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0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

Titel: 0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anschauen konnte. »Verstehst du das?«, fragte sie leise.
    »Kaum. Aber er scheint nicht hier zu sein.«
    »Wonach riecht es hier?«, fragte mich Jane leise.
    »Komisch.«
    »Das ist keine Antwort.« Sie räusperte sich und zupfte dabei an ihrer Wildlederweste, die sie über die beige Bluse gestreift hatte. Dazu trug sie eine mit Strass aufgepeppte hellblaue Jeans. »Das riecht nach kalten Schwaden, als hätte jemand vor nicht allzu langer Zeit eine Dusche genommen.«
    Ich drehte mich um. Vor mir sah ich die Tür zum Bad. Sie war schmaler als die andere.
    Und plötzlich spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich konnte nicht sagen, was es war, aber in meinem Magen klumpte sich etwas zusammen. Das ungute Gefühl blieb, und als ich Jane einen raschen Blick zuwarf, da sah ich, dass sie etwas blass geworden war und gleichzeitig die Stirn gefurcht hatte.
    »Ich weiß es nicht, John, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir ihn in der Dusche finden.«
    Finden , hatte sie gesagt…
    Ich schluckte, nickte und ging den letzten Schritt auf die Tür zum Bad zu. Anzuklopfen brauchte ich nicht. Ich legte die Hand auf die kalte Metallklinke, drückte sie nach unten und stieß die Tür dann mit einem Ruck auf.
    Ein großer Raum lag vor uns, größer als die meisten Duschen oder Bäder in einem Hotel.
    Hier roch es noch stärker. Auf den Wänden und dem breiten Spiegel lag noch ein Hauch der Feuchtigkeit. Jane schob sich an mich heran und blieb neben mir stehen.
    Sie tippte mich an und deutete schräg nach rechts, wo sich die relativ große Dusche befand. Der Vorhang war noch vorgezogen. An einer Stelle war er ausgebeult, und als ich genauer hinschaute, erkannte ich, dass sich hinter dem hellen Material ein kompakter Schatten abzeichnete.
    Jane brauchte nichts zu sagen, ich wusste es sowieso schon. Sie überließ es mir, den Vorhang zur Seite zu schieben. Ich ging dabei vorsichtig zu Werke, wollte es jedoch nicht bewusst spannend machen.
    Wir hatten Jerry Prather nie gesehen, jetzt fanden wir seine Leiche.
    Er lag verkrümmt in der Duschkabine. Das meiste Blut musste bereits durch den Abfluss gelaufen sein. Jemand hatte die Dusche dann abgestellt. Was noch zurückgeblieben war, reichte aus, um erkennen zu können, welches Drama sich hier angespielt hatte.
    Ich zerrte den Vorhang wieder zu. Als ich mich umdrehte, war mein Gesicht leichenblass.
    »Er war wieder schneller, Jane.«
    »Das habe ich befürchtet.«
    ***
    Wir hatten uns einen Drink geben lassen, saßen in der Halle, und ich telefonierte. Das tragbare Gerät hielt ich in der rechten Hand, den linken Ellbogen hatte ich auf die Lehne gestützt. Ich sprach mit meinem Chef in London und unterrichtete ihn davon, dass wir die achte Leiche des Serienkillers gefunden hatten.
    »Dann bleibt nur noch ein Opfer, John.«
    »Ja, Linda Green«, bestätigte ich. »Aber Suko ist bei ihr.«
    »Stimmt, Sir, nur weiß ich nicht, ob das eine absolute Sicherheit garantiert.«
    »Soll ich ihn abberufen?«, wollte mein Chef wissen.
    »Nein, wir machen gar nichts. So schlimm es auch ist, wir werden die Leiche oben in der Dusche lassen. Ich möchte den Killer erwischen und bin mir sicher, dass er noch hier erscheinen wird.«
    »Was gibt Ihnen denn diese Sicherheit?«
    »Suko und Linda Green. Sie kommen her«, informierte ich ihn.
    Sir James schwieg, denn das war ihm neu. »Sie kommen tatsächlich zu Ihnen?«
    »So hatten wir es abgemacht.«
    »Wann?«
    »Ich hatte ihn vor unserem Gespräch noch einmal angerufen. Beide befinden sich auf dem Weg hierher.«
    »Ja«, sagte Sir James, »das könnte den Killer wieder herbeilocken. Aber sind Sie sicher, dass die beiden auch bei Ihnen eintreffen? Könnte es nicht sein, dass sie unterwegs…«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Gut, John, einigen wir uns darauf, dass Sie mir Bescheid geben, wenn es soweit ist und Suko sicher das Hotel erreicht hat.«
    »Ich rufe wieder an«, versprach ich, und legte das Telefon auf den Tisch. Jane trank ihren Wodka Martini. Ich schaute für Sekunden ins Leere. Außer uns befanden sich noch einige Gäste in der Halle, die groß genug war, um ungestört sprechen zu können.
    »Er war nicht begeistert – oder?«, fragte Jane.
    Ich hob die Schultern und umfasste mit einer Hand das Whiskyglas. »Nein, das ist klar, aber was sollen wir tun? Sir James hat letztendlich eingesehen, dass es am besten für uns ist, wenn wir uns den Problemen auf eine gewisse Art und Weise stellen. Ich habe auch nicht vor, in einen großen Jubel

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