wahrscheinlicher, daß er sich irrte.
    Er konnte einen Choolk nicht vom anderen unterscheiden, und aus welchem Grund sollte Duun hier sein?
    Die beiden Terraner wurden scharf bewacht. Die Plattform hob sich vom Boden ab und schwebte relativ schnell nach Norden.
    Keiner der Choolks gab einen Laut von sich. Weder Ras noch Gucky dachten an Flucht. Sie blieben starr stehen und sahen sich um. Sie überflogen die Baumgipfel der Oase und rasten auf den charakteristischen Felsen zu. Dort landeten sie auf einer kleinen Plattform, die nichts anderes war als ein markierter Platz auf der spiegelglatten Oberfläche des einzelnen Bergstocks.
    „Wo sind wir?" fragte Gucky mühsam.
    „In der Nähe der Duuhrt."
    „Doch nicht etwa neben dem COMP?" schnappte Gucky. Hier oben war die Luft noch dünner und unangenehmer.
    „Der COMP-Zwei-Klein befindet sich in unmittelbarer Nähe.
    Hier entlang."
    Turmartige Konstruktionen, Mauern und Rampen erhoben sich, in grelles Licht gebadet, etwa fünfhundert Meter weit entfernt dem Zentrum zu. Ras und Gucky wurden dorthin geschleppt.
    Man ließ sie in einem kleinen Saal los, und sie sanken mit weichen Knien, schmerzenden Muskeln und tobenden Nerven auf eine steinerne Bank in der Mitte des strahlend hellen Raumes.
    Eine Delegation von fünf Choolks kam herein und stellte sich vor den Gefangenen auf. Wieder erreichten die Schmerzen, hervorgerufen durch die besonders stark leuchtenden und strahlenden Kristalle, einen neuen Höhepunkt.
    „Sie, die beiden Fremden aus dem Schiff, haben ein Tabu gebrochen, das auf Alwuurk heilig ist. Versuchen Sie nicht, irgend etwas abzustreiten."
    „Wenn hier jemand", ächzte Ras Tschubai, „etwas abzustreiten hat, dann ist es wohl die Duuhrt, oder es sind die Ausgesuchten aller Klassen. Sie sind alle Mörder und Verbrecher."
    „Ich bin Pyttcor siebzehn", erwiderte der Choolk ohne sichtbare Regung. „Ich bin für kurze Zeit noch derjenige, der hier bestimmt.
    Warum kommen Sie zu dieser verblüffenden Feststellung?"
    Ras rief laut: „Wissen Sie denn nicht, daß fast alle Eier sämtlicher Bewohner von Alwuurk ausgesondert und vernichtet werden?"
    Der Choolk war nicht beeindruckt. Er hob beide Arme, winkelte die Hände ab und vollführte merkwürdige Bewegungen mit den Fingern.
    „Ich vermag keinerlei Verbrechen darin zu erkennen.
    Die Duuhrt hat alles angeordnet und geeignete Maßnahmen zur Durchführung getroffen."
    „Aber Sie wissen, daß Eier vernichtet werden?"
    „Das ist richtig. Sie müssen aufgelöst werden, um die Ordnung der Dinge und die ausgeglichene Zahl nicht zu gefährden."
    Mit seinem strapazierten Verstand erkannte Gucky, daß zumindest die Spitze der Choolks wußte, was dort geschah.
    Wahrscheinlich auch an anderen Orten.
    „Nur ein Bruchteil der Eier gerät ins Tal des Lebens!" rief er laut.
    „Nur ein kleiner Teil", bestätigte Pyttcor.
    „Aber die Eier oder die heranwachsenden Choolks werden durch die Kristalle erst konditioniert!"
    Unaufhörlich ertönte das wie ein Echo nachziehende Übersetzen des Translators. Gucky hatte das Gefühl, sterben zu müssen.
    „Das ist unrichtig, Fremder. Bereits im Ei wird genau erkannt, zu welcher Klasse später einmal der Choolk gehören wird.
    Die Leibwächter bestehen aus genau ausgerechneten Prozentsätzen. Jede Klasse ist mit einer anderen Anzahl von Individuen repräsentiert."
    Die anderen Choolks standen schweigend entlang der Wände.
    Nur die beiden Fremden und Pyttcor sprachen.
    „Im Tal des Lebens wächst also ein Choolk der Kaste siebzehn heran, nachdem seine Eignung bereits kurz nach der Eiablage festgestellt wurde?"
    Pyttcor blieb ungerührt und bewegte nicht einmal mehr die Finger, als er entgegnete: „Dies trifft zu. Die Überprüfung und demnach auch die Einteilung übernimmt der COMP als Teil des Kontaktzentrums der Duuhrt. Sind Sie mit diesen Erklärungen zufrieden?"
    „Nicht ganz", unterbrach Tschubai. „Warum soll Ihr Volk nicht wachsen? Es gibt genügend Raum, und die Kaiserin hat sicher genügend Aufgaben für ihre Leibwache. Warum müssen so viele Eier vernichtet werden? Und überhaupt - was geschieht mit den alten, sterbenden Choolks?"
    „Sie gehen ins Muutklur ein. Daß unser Volk nicht wächst und sich aus der besten Erbmasse immer wieder erneuert, wird von uns allen akzeptiert.

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