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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreicht, von der sich die Solaner bisher nur ein unvollständiges Bild machen konnten.
    Der rotbraungefleckte Katzer war sich darüber im klaren, daß es keinen Grund gab, verächtlich auf die Kelsiren herabzusehen.
    Auf ihre Art waren diese Wesen weiter fortgeschritten als die Menschen.
    Wahrscheinlich, dachte Bjo melancholisch, waren sie auch glücklicher.
    Sie waren nicht von der Zersplitterung bedroht, mit denen sich alle raumfahrenden Völker auseinanderzusetzen hatten.
    Irgendwann kam für alle Intelligenzen der Zeitpunkt, da sie sich für den einen oder anderen Weg entscheiden mußten. Die Menschheit hatte sich vor fast zweitausend Jahren dazu entschlossen, den Weltraum mit Hilfe von Wissenschaft und Technik zu erforschen. Was Menschen jetzt in den verschiedensten Bereichen ihres Universums erlebten, waren die Folgen dieses Entschlusses.
    Es gab keinen Anlaß, das zu bedauern.
    Bjo Breiskoll, der dank seiner parapsychologischen Fähigkeiten kosmische Zusammenhänge instinktiv begriff, wußte, daß jede Lebensform ihre Berechtigung hatte und im Spiel universeller Kräfte eine besondere Rolle übernehmen konnte.
    Jemand berührte Bjo am Arm, und die Gedanken des jungen Mutanten kehrten in die Wirklichkeit zurück.
    „Du träumst, Bjo!" stellte Gucky kategorisch fest. „Dabei würde ich gern deine Meinung über das hören, was wir unter uns sehen."
    Der Katzer nickte und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die kelsirische Ansiedlung, Seine ausgeprägten Sinne, die wesentlich feiner auf alle äußeren Einflüsse reagierten als die eines normalen Menschen, Öffneten sich für die fremdartige Umgebung.
    Der telepathische Sing-Sang der Kelsiren hatte nichts von seiner Intensität verloren, aber er präsentierte sich längst nicht mehr ausschließlich als Verlockung, sondern bildete einen harmonischen Rhythmus mit der Natur von Drackrioch.
    Die Eingeborenen waren eins mit allen anderen Lebensformen dieser Welt, sie „sprachen" mit Tieren und Pflanzen und bekamen Antwort.
    Das Blütenmeer, auf das die Solaner blickten, war das äußere Zeichen dieser Einheit zwischen einfachen und komplizierteren organischen Verbindungen.
    Bjo wurde von dem Verlangen gepackt, in diesen warmen Strom pulsierender PSI-Ausstrahlung hineinzutauchen. Er brauchte nur Lloyd und den Mausbiber anzusehen, um zu begreifen, daß es allen anderen Mutanten der SOL ebenso erging.
    „Ich... ich weiß nicht, wie ich meine Empfindungen beschreiben soll", sagte Bjo zu Gucky. „Aber sicher war es falsch, diese Welt als PSI-Falle anzusehen. Sie ist viel mehr."
    „Zweifellos sind die telepathischen Lockrufe nur eine Begleiterscheinung der paranormalen Ausstrahlung der Kelsiren", stimmte Gucky zu. „Die Superintelligenz hat sie sich nutzbar gemacht. Es wäre ein Fehler, die Eingeborenen nur danach zu beurteilen, daß sie fremde Raumfahrer in das Reich der Kaiserin locken."
    „Ich habe nicht den Eindruck, daß die Kaiserin diese Wesen unterdrückt", fügte Fellmer Lloyd hinzu. „Zwischen dem Kristallwesen und den Kelsiren gibt es eine natürliche Verbundenheit, die offenbar von beiden Seiten als nützlich betrachtet wird."
    Auch Bjo war der Meinung, daß diese einmalige Symbiose im Interesse beider Parteien lag.
    Die Interkomlautsprecher in der Schleusenkammer schalteten sich ein.
    „Hier spricht Perry Rhodan! Vorläufig verläßt niemand das Schiff. Die Eingeborenen verhalten sich zwar ruhig, aber wir wissen nicht, wie sie reagieren werden, wenn wir unvorbereitet in ihren Lebensbereich eindringen. Jede Konfrontation muß vermieden werden."
    Obwohl Bjo die Notwendigkeit dieses Befehls einsah, war er enttäuscht.
    Er konnte es kaum abwarten, die fremde Planetenoberfläche zu betreten.
    Für einen Solgeborenen, der das Leben an Bord des Riesenraumschiffs dem auf einem Planeten schon immer vorgezogen hatte, war das eine erstaunliche Reaktion.
    Bjo war sich dessen bewußt. Er nahm an, daß alle anderen Solgeborenen, die nicht paranormal begabt waren, wie immer abwartend oder sogar ablehnend reagierten; Die Gedanken Perry Rhodans, der das Dorf der Kelsiren aufden Bildschirmen beobachtete, waren weit weniger euphorisch - im Gegenteil: Rhodan machte sich Sorgen über das Verhalten der Mutanten.
    Die unersetzlichen PSI-Talente der SOL schienen geradezu versessen darauf zu sein, Drackrioch endlich betreten zu dürfen.
    Dabei machte es keinen Unterschied, ob es sich um so erfahrene Männer wie Lloyd 'und Tschubai oder um den jungen Bjo Breiskoll

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