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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gelassen, damit er mit dem Kontakt vertraut wurde und seine Besatzung sich an etwas gewöhnen konnte, das anspruchsvoller war als das Belauschen des Herzschlags eines trächtigen Buckelwals. Schließlich des Spiels überdrüssig, fand er es an der Zeit, das Unterwassertelefon aufleuchten zu lassen und, dessen war er sicher, Sierra eins einen höllischen Schrecken einzujagen, nachdem er ihm reichlich Zeit gelassen hatte, ihn aufzuspüren. Hinterher sollte keiner sagen, er habe dem Kerl nicht eine faire Chance gegeben. Nicht, daß es bei einer Sache wie dieser um Fairneß ging, aber Japan und Amerika waren Freunde trotz der Nachrichten, die sie die letzten Wochen über Funk erhalten hatten.
    »Das wurde Zeit«, sagte Commander Ugaki. Seit fast vierzig Minuten hatten sie das amerikanische 688 erfaßt. Sie waren also gut, aber wiederum nicht so gut. Sie hatten solche Schwierigkeiten gehabt, die Kurushio zu entdecken, daß sie, kaum hatten sie eine Spur, ihren Angriff ausgeführt hatten, und er, so dachte Ugaki, hatte ihnen ihren ersten Schuß gelassen. So. Der Kommandant blickte auf seine eigene Feuerleitkonsole und die vier roten Lösungsanzeigen.
    Er hob sein Unterwassertelefon ab und erwiderte mit einer Stimme, aus der gutmütige Überraschung sprach: »Wo sind Sie hergekommen?«
Besatzungsmitglieder, die das mithörten - jeder an Bord sprach gut Englisch -, waren erstaunt über die Mitteilung des Kapitäns. Ugaki sah die Blicke. Er würde sie später aufklären.
»Der hat noch nicht mal >tango< bestätigt. War wohl nicht auf GQ.« Kennedy rief noch mal an. »Gemäß Übungsinstruktionen hauen wir jetzt ab und stellen unseren Verstärker an.« Auf seinen Befehl hin drehte USS Asheville nach rechts ab und erhöhte die Geschwindigkeit auf zwanzig Knoten. Sie würde auf eine Entfernung von achtzehntausend Metern gehen und die Übung noch einmal von vorn beginnen, um dem »Feind« eine bessere Cance für ein nützliches Training zu geben.
»Zentrale, hier Sonar.«
»Zentrale, verstanden.«
»Neuer Kontakt, Bezeichnung Sierra fünf, Peilung zwei-acht-null, Doppelschrauben-Diesel-Überwasserschiff, Typ unbekannt. Propellerrate deutet auf etwa achtzehn Knoten«, verkündete Sonarmann erster Klasse Junior Laval.
»Keine Klassifikation?«
»Klingt 'n bißchen nach, hm, Käpt'n, nicht die lauten, dröhnenden Geräusche eines großen Handelsschiffes.«
»Sehr gut, wir nehmen Verfolgung auf. Halten Sie mich ständig auf dem laufenden.«
»Sonar, zu Befehl.«
    Es war wirklich zu leicht, dachte Sanchez. Die Enterprise-Gruppe oben im Norden hatte es vermutlich schwerer mit ihren Schiffen der Kongo-Klasse. Er hatte es nicht eilig, sondern hielt sich mit seinem Viererschwarm mit einer Geschwindigkeit von knapp vierhundert Knoten in etwa dreihundert Fuß Höhe über der ruhigen See. Jedes der vier Jagdflugzeuge von Slugger Flight trug vier Harpoon-Übungsraketen, ebenso wie die vier, die in Mauler folgten. Er schaute auf sein Sichtdisplay, um zu wissen, wo er war. Die vor nur einer Stunde in seinen Computer geladenen Daten gaben ihm einen ungefähren Standort der Formation, und sein GPS-Navigationssystem hatte ihn direkt zu der programmierten Stelle geführt. Es war an der Zeit, einmal zu prüfen, wie genau ihre Gefechtslageinformationen waren.
    »Mauler, hier ist eins, Steigflug - jetzt!« Sanchez zog den Knüppel etwas zu sich heran. »Radar ein - jetzt!« Mit dem zweiten Befehl schaltete er sein eigenes Suchradar ein.
    Da waren sie, verdammt groß, auf dem Display. Sanchez wählte das Hauptschiff der Formation aus und aktivierte die Suchköpfe der ansonsten unscharfen Raketen, die an seinen Tragflächen hingen. Vier Lichter zeigten Bereitschaft an. »Hier ist Slugger Eins. Wir schießen! Vier Vampire los.«
    »Zwei, schieße vier ab.«
»Drei, schieße vier ab.«
»Vier, schieße drei ab, einer hängengeblieben.« Durchschnittliches
    Ergebnis, dachte Sanchez, muß dem Wartungsoffizier Bescheidsagen. Bei einem echten Angriff wären die Flugzeuge nach dem Abfeuern der
Raketen wieder zur Meeresoberfläche abgekippt, um sich nicht zu
exponieren. Für die Übungszwecke gingen sie auf zweihundert Fuß hinunter
und flogen weiter auf die Ziele los, um ihre eigenen Raketen zu simulieren.
Recorder an Bord würden das Radar und die Verfolgungsdaten der
japanischen Schiffe aufzeichnen und einer späteren Bewertung ihrer
Leistung dienen, die bislang nicht beeindruckend war.
    Vor die lästige Notwendigkeit gestellt, Frauen in echten

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