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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Messer in den Händen und waren bereit, sich auf die anderen Mönche zu stürzen, um sie zu töten.
    Noch trennte sie eine gewisse Distanz, und diese Sekunden mussten Suko und Wladimir ausnutzen.
    Sie zogen ihre Waffen.
    Schüsse donnerten. Die Echos peitschten durch den Raum. Die Mönche des Patriarchen Gregorin zuckten zusammen wie eine Herde verängstigter Schafe, doch ihnen hatten die Kugeln nicht gegolten, auch noch nicht den Angreifern, denn Wladimir und Suko hatten versucht, durch die Schüsse die Woge der Leiber ins Stocken zu bringen, und das war ihnen gelungen, denn die Echos hatten sie gestoppt.
    Sie standen nicht so dicht beisammen wie die anderen Mönche und hatten sich gleich hinter der Tür auseinander gefächert.
    Zwei Mündungen glotzten sie wie leere Augenhöhlen an. Es war Wladimir, der die Initiative ergriff. »Wer sich bewegt, bekommt eine Kugel! Ich hoffe, das war deutlich genug.«
    Die Eindringlinge schwiegen – bis auf einen. Es war ein sehr alter Mann, beinahe ein zu groß geratener Zwerg mit einem langen, weißen Bart, der flatterig bis über seine Brust hinabwuchs. Der Alte atmete scharf und keuchend. Er ging einfach weiter, als wäre nichts da, was ihn noch stoppen könnte.
    Seine Rechnung ging auf. Weder Suko noch Wladimir schossen auf ihn. Beiden war klar, dass dieser Alte etwas Besonderes sein musste, ein Chef, ein Anführer. Sein Gesicht verriet eine bissige Boshaftigkeit. Er ruckte mit dem Kopf vor, als er Suko und auch Wladimir der Reihe nach anschaute. Er sah aus wie jemand, der gleich zu Boden spucken würde.
    Auch er hielt ein Messer in der Hand. Es hatte die Form einer Glasscherbe, und mit deren Spitze deutete er auf Wladimir Golenkow, bevor er ihn ansprach.
    »Denke nur nicht, dass wir Angst vor dem Tod haben, denke das nicht. Wir haben die langen Jahre überlebt. In uns steckt der Geist Rasputins, wir haben von seinem Blut getrunken, das uns seine Tochter Larissa überließ. Man hat dem Meister nachgesagt, sieben Leben zu haben, denk daran. Sieben Leben, und einiges von ihm ist auch auf uns übergegangen. Vielleicht haben wir nur zwei oder drei Leben, aber sie reichen aus, um den Tod zu überlisten.«
    »Nicht, um eine Kugel zu überlisten! Damit hat man es bei Rasputin nicht versucht, glaube ich. Was meinst du, was mit dir geschieht, Alter, wenn ich dir eine Kugel in den Kopf jage?«
    »Du kannst es tun!«
    »Wie schön – danke!« Wladimir zeigte durch ein Nicken und durch ein Heben seiner Waffe an, dass er damit einverstanden war.
    Suko stand nicht weit von ihm entfernt. Er wusste nicht, wie er sich verhalten und ob er es zulassen sollte.
    Das Gesicht des Russen sah er im Profil. Und es wirkte so, als wäre es aus Stein gehauen. Wladimir war bereit, den Finger zu krümmen und den Anführer zu erschießen. Wenn das geschah, würde er die anderen Jünger von ihren Mordplänen abbringen. So trieb er dann den Teufel mit dem Beelzebub aus.
    Nur hatte er nicht mit Gregori gerechnet. Der alte Patriarch hatte sein Leben in den Dienst der guten Sache gestellt. Er hasste die Gewalt.
    »Nein, ich lasse es nicht zu!«, rief er, und seine Stimme hatte eine schon biblische Kraft. »Ich werde nicht zulassen, dass noch mehr Blut vergossen wird. Der Teufel soll nicht triumphieren. Wir sind Menschen und keine Tiere!«
    Seine Worte hatten jedes Ohr erreicht, und es gab keinen, der sich nicht beeindruckt zeigte. Niemand traf Anstalten, auch nur den kleinen Finger zu rühren, die Menschen standen starr auf ihren Plätzen, als wären sie am Boden angeleimt.
    Gregori aber ließ sich nicht aufhalten. Er war in diesem Augenblick der Starke, der Unnachgiebige. Er wollte es beweisen, er wollte kein Blut mehr sehen, und in seinen Augen leuchtete eine Härte, die ihn unüberwindlich erscheinen ließ.
    Er ging seinen Weg, er hatte ein Ziel, kümmerte sich um keinen anderen als nur um den Alten mit dem langen, weißen Bart. Der riss seinen Mund auf, kicherte und sagte: »Ah, mein Freund Gregori will es wissen. Ich freue mich, dass wir uns wieder sehen. Wie lange ist es her, dass wir uns die Todfeindschaft geschworen haben?«
    Gregori schüttelte den Kopf. »Du irrst dich. Nicht ich habe dir die Todfeindschaft geschworen, sondern du mir.«
    »Liebst du mich trotzdem?«, verhöhnte er ihn.
    »Ich möchte dich nur retten.«
    »Vor wem?«
    »Vor dir selbst, vor dem unheiligen Einfluss, der in dir steckt. Er ist für Menschen tödlich, falls du das noch nicht gehört haben solltest. Lass die Kräfte der

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