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0800 - Die Kaiserin von Therm

Titel: 0800 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Funkgerät zu verbinden.
    „Wie lange wird es dauern?" erkundigte sich Heysel.
    „Den Rest der Nacht!" gab Callazian zurück, der den Wunsch in sich spürte, die Selbstsicherheit dieses Mannes zu zerstören.
    Doch Heysel nickte nur.
    „Das bedeutet, daß wir diesen Raum verteidigen müssen", wandte er sich an seine Männer. „Verteilt euch draußen im Gang.
    Sie werden nicht mit schweren Waffen angreifen, denn sie müssen befürchten, daß sie ihre wertvolle Anlage beschädigen."
    In einem Versteck von Zosarios Gruppe stand das Empfangsgerät. Sobald Callazian die letzten Verbindungen hergestellt hatte, sollte die Archivtiotronik durch einen Fernimpuls angezapft werden. Callazian wußte nicht genau, wie das funktionieren würde, aber Zosarios war schließlich ein Experte für Tiotronik.
    Der Geschlechtslose blickte auf und sah, daß Heysel noch immer im Schaltraum stand.
    Der Dragoner lächelte kalt.
    „Nur für den Fall, daß du es dir anders überlegen solltest!"
    Draußen auf dem Gang fiel ein Schuß. Callazian hob den Kopf.
    „Weitermachen!" befahl der Dragoner. „Wir halten diese Stellung, bis Zosarios alles abgerufen hat."
    „Das bezweifle ich!" Callazian spürte den Schlag seines Doppelherzens bis in die Halsgegend. Er setzte seine Arbeit fort.
    Schon nach wenigen Augenblicken hätte er die letzten Anschlüsse hergestellt.
    „Kannst du mit einer Waffe umgehen?" erkundigte sich Heysel.
    „Nein!"
    „Dann bleib hier", sagte Heysel und verließ den Schaltraum.
    Draußen auf dem Korridor fielen jetzt regelmäßig Schüsse.
    Callazian überlegte, wie lange die acht Männer den inneren Archivbereich verteidigen konnten. Eine zweite Frage war, ob die Tiotronik sich nicht abschalten würde, sobald sie darüber informiert war, daß man sie angezapft hatte.
    Der Geschlechtslose fragte sich, was mit ihm geschehen würde, wenn man ihn in absehbarer Zeit hier fand.
    An eine Flucht war nicht zu denken. Allein durch die Tatsache, daß er sich hier eingeschlossen hatte, war er zum Ausgestoßenen der tiotronischen Ordnung geworden. Der Überfall machte alles nur noch schlimmer. Es gab nur eine Strafe für ihn: Er würde in Zukunft zu den Informationsunwürdigen gehören.
    Am Lärm allein war nicht festzustellen, wie der Kampf außerhalb der Zentrale sich entwickelte.
    Callazian ging zur offenstehenden Tür und blickte hinaus.
    Dichte Rauchwolken versperrten ihm die Sicht. Lediglich am Aufblitzen einiger Energieschüsse konnte er den ungefähren Standort einiger Schützen ausmachen, ohne jedoch feststellen zu können, zu welcher Partei sie gehörten.
    Vielleicht gab es im allgemeinen Durcheinander eine Chance zur Flucht.
    Callazian holte tief Atem und drang in den Qualm ein.
    Er stieß mit den Füßen gegen irgend etwas Weiches. Entsetzt hielt er inne und beugte sich nach vorn. Am Boden lag einer von Heysels Dragonern. Der Mann war tot.
    Callazian bewegte sich nach rechts, bis seine tastenden Hände eine Wand fanden.
    Hustend und nach Atem ringend bewegte er sich an der Wand entlang.
    Der Rauch lichtete sich an einer Stelle. Callazian konnte Heysel und zwei andere Männer sehen, die hinter einer breiten Säule postiert waren und in den Gang feuerten.
    An verschiedenen Stellen kochte der Kunststoffbezug des Bodens, dunkle Furchen markierten die Bahnen der Fehlschüsse.
    Callazian erkannte, daß es hier kein Durchkommen geben würde.
    Er zog sich in den Schaltraum zurück. Er hatte keine Wahl, als hier zu warten, bis der Kampf, über dessen Ausgang keine Zweifel bestanden, beendet war.
     
    *
     
    Die Folgen der Rauchvergiftung führten dazu, daß Callazian das Bewußtsein verlor. Als er wieder zu sich kam, trieben giftgelbe Schwaden durch die halboffene Tür in den Schaltraum.
    Callazian würgte und kämpfte gegen die Übelkeit an.
    Bis auf das Knacken erkaltenden Metalls war es still.
    Der Archivverwalter blickte auf den Zeitmesser. Überrascht stellte er fest, daß die Nacht fast vorüber war. Die Tatsache, daß er sich noch immer allein innerhalb des Schaltraums aufhielt, ließ ihn vermuten, daß die Dragoner standgehalten hatten.
    Er richtete sich auf und lauschte.
    Warum war es so still?
    Callazian konnte sich nicht vorstellen, daß die Angreifer aufgegeben und sich zurückgezogen hatten.
    In diesem Augenblick hörte er Schritte vor der Tür. Seine Augen weiteten sich vor Furcht. Seit seinem Kontakt mit Zosarios' Gruppe hatte er wie in einem Zustand der Trance gehandelt, und erst jetzt begriff er

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