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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hohe
Schraubenumdrehungen.«
Das stimmte ungefähr, dachte der Kommandant und ging wieder zum
Sonarraum. Er wollte gerade den Kurs plotten lassen, doch als er sich
umdrehte, sah er, daß zwei Steuermannsmaate bereits damit beschäftigt
waren und der Strahlenweganalysator seine ersten Entfernungswerte
ausdruckte. Seine Mannschaft war inzwischen völlig eingespielt, und alles
lief fast automatisch, nur besser. Sie handelten nicht nur, sondern sie
dachten auch. Claggett konnte zufrieden sein.
»Allem Anschein nach sind sie ziemlich weit weg, aber schauen Sie sich
mal das hier an«, sagte der Chief. Es war eindeutig ein echter Kontakt. Auf
vier verschiedenen Frequenzlinien erschienen Signale. Dann hielt der Chief
seinen Kopfhörer in die Höhe. »Klingt, als ob sich da eine ganze Menge
Schrauben drehen - starke Kavitationsgeräusche, sind wohl mehrere Schiffe,
die im Konvoi fahren.«
»Und was ist mit unserem anderen Freund?« fragte Claggett. »Das U-Boot? Das ist wieder still, dümpelt wohl im Batteriebe trieb vor sich hin, mit fünf Knoten oder weniger.« Dieser Kontakt war gut zwanzig
Meilen entfernt, gerade außerhalb der üblichen Ortungsreichweite. »Sir, Entfernung der neuen Kontakte nach erster Schätzung
neunzigtausend Meter oder mehr, CZ-Kontakt«, meldete ein anderer
Techniker.
»Peilung konstant. Keinerlei Abweichung. Sie halten direkt auf uns zu
oder fast, und zwar mit Volldampf. Wie sind die Wasserverhältnisse an der
Oberfläche, Sir?«
»Zwei bis drei Meter hohe Wellen, Chief.«
Neunzigtausend Meter oder mehr. Mehr als fünfzig Seemeilen, dachte
Claggett. Diese Schiffe hatten ein ganz schönes Tempo drauf. Sollte ihm
recht sein, allerdings hatte er Anweisung, nicht zu schießen. Verdammt. Er
machte drei Schritte zurück in die Steuerzentrale. »Ruder zehn Grad
backbord, neuer Kurs zwo-sieben-null.«
Die Tennessee drehte sich nach Westen, damit ihre Sonarmänner die
sich nähernden Zerstörer besser erfassen konnten. Nach den letzten
Informationen, die er bekommen hatte, waren sie zu erwarten gewesen, und
das Timing der Nachricht war so präzise wie unwillkommen.
    In einem dramatischeren Setting, vor laufenden Kameras, hätte vielleicht eine andere Atmosphäre geherrscht, doch obwohl die Situation im weiteren Sinne durchaus etwas Dramatisches hatte, war es im Moment in erster Linie kalt und ungemütlich. Auch für eine absolute Elitetruppe wie diese war es weitaus einfacher, die Motivation zum Kampf gegen einen Menschen aufzubringen, als gegen widrige äußere Umstände zu bestehen. Die Ranger in ihrer vorwiegend weißen Tarnkleidung bewegten sich sowenig wie möglich, und die mangelnde körperliche Betätigung machte sie nur noch anfälliger für die Kälte und die Langeweile, den größten Fein l des Soldaten. Und doch war das gut so, dachte Captain Checa. Für einen einzelnen Trupp, der viertausend Meilen von der nächsten U.S. Army Base entfernt war - und das war Fort Wainwright in Alaska -, war es um einiges sicherer, sich zu langweilen, als die Spannung und den Reiz einer Kampfhandlung zu genießen, ohne aber auf Unterstützung hoffen zu können. Oder so etwas in der Richtung. Checa stand vor dem gleichen Problem wie jeder Offizier: Er war denselben Unbequemlichkeiten ausgesetzt wie seine Männer, durfte aber nicht murren. Jedenfalls war kein anderer Offizier da, demgegenüber er hätte murren können und dürfen, und es vor seinen Männern zu tun war schlecht für die Moral, auch wenn sie ihn wahrscheinlich verstanden hätten.
    »Wäre das schön, wieder in Fort Stewart zu sein, Sir«, bemerkte First Sergeant Vega. »Sich mit Sonnencreme einzuschmieren und auf dem Strand ein paar Sonnenstrahlen einzufangen.«
»Und all den schönen Schnee und die Graupelschauer zu verpassen,
    Oso?« Wenigstens war der Himmel jetzt klar.
»Schon gut, Captain. Aber ich habe mein Teil von diesem Mist schon
als Kind in Chicago abgekriegt.« Er machte eine Pause, sah herum und
horchte. Von den anderen Rangers war praktisch nichts zu hören, und man
wußte wirklich sehr genau hinsehen, um zu erkennen, wo die
Beobachtungsposten standen.
»Sind Sie bereit für den Marsch heute nacht?«
»Solange unser Freund auf der anderen Seite von diesem Hügel da auf
uns wartet.«
»Das tut er ganz bestimmt«, log Checa.
»Ja, Sir. Das glaube ich auch.« Wenn einer es tun konnte, warum nicht
auch zwei? dachte Vega. »Hat alles geklappt?«
Die Flieger in ihrer Mitte schliefen i n ihren Schlafsäcken in Erdlöchern,
die mit

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