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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Kiefernzweigen ausgelegt und mit weiteren Ästen zugedeckt waren,
damit sie es wärmer hatten. Die Ranger mußten die Piloten nicht nur
bewachen, sondern sich auch darum kümmern, daß sie gesund blieben, als
paßten sie auf Kinder auf eine seltsame Aufgabe für eine Elitetruppe, aber
Truppen dieser Art bekamen meistens die seltsamsten Aufträge. »Angeblich schon.« Checa schaute auf die Uhr. »Noch zwei Stunden,
dann machen wir ihnen Beine.«
Vega nickte und hoffte, daß seine Beine nicht zu steif für den Treck
nach Süden waren.
    Der Patrouillenplan war in der Einsatzbesprechung festgelegt worden. Den vier Raketen-U-Booten waren Dreißig-Meilen-Sektoren zugewiesen worden, die in jeweils drei Zehn-Meilen-Segmente aufgeteilt waren. Jedes U-Boot durfte im mittleren Abschnitt patrouillieren, die Abschnitte im Norden und Süden wurden für alles andere freigehalten, außer für Waffen. Der Patrouillenverlauf wurde den einzelnen Skippern überlassen, aber er sah bei allen ungefähr gleich aus. Die Pennsylvania fuhr einen nördlichen Kurs und bummelte mit gerade mal fünf Knoten vor sich hin, genau wie bei ihren früheren Abschreckungspatrouillen, bei denen sie Trident-Raketen an Bord gehabt hatte. Sie war so leise, daß ein Wal mit ihr hätte zusammenstoßen können - wenn es denn die richtige Zeit für Wale im Pazifik gewesen wäre, was nicht der Fall war. An einem langen Kabel zog sie ihr Schleppsonar hinter sich her. Sie pendelte im Zwei-StundenRhythmus von Norden nach Süden und konnte es so in einer geraden Linie schleppen, wobei sie ungefähr zehn Minuten brauchte, um am Ende jeder Runde zu wenden und das Kabel wieder in die richtige Position für eine optimale Leistung zu bringen.
    Die Pennsylvania fuhr auf sechshundert Fuß, angesichts der Wasserverhältnisse an diesem Tag die ideale Sonartiefe. Oben ging gerade die Sonne unter, als die erste Spur auf dem Bildschirm auftauchte. Sie begann als eine Reihe von gelben Punkten, die mit der Zeit langsam nach unten tröpfelten und sich ein kleines bißchen Richtung Süden verschoben. Wahrscheinlich, dachte der Leiter der Sonarwache, war das Zielobjekt die letzten paar Stunden im Batteriebetrieb gefahren, denn sonst hätten sie die lauteren Signale des Dieselmotors empfangen, mit dem die Batterien geladen wurden. Doch da war der Kontakt, auf der Sechzig-Hertz-Linie, wie erwartet. Er gab die Werte an die Feuerleitstelle weiter.
    Das war doch mal was, dachte der Sonarmann. Er hatte seine gesamte Laufbahn auf Raketen-U-Booten verbracht und immer wieder Kontakte identifiziert, auf die sein U-Boot dann mit Ausweichmanövern reagierte, obwohl die Raketen-U-Boote sich damit brüsteten, die besten Torpedomänner der ganzen Flotte zu haben. Die Pennsylvania hatte nur fünfzehn Waffen an Bord - von der neuesten Version der ADCAP-Torpedos gab es nicht genug, und man hatte entschieden, weniger schlagkräftige Waffen unter den gegebenen Umständen gar nicht erst mitzunehmen. Sie hatte außerdem drei weitere torpedoähnliche Einheiten dabei, die LEMOSS genannt wurden (Long-Endurance Mobile Submarine Simulator). Der Skipper, der ebenfalls sein Leben lang auf Raketen-U-Booten gearbeitet hatte, hatte der Besatzung seinen Angriffsplan erläutert, und alle an Bord hatten ihn für gut befunden. Überhaupt war dieser Einsatz eigentlich fast ideal. Die Japaner mußten durch ihre Linie hindurch, und so wie der Einsatzplan aussah, war es äußerst unwahrscheinlich, daß sie die Gefechtslinie, von der der Skipper jetzt gerne sprach, unentdeckt passieren konnten.
    »Achtung, Achtung«, sagte der Captain über die Bordsprechanlage - die Lautstärke war überall heruntergedreht worden, so daß die Ansage kaum zu hören war und die Männer sich anstrengen mußten, um sie zu verstehen. »Wir haben einen wahrscheinlichen Unterwasserkontakt in unserem Feuerfeld. Ich werde den Angriff genau so durchführen, wie wir es besprochen haben. Alle Mann auf Gefechtsstation«, schloß der Kommandant.
    Es kamen so schwache Geräusche, daß nur ein einziger erfahrener Sonarmann sie hörte, und das in erster Linie deshalb, weil er sich direkt vor der Angriffszentrale befand. Es hatte dort einen Wachwechsel gegeben, so daß nur die erfahrensten Männer - und jetzt auch eine Frau - an den Waffenkontrollkonsolen saßen. Die Leute, die noch nicht lange genug dabei waren, um zur ersten Auswahl zu gehören, versammelten sich übers ganze Boot verteilt in Lecktrupps. Verschiedene Stimmen meldeten der Feuerleitstelle,

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