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08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Federn an den Hut stecken möchte, dann sind doch Sie es. Egal was Sie selbst über die Sache denken: Befehl ist Befehl! Haben Sie mich verstanden?«
    »Noch etwas«, sagte Moser, ohne eine direkte Antwort zu geben. »Warum haben Sie mir einen Gehilfen mitgegeben? Sie wissen doch, daß ich keinen brauche.«
    »Seien Sie doch nicht kindisch, Moser. Die Leute von Zauber sind keine kleinen Engelchen. Zwei Männer werden keineswegs zuviel sein, um die Affäre zu klären.«
    »Zwei was?« fragte der ,einsame Reiter’. »Wenn Sie meinen, man brauche in Montreal zwei Männer, dann schicken Sie auch zwei Männer und lassen Sie die kleinen Bübchen bei ihrer Mama, wo sie ruhig mit kleinen Sendern spielen und Botschaften dechiffrieren können.«
    Der blonde junge Mann, der mit dem unschuldigsten Gesicht von der Welt in der Ecke saß, verzog keine Miene. Er schien überhaupt nicht begriffen zu haben, daß sich die letzte Bemerkung Mosers gegen ihn richtete.
    Montferrand antwortete ruhig: »Leutnant Lennet hat sich bereits bei vielen gefährlichen Aufgaben bewährt.
    Außerdem dürften Sie wohl nicht vergessen haben, unter welchen Umständen er die Schule des FND gerettet hat, als er noch unser Schüler war. Einer der brillantesten allerdings.«
    Moser zuckte nur mit den Schultern. »Sie wissen, daß ich diese jungen Kerle nicht mag. Sie halten sich alle für ,Oberst Pups’ persönlich, aber bei der geringsten Schwierigkeit fangen sie an zu plärren: ,Das haben wir in der Schule nicht gehabt.’«
    Montferrand drehte sich in seinem Sessel um und sah Moser scharf in die Augen. »Wenn Sie erleben, daß Leutnant Lennet plärrt, dann geben Sie ihm sofort vier Tage verschärften Arrest. Ich gebe ihm dann noch einmal vier dazu, und ich bin sicher, daß der Chef des FND das ganze nochmals verdoppelt. Wenn Sie nichts mehr zu sagen haben, dann rate ich Ihnen, jetzt ins Sekretariat zu gehen. Ihre Maschine fliegt morgen früh.«
    Als sie allein auf dem Gang waren, sah Moser, der einen ganzen Kopf größer war, Lennet streng an. »Sie haben verstanden, denke ich. Ich dulde von Ihrer Seite nicht die geringste Schwäche. Sie werden sich danach richten. Bis jetzt haben Sie Glück gehabt. Aber Glück hat man nicht immer. Auf die Dauer kommt es auf die wirklichen Fähigkeiten an. Also: Sie kümmern sich jetzt um den ganzen Papierkram! Sie gehen zum Sekretariat, zur Kasse und in die Waffenkammer! Morgen früh sind Sie um sieben Uhr hier!«
    Lennet sah den Hauptmann mit treuherzigen Augen von unten an. »Die Maschine fliegt um elf, Hauptmann.«
    »Und? Ich erwarte, daß Sie um sieben hier sind.
    Verstanden?«
    »Jawohl, Hauptmann.«
    Moser durchbohrte ihn mit Blicken. Sein »Jawohl« hatte zwar nicht direkt frech geklungen, aber man hätte es auch nicht direkt als respektvoll bezeichnen können.
    Der Hauptmann ging mit großen Schritten davon.
    Lennet schlug die andere Richtung ein.
    Die Reisevorbereitungen waren für ihn ein besonderes Vergnügen: die Stempel auf den Marschbefehlen; die ganz neuen Banknoten, die der Kassierer einem vorzählte, indem er sie besonders schnalzen ließ; das ein wenig ängstliche Lächeln der Sekretärinnen – meist Offizierswitwen – weil man nie wußte, ob der, dem man da gerade seine Flugkarte oder seinen Geheimcode gab, lebend zurückkam; die kleinen Schachteln mit den Patronen, die so schwer in der Hand lagen; die besorgte Miene des Waffenkämmerers, der es nie unterließ zu fragen: »Auch nicht zuviel Öl in der Kanone?«
    Lennet holte Geld, Munition und Reisepapiere für sich und seinen Chef ab und brachte alles in der Stahlkammer unter, die mit seiner Nummer gezeichnet war.
    Dann verließ auch er das Haus des FND, des modernsten französischen Geheimdienstes.
    Er war begeistert, daß er in die Neue Welt fliegen konnte, und wenn er Moser auch nicht viel Sympathien entgegenbrachte, so war er doch entschlossen, sich durch ihn nicht aus der Fassung und auch nicht um sein Vergnügen bringen zu lassen. Er aß in einem kleinen Restaurant und fuhr dann in sein Hotel.
    Es ist schon lustig, dachte er auf der Fahrt. Das Leben eines Geheimagenten gleicht in mancher Hinsicht überhaupt nicht den Vorstellungen, die sich die Leute gewöhnlich davon machen, und auf der anderen Seite gleicht es ihnen doch wieder. Einerseits würde der Held eines Spionageromans niemals mit der Metro fahren, sondern immer nur mit einem tollen Sportwagen oder einem eigenen Hubschrauber, und andererseits fliege ich umsonst nach Amerika mit

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