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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Es war wie eine Übung,
dachte der Sonarmann, nur einfacher. »Weitere Kontakte?« fragte der
Skipper, der wieder hinter ihm stand.
»Gar nichts, Sir.« Der Sonarmann zeigte auf die Displays. Es wurden
nur Hintergrundgeräusche angezeigt, und auf einem weiteren Display liefen
alle zehn Minuten Routinekontrollen, um das ordnungsgemäße
Funktionieren der Geräte anzuzeigen. Das war schon ein Clou: Nachdem
jetzt fast vierzig Jahre lang Raketen-U-Boote eingesetzt wurden und seit
fast fünfzig Jahren Atom-U-Boote, würde der erste amerikanische U-BootAbschuß von einem Boomer kommen, der sich angeblich gerade auf dem
Weg zum Schrottplatz befand.
Der ADCAP-Torpedo durchquerte ein Stück hinter dem Kontakt mit
erhöhter Geschwindigkeit die Schicht. Es aktivierte sofort sein eigenes
Ultraschallsonar und schickte die Daten über das Leitkabel an die
Pennsylvania zurück. »Harter Kontakt, Distanz dreitausend, nah an der
Oberfläche. Sieht gut aus«, sagte der Sonarmann. Der Waffenoffizier war
zu dem gleichen Ergebnis gekommen.
»Und jetzt schau, wo du bleibst«, flüsterte der Mann im Team, während er die beiden Kontaktlinien auf dem Bildschirm genau im Auge behielt. Sierra zehn ging sofort auf volle Geschwindigkeit, aber seine Batterien waren wahrscheinlich etwas zu schwach, und er schaffte nicht mehr als fünfzehn Knoten, während das ADCAP über sechzig Knoten machte. Diese einseitige Verfolgungsjagd dauerte insgesamt dreieinhalb Minuten und endete mit einem hellen Klecks auf dem Bildschirm sowie einem äußerst unangenehmen Geräusch im Kopfhörer. Der Rest war ausschließlich Nachspiel - das kreischende Geräusch von Stahl, der durch den enormen
Wasserdruck zusammengedrückt wurde.
»Das war ein Treffer, Sir. Definitiver Treffer.« Zwei Minuten später ließ
ein entferntes Niederfrequenzsignal im Norden darauf schließen, daß die
West Virginia dasselbe Ergebnis erzielt hatte.
    »Christopher Cook?« fragte Murray.
»Genau.«
Es war wirklich ein sehr schönes Haus, dachte der Deputy Assistant
    Director, während er seinen Ausweis hervorzog. »FBI. Wir würden gerne mit Ihnen über Ihre Gespräche mit Seiji Nagumo reden. Würden Sie sich einen Mantel holen?«
    Die Sonne hatte noch ein paar Stunden vor sich, als die Lancers hinausrollten. Die Besatzungen waren immer noch aufgebracht darüber, daß sie erst vor kurzem einen aus ihrer Mitte verloren hatten, und sie waren davon überzeugt, am falschen Ort das Falsche zu tun, aber niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie nach ihrer Meinung zu fragen, und es war schwarz auf weiß festgelegt, was sie zu tun hatten. Mit Treibstoffbehältern in ihren Bombenschächten rasten die Bomber einer nach dem anderen über die Startbahn, hoben ab, wendeten und sammelten sich auf zwanzigtausend Fuß Höhe für ihren Flug Richtung Nordosten.
    Es war wieder so ein verdammter Scheinangriff, dachte Dubro, und er fragte sich, wie zum Teufel einer wie Robby Jackson sich das ausgedacht haben konnte, aber auch er hatte Befehle zu befolgen, und so drehten sich seine Flugzeugträger alle gegen den Wind, jeweils fünfzig Meilen voneinander entfernt, um je vierzig Flugzeuge in die Luft zu bringen, die zwar alle gut bewaffnet waren, aber nur auf eine Provokation hin angreifen sollten.

46 / Sonderkommando
    »Die Maschine ist fast leer«, stellte der Kopilot in sachlichem Ton fest, als er im Rahmen der Flugvorbereitungen die Ladeliste durchging
»Was ist nur mit diesen Leuten los?« knurrte Captain Sato, der sich den Flugplan ansah und das Wetter checkte. Das war schnell erledigt. Es würde die ganze Strecke über kühl und klar sein, da der Westpazifik, von ein paar Starkwindturbulenzen in der Nähe der Hauptinseln einmal abgesehen, von einem riesigen Hochdruckgebiet beherrscht wurde, das den vierunddreißig Passagieren einen butterweichen Flug bis nach Saipan bescheren würde. Vierunddreißig! tobte er innerlich. In einem Flugzeug, das für über dreihundert gebaut ist!
»Captain, wir werden diese Inseln ohnehin bald verlassen. Das wissen Sie doch.« Es lag wirklich auf der Hand. Die Leute, die ganz normalen Männer und Frauen auf der Straße, waren nicht mehr verwirrt, sondern eher verängstigt - oder vielleicht war selbst das nicht das richtige Wort. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Sie fühlten sich - verraten? Inzwischen waren die ersten Leitartikel erschienen, in denen der Kurs, den die Regierung eingeschlagen hatte, in Frage gestellt wurde, und wenn der Ton der Fragen auch milde war, ihre

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