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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das einer der Gänge, der zu dem Geheimstollen führt?«
    Der Mönch nickte.
    »Für welchen sollen wir uns entscheiden?«
    Da hörte ich das Schreien.
    Schrill und hoch.
    Fjodor duckte sich, als wäre er angegriffen worden. Ich schaltete in einem Reflex meine Lampe aus. Nur noch der Fackelschein beleuchtete uns, was mir auch nicht gefiel, denn mit zwei langen Schritten erreichte ich die Finsternis des rechten Tunnels.
    Jemand hatte aufgeschrien und auf sich aufmerksam gemacht. Es war kein Tier gewesen. Die hohe, widerliche und schrille Stimme kannte ich genau.
    Larissa war da!
    Ich tat nichts, denn ich war davon überzeugt, dass sie sich wieder melden würde. Fjodor verhielt sich nicht richtig. Er stand zu sehr im Licht der Fackel und bildete deshalb eine Zielscheibe.
    Ich winkte ihm mit einer Hand zu und verstärkte die Geste durch Worte. »Zurück, Fjodor! Wieder zurück in den Gang!«, Er war nervös. Sein Kopf bewegte sich.
    »Zurück, Mann!«
    Endlich hatte er begriffen. Dort, wo wir hergekommen waren, konnte er sich zwar nicht sicher fühlen, aber ich hatte ihn aus der unmittelbaren Linie gezogen, denn die Stimme, das stand fest, war wie ein schauriges Echo aus diesem Quergang gedrungen. Wahrscheinlich sogar von der rechten Seite her, in die ich schaute.
    Ich war nicht in völliges Dunkel versunken, denn aus dem anderen Gang sickerte noch das Restlicht der Fackel in den Quertunnel hinein.
    Ich kannte Situationen wie diese hier und ging davon aus, dass ein Nervenkrieg beginnen würde. Ein sich gegenseitiges Belauern, bis einer von uns die Nerven verlor und den entscheidenden Fehler machte.
    Ich dachte an Larissa und ihre Waffe.
    Sie hatte ein Messer, ich meinen Dolch. Die Beretta hatte ich Fjodor gegeben, aber ich konnte mich auch auf mein Kreuz verlassen, und ich wusste, dass Larissa es nicht mochte.
    Ihre Stimme hallte mir entgegen wie die eines Engels vom Jüngsten Gericht. »Hast du mich gehört, Sinclair?«
    Ich schwieg.
    Sie lachte. »Ich weiß, dass du mich gehört hast. Du willst es nicht zugeben. Ist auch egal. Nicht dass ich dich bewundere, aber ich finde es schon außergewöhnlich, dass du es geschafft hast, mich bis in meine Heimat zu verfolgen. Das ist allerhand. Nur hast du eines vergessen. Hier herrsche ich, hier bist du verloren.«
    Ich ließ sie reden, denn umso besser konnte ich mich auf die Person einstellen.
    Wieder hörte ich ihre Stimme im Tunnel zittern. »Gib Acht, Sinclair, gib Acht…«
    War sie lauter geworden, weil Larissa näher an mich herangekommen war? Es konnte durchaus sein, und ihre nächsten Worte bestätigten meine Vermutung.
    »Ich freue mich auf dich, Sinclair – ich komme…«
    Und ich zog meinen Dolch!
    ***
    Suko spürte einen bösen Schmerz dicht unter dem Haaransatz an der Stirn, aber er ignorierte ihn, denn viel wichtiger war die Person, die aus der Lücke schoss.
    Er kam wie der Teufel!
    Ein in einer schwarzen Kutte steckender, wild aussehender Mönch, in dessen Augen der Hass leuchtete und der die Schmerzen in seiner von Splittern bedeckten und auch blutenden Faust nicht spürte, denn alles, was er wollte, war Sukos Vernichtung.
    Nur hatte er sich bei ihm den Falschen ausgesucht. Suko war zwei Schritte zurückgewichen. Er hatte nicht mal seine Waffe gezogen. In dem Augenblick, als sich der Mönch nach vorn warf, um ihn zu umkrallen, da setzte er seine Hände als Waffen ein.
    Die Handkanten trafen den Angreifer von zwei verschiedenen Seiten und mitten im Sprung. Er schrie nicht einmal, der Körper zuckte nur, dann klatschte er auf den Steinboden, blieb bewegungslos liegen, und Suko drehte sich um.
    Wladimir starrte ihn an, ebenso die Mönche. Selbst im schwachen Licht der Kerzen war die Überraschung in den Zügen zu sehen.
    »Mann«, sagte Golenkow nur, »das ist verdammt hart gewesen. Das war… hervorragend.« Er deutete auf den Bewusstlosen. »Es ist einer von den Jüngern Rasputins. Sie tragen die gleichen schwarzen Kutten, die auch er immer angehabt hat.«
    »Ja, ich weiß.«
    Wladimir wollte zum Fenster, Suko hielt ihn zurück. »Bleib hier, das ist erst der Anfang gewesen.«
    »Ich will nur sehen, wie viele draußen noch…«
    Ein Knall unterbrach ihn mitten im Satz. Suko und der Russe wirbelten herum. Eine Woge aus Menschenleibern hatte die Tür mit immenser Wucht aufgestoßen, und die Schwarzkutten stürmten wie böse Geister in die Halle hinein. Wütende, gnadenlose Teufel, denn sie waren im Gegensatz zu ihrem Vorläufer bewaffnet. Sie hielten lange

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