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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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In alte Gewohnheiten, vor allem in schlechte, fiel man nur zu schnell wieder zurück - aber so eine war der Krieg ja schließlich auch. Er konnte außerdem sehen, daß er mit der Zigarette Admiral Mancuso in Konflikte stürzte, der nicht recht wußte, ob er um eine bitten sollte oder nicht. Deshalb packte er sie ganz aus.
    »Was haben Sie für mich, Ron?«
»Wenn man sich für die Dinger Zeit nimmt, kriegt man auch Ergebnisse. Boomer und ich haben die ganze Woche Daten gewälzt und mit den Überwasserschiffen angefangen.« Jones ging zur Wandkarte. »Wir haben die Position der Zerstörer aufgezeichnet ...«
»Bis zurück nach ...«, unterbrach Captain Chambers und wurde seinerseits unterbrochen.
»Ja, Sir. Bis zurück zum mittleren Pazifik. Ich hab's mit dem Breitband und dem Selektivband versucht und hab' das Wetter überprüft, und dann hab' ich ihren Weg verfolgt.« Jones zeigte auf die Schiffsumrisse, die mit Nadeln auf der Karte befestigt waren.
»Das ist ja prima, Ron, aber dafür haben wir unsere Satellitenbilder«, meinte der ComSubPac.
»Dann hab' ich also recht?« fragte der Zivilist.
»Nahe dran«, gab Mancuso zu. Dann zeigte er auf die anderen Silhouetten, die auf der Karte festgesteckt waren.
»Ja, das stimmt, Bart. Als ich mal raushatte, wie ich die Blecheimer aufstöbern kann, haben wir's auch mit den U-Booten versucht. Und wissen Sie was? Ich kann die Kerle immer noch schnappen, sogar wenn sie auf der Lauer liegen. Hier ist ihre Postenkette. Nach meiner Berechnung erwischen wir sie in einem Drittel der Zeit, und die Peilungen sind ziemlich konstant.«
Die Wandkarte zeigte sechs feste Ziele. Die Silhouetten lagen inmitten von Kreisen, deren Durchmesser zwischen zwanzig und dreißig Meilen betrug. Zwei weitere waren mit Fragezeichen versehen.
»Bleiben immer noch ein paar, von denen wir nichts wissen«, bemerkte Chambers.
Jones nickte. »Stimmt. Aber sechs habe ich sicher, vielleicht auch acht. Von der japanischen Küste kriegen wir keine guten Aufzeichnungen, das ist einfach zu weit weg. Ich kriege nur Händler rein, die zwischen den Inseln hin- und herfahren; das ist alles«, gab er zu. »Ich habe außerdem einen Kontakt, der in westlicher Richtung zu den Marshall-Inseln unterwegs ist; groß und mit zwei Schrauben. Und dann konnte ich nicht übersehen, daß uns heute morgen ein leeres Trockendock über den Weg gelaufen ist.«
»Das ist geheim«, betonte Mancuso mit gelassenem Lächeln.
»Also Jungs, wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich der Stennis sagen, sie sollen sich vor dieser Dieselkette hier in acht nehmen, Gentlemen. Vielleicht sollten Sie die U-Boote erst mal in die Bresche springen und eventuell ein bißchen aufräumen lassen.«
»Das können wir tun, aber ich mache mir Sorgen um die anderen«, gab Chambers zu.
    »Captain, Sonar.«
»Sonar, aye.« Lieutenant Ken Shaw hatte die mittlere Wache. »Möglicher Sonarkontakt Peilung null-sechs-null ... vermutlich
    Unterwasserkontakt ... sehr schwach, Sir«, berichtete der Sonar-Chief. Durch die viele Übung, die sie auf den Fahrten von Bremerton und Pearl
gehabt hatten, waren sie ein gut eingespieltes Team. Die
Feuerleitmannschaft begann sofort mit den Plots. Ein Techniker am
Radarsignalempfänger holte sich die Daten direkt von den
Sonarinstrumenten und versuchte, daraus die vermutliche Entfernung des
Ziels zu bestimmen. Der Computer brauchte dazu nur eine Sekunde. »Das ist ein direktes Signal, Sir. Entfernung knapp unter
achtzehntausend Metern.«
Dutch Claggett hatte nicht richtig geschlafen. Wie viele Kapitäne hatte
er in der Koje gelegen, die Augen geschlossen, und dabei sogar von etwas
so Belanglosem geträumt wie von einem Tag Angeln am Meer; die Fische
lagen hinter ihm auf dem Strand und kamen näher herangekrochen, als der
Ruf der Sonarwache ihn erreichte. Irgendwie war er plötzlich hellwach und
stand nun barfuß und in Unterwäsche in der Einsatzzentrale. Er prüfte hier
kurz Tiefe, Kurs und Geschwindigkeit seines Bootes und eilte dann in den
Sonarraum weiter, um selbst einen Blick auf die Instrumente zu werfen. »Also, Chief, schießen Sie los.«
»Genau hier auf der Sechzig-Hertz-Markierung.« Der Chief zeigte mit
dem Fettstift auf den Bildschirm. Das Signal kam und ging und kam und ging, kam aber immer wieder; nur eine Reihe von Punkten, die den Bildschirm hinabrieselten, alle auf derselben Frequenz. Die Peilung
veränderte sich langsam von rechts nach links.
»Sie waren über drei Wochen auf See ...«, dachte Claggett laut.

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