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0800 - Die Kaiserin von Therm

Titel: 0800 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und beobachtete auf dem Bildschirm den Start des Handelsschiffs.
    „Sollen wir uns wieder mit der Tiotronik in Verbindung setzen, die uns bei der Ankunft im Seekosch-System begrüßt hat?" fragte Fyolt.
    Vlission schüttelte den Kopf.
    „Wir werden uns draußen umsehen! Offensichtlich kommt kein Soberer, um uns zu begrüßen."
    Er schnallte seine Waffentasche um.
    „Dlassior und Woulto werden mich begleiten, alle anderen bleiben zurück und bewachen das Schiff."
    Seine Wahl war nicht von ungefähr auf jene beiden Männer gefallen, die er als besonnen und intelligent kannte. Vlission sah voraus, daß sie mit Problemen konfrontiert werden konnten, die eine gelassene Reaktion erforderten.
    Als sie nebeneinander in der offenen Schleuse standen, bemerkte Woulto: „Es stinkt!"
    „Du bist die sterile Luft an Bord gewohnt", hielt Vlission ihm entgegen.
    „Unsinn, ich habe das Schiff schon auf anderen Welten verlassen."
    Sie aktivierten ihre Schwebepistolen und glitten zur Landefläche hinab.
    Vergebens schaute Vlission sich nach einem Fahrzeug um, das ihnen entgegenkam, um sie abzuholen.
    „Seht euch das an!" förderte Dlassior seine beiden Kameraden auf und deutete in Richtung eines Kontrollturms. „Da wird gearbeitet."
    Im Schatten des Turmes sah Vlission ein paar dunkle Gestalten.
    „Es sind Roboter!"
    „Die arbeiten wirklich!" stelle Woulto überrascht fest. Er faßte die Umgebung mit einem Rundblick ins Auge und meinte spöttisch: „Da haben sie eine Menge zu tun."
    „Kommt!" befahl Vlission und schwebte dicht über dem Landefeld voraus.
    Der Anblick der arbeitenden Roboter traf ihn tiefer als alles andere, was er bisher auf Blosth seit ihrer Ankunft gesehen hatte.
    Gemessen an den allgemeinen Verfallserscheinungen der soberischen Zivilisation auf Blosth wirkten die Anstrengungen der Roboter hilflos - eine Tatsache, die eigentlich von jeder Tiotronik hätte erkannt werden sollen.
    Begnügten sich die noch existierenden Tiotroniken damit, einen Bereich der von ihnen geschaffenen Ordnung aufrechtzuerhalten - auch wenn er noch so winzig sein sollte?
    Verschlossen sich die gewaltigen Rechen- und Kommunikationsanlagen vor der Wahrheit oder - drastischer ausgedrückt - gab es den tiotronischen Irrsinn?
    „Nein!" Unwillkürlich sprach Vlission laut. Wenn die Tiotroniken eine Aktivität im kleinen Rahmen entwickelten, gab es, zumindest von ihrem Standpunkt aus, dafür eine Notwendigkeit.
    Die drei Männer erreichten das Randgebiet des Landefelds. Auf dieser Seite des Planeten war früher Nachmittag, Seerkosch stand fast noch am Zenit.
    Türen und Fenster der Verwaltungsgebäude und Lagerhallen, die den Landeplatz umschlossen, waren zerstört. Die Antennen auf den Kontrolltürmen waren umgeknickt, und die Schneisen, die in die verschiedenen Zentren führten, zeigten keine Spuren von Leben.
    „Wir sollten umkehren", schlug Woulto unbehaglich vor. „Hier ist niemand, mit dem wir reden können. Es wäre am vernünftigsten, Blosth zu vergessen und den Flug fortzusetzen."
    Vlission konnte Woulto verstehen. Der Wissenschaftler war nicht auf Blosth, sondern auf einer großen Kolonialwelt geboren worden, er kannte die Ursprungswelt der Soberer nur von Filmen.
    „Wohin sollten wir fliegen?" erkundigte sich Dlassior. „Die Kolonialplaneten, die wir zuletzt besucht haben, sehen nicht viel besser aus."
    Plötzlich drang ohrenbetäubender Lärm an ihre Ohren, und zwischen den Gebäuden flammten ein paar Informationswände auf. Bilder flimmerten über die wie aus dem Nichts entstandenen Wände.
    „Nachrichtenzeit!" stellte Vlission fest. „Früher mußten die Lautsprecher die Triebwerke der Schiffe übertönen. Niemand scheint bisher auf den Gedanken gekommen zu sein, sie leiser zu stellen."
    Die drei Männer blieben in der Nähe einer Informationswand stehen und sahen sich die Bilder an. Der Sinn der dazu gebotenen Kommentare war nicht zu verstehen, für Vlission war diese Sendung wie die Botschaft von einer fremden Welt.
    Die Bilder zeigten Soberer in offenbar noch intakten Wohnkesseln. Diese Bürger gingen sinnlosen Beschäftigungen nach. Dann wechselte das Bild, und Vlission sah zu seiner Überraschung, daß der von ihm befehligte Narvion-Raumer gezeigt wurde. Die Aufnahmen waren so geschickt gemacht, daß der erbärmliche Zustand des Raumhafens unsichtbar blieb.
    „Früher als erwartet", hörte Vlission den Kommentator sagen, „ist ein Teil der Narvion-Flotte nach Blosth zurückgekehrt, um einen umfassenden Bericht

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