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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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der anderen trat aus der Zelle, endlich frei.

 
    31
    Die Krieger waren nur noch wenige Kilometer von dem Anwesen entfernt gewesen, als Rio einen hektischen Anruf von Dylan bekommen hatte, die ihm alles erzählte, was geschehen war. Obwohl sie vorgewarnt waren, dass es ihr, Alex, Renata und Jenna auf wunderbare Weise irgendwie gelungen war, die Frauen zu finden und zu befreien, die Dragos jahrelang gefangen gehalten hatte, waren Brock und seine Brüder im Geländewagen des Ordens doch nicht auf den Anblick vorbereitet, der sie erwartete, als sie über die Küstenstraße auf das große gelbe Haus auf der Klippe zurasten.
    Die Sonne war gerade erst zum westlichen Horizont gewandert und warf ihre letzten langen Schatten über den schneebedeckten Hof des großen Anwesens. Und auf diesen Hof hinaus kamen gerade in langer Reihe mindestens ein Dutzend verdreckte, ausgezehrte junge Frauen aus der Eingangstür, in Decken, antike Quilts und Häkeldecken gehüllt.
    Stammesgefährtinnen.
    Einige saßen schon im Rover, der in der Auffahrt stand. Wieder andere wurden gerade von Alex und Dylan aus dem Haus geführt.
    „Herr im Himmel“, flüsterte Brock, erschüttert von der enormem Tragweite dessen, was geschehen war.
    Renata stand am Rover und half einigen der befreiten Gefangenen auf den Rücksitz.
    Wo zur Hölle war Jenna?
    Brock sah sich mit einem schnellen Blick im Hof um, und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Gott, war sie verletzt? Dylan hätte doch sicher erwähnt, wenn es Verletzte gegeben hätte, aber das änderte nichts daran, dass sich gerade ein Felsen in seiner Magengrube bildete. Wenn ihr etwas passiert war …
    „Warte noch!“, sagte Niko, bog in die Auffahrt ein und fuhr den riesigen Geländewagen auf den Rasen. Doch Brock sprang schon heraus, noch bevor er ganz zum Stillstand gekommen war.
    Er musste seine Frau sehen, sie warm und sicher in seinen Armen spüren.
    In Sekundenschnelle war er über den vereisten Hof gerannt. Alex sah auf, als er auf sie zustürzte.
    „Wo ist sie?“, rief er. „Wo ist Jenna? Ist ihr was passiert?“
    „Ihr geht’s bestens, Brock.“ Alex zeigte auf die geöffnete Haustür, hinter der die blutüberströmte Leiche des letzten Lakaien zu sehen war. „Jenna ist unten und kümmert sich darum, dass die restlichen Frauen sicher aus ihrem Kellerverlies kommen.“
    Er sackte vor Erleichterung zusammen. „Ich muss sie sehen.“
    Alex lächelte ihm warm zu, als sie eine der zitternden, ausgezehrten Stammesgefährtinnen zu den beiden wartenden Fahrzeugen führte. Er trat vor und wollte sich eben mit einem Satz auf die Veranda hinaufschwingen.
    „Brock?“
    Die leise Frauenstimme – so unerwartet, so entfernt vertraut – ließ ihn schlagartig erstarren. Etwas klickte in seinem Kopf. Ein ungläubiger Funke.
    Dann durchzuckte ihn die Erkenntnis wie ein Schlag.
    „Brock … bist du das wirklich?“
    Langsam drehte er sich zu der zierlichen dunkelhaarigen Frau um, die vor der Verandatreppe in der Auffahrt stehen geblieben war. Eben war er an ihr vorbeigegangen, ohne sie wahrzunehmen. Herr im Himmel, er war nicht einmal sicher, ob er sie erkannt hätte, wenn er ihr auf der Straße begegnet wäre!
    Aber er kannte ihre Stimme.
    Und unter der Schmutzschicht ihrer Gefangenschaft und der Verwahrlosung, die ihre Wangen fahl gemacht und ihre alabasterfarbene Haut mit Dreck und Kratzern verunstaltet hatte, erkannte er tatsächlich auch ihr Gesicht.
    „Oh mein Gott!“ Er fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Tritt gegen die Brust versetzt, alle Luft wich ihm aus den Lungen. „Corinne?“
    „Du bist es wirklich“, flüsterte sie. „Ich habe gedacht, ich würde dich nie wiedersehen.“
    Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, und dann schluchzte sie. Sie rannte zu ihm, warf ihm die Arme um die Hüften und weinte heftig an seiner Brust.
    Er hielt sie, unsicher, was er tun sollte.
    Was er überhaupt denken sollte.
    „Aber du warst doch tot“, murmelte er. „Du bist doch spurlos verschwunden, und dann haben sie deine Leiche aus dem Fluss gezogen. Ich habe sie doch gesehen. Du warst tot , Corinne.“
    „Nein.“ Sie schüttelte wild den Kopf, und ihr kleiner Körper bebte von ihrem herzzerreißenden Schluchzen. „Ich bin entführt worden.“
    Wut brandete in ihm auf, brannte durch seinen Schock und seine Ungläubigkeit. „Von wem?“
    Sie bekam Schluckauf und holte zitternd Atem. „Ich weiß nicht. Sie haben mich entführt und mich die ganze Zeit über gefangen gehalten. Sie

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