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08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Lächeln verschwand aus seinem massigen Gesicht.
    Langsam und drohend ging er um seinen Schreibtisch herum und auf Lennet zu. Die beiden Detektive zogen sich an die Wand zurück und stießen sich mit den Ellbogen an.
    Man amüsierte sich sichtlich.
    Klump pflanzte sich vor Lennet auf. »Ich gebe dir eine Minute. Dann fängst du an und spuckst alles aus, was für uns interessant ist. Wenn der Chef kommt, muß ich alles wissen. Und wir erwarten ihn jeden Augenblick.«
    Lennet schluckte mühsam. »Ich kann auch gleich anfangen«, sagte er. Er hatte beschlossen, auf jeden Fall Zeit zu gewinnen. »Also, Monsieur Klump. Ich heiße nicht Bruhl, sondern Pichenet. August Pichenet. Ich stamme aus einer Gegend, in der nicht viel los ist. Ich habe ein bißchen dies und ein bißchen das gemacht, und eines Tages habe ich einen Mann getroffen, der mir sagte: ,Ich habe eine interessante Arbeit für dich…’«
    »Und dieser Mann war Martin?« warf Klump ein.
    »Ja, Monsieur.«
    »Und wie heißt dieser Martin in Wirklichkeit?«
    Lennet merkte, daß er sich in einer selbstgebauten Falle gefangen hatte. Er wußte nicht, welchen Namen Hauptmann Moser angegeben hatte. Vielleicht war er bei Martin geblieben, vielleicht hatte er aber auch, aus Müdigkeit oder mit einem Hintergedanken, die Taktik geändert. Sagte er jetzt etwas anderes, dann hieß dies, daß entweder der eine oder der andere gelogen hatte.
    Lennet zögerte. Er zögerte nicht lange, denn Klump gab ihm eine schallende Ohrfeige. »Rede!« schrie er.
    Nachdem Lennet sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte, tat er etwas, was Gefangene, die man verhört, normalerweise nicht tun.
    Er schlug zurück.
    Es war keine Ohrfeige, gewiß, aber ein Handkantenschlag, präzis von unten nach oben geführt und genau auf die Halsschlagader von Klump.
    Klump brach zusammen.
    Die beiden Detektive stürzten sich auf Lennet. Er wandte sich zuerst in den Flinkeren der beiden. Mit einem gekonnten Fußtritt genau auf den Magen setzte er ihn außer Gefecht. Der Mann beugte sich nach vorn und lehnte sich nach Atem ringend gegen den Schrank.
    Er würdigte den zweiten Detektiv, der etwas beschränkt war und noch immer nicht begriffen hatte, was eigentlich vorging, keines weiteren Blickes. Mit einem Satz sprang er über den Schreibtisch, riß die Glastür auf und war wieder auf der Feuerleiter.
    Hinab oder hinauf?
    Lennet entschloß sich, hinaufzuklettern. Seine Entdeckung war zu wichtig, als daß er sie für sich behalten konnte. Von oben konnte er wenigstens Zettel auf die Straße werfen, in der Hoffnung, daß doch einer davon an die richtige Adresse gelangte.
    Der eine Detektiv war noch dabei, sich zu erholen, und auch Klump war nicht gerade zu einem Sprint aufgelegt.
    Aber der zweite Detektiv setzte sich auf Lennets Spur, und er kletterte weit geschickter und schneller, als man es ihm bei seiner Figur zugetraut hätte.
    Und es waren 39 Etagen bis oben…
    Jetzt kam Lennet das unerhört harte Training beim F.N.D. zugute. Bereits nach fünf Etagen wußte Lennet, daß sein Verfolger ihn nicht einholen würde. Aber dieser Vorsprung reichte nicht. Er mußte ja auch noch auf das Dach klettern, hinüberrennen und dort hinunterklettern, was unter Umständen Minuten in Anspruch nahm.
    So machte Lennet nach dem dreißigsten Stockwerk ein wenig langsamer und beobachtete bei den Wendungen der Leiter den Detektiv, der, nun schon etwas kurzatmig, an Boden gewann.
    Lennet ließ ihn noch näher kommen. Jetzt konnte der andere ihn schon fast bei den Knöcheln fassen.
    Lennet drehte sich um und trat dem Mann unter das Kinn.
    Der ließ los und fiel. Doch er blieb am Geländer hängen und landete nur schwer auf dem nächsten Absatz.
    Bis der sich erholt hat, kann ich einmal rauf und runter, dachte Lennet und begann wieder zu steigen.
    Sein Herz klopfte, als wolle es zerspringen. Die Lungen schienen zu schmerzen, auf der Zunge hatte er Blutgeschmack. Aber er kletterte weiter.
    Er wußte, daß seine Feinde nur den Aufzug zu nehmen brauchten, um ihm den Weg abzuschneiden. Seine Hoffnung war aber, daß weder Klump noch der Detektiv in der Lage waren, die entsprechenden Anweisungen zu geben.
    Manchmal glaubte Lennet, die Treppe ende nie mehr.
    Wenn es so weitergeht, lande ich im Himmel, dachte er.
    Und das hätte ich ja auch verdient.
    Aber er kam bis zum letzten Absatz. Über die Sprossen in der Wand kam er leicht aufs Dach, und dies, obgleich er das Gefühl hatte, daß seine Beine ihm den Dienst verweigerten.
    Er lief über

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