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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und daß sie dort in Gefahr ist?"
    „Nun ja", sagte Dollg ausweichend, „ich will mich da nicht festlegen. Es sind alles nur Vermutungen."
    „Zu diesen Vermutungen gehört auch, daß man die alten Frauen nach Lugh-Pure bringt? Das hast du doch gesagt?"
    Dollg gab sich keinen Illusionen hin. Vor der Gralsmutter konnte er nichts geheimhalten.
    Niedergeschlagen erwiderte er: „Es war eine Vision, Gralsmutter! Eine furchtbare Vision."
    „Solche Wahnvorstellungen sind gefährlich, Dollg! Wir werden dich davon befreien."
    Der Mann richtete sich bolzengerade auf.
    „Was heißt das?" brachte er bestürzt hervor.
    „Gedächtnisblockade?"
    „Ja", bestätigte Quoytra. „Es muß außerdem schnell gehen, denn die Fremden werden bald ihr Schiff verlassen, und ich muß sie begrüßen. Die Blockade ist völlig ungefährlich und wird dir deine Ruhe zurückgeben. Meine Gralstöchter werden dich behandeln."
    Sie wartete keinen Widerspruch ab, sondern drehte sich um und ging hinaus.
    Die Jüngerinnen bildeten einen Kreis um Dollg.
    Er fühlte ihre psionische Energie.
    „Hört auf!" schrie er. „Ich will Daitra nicht vergessen. Jeder soll erfahren, daß auf Lugh-Pure etwas Schreckliches vorgeht."
    Die Gralstöchter sandten besänftigende Impulse aus. Dollg wußte, daß seine Willenskraft innerhalb kürzester Zeit gelähmt sein würde, wenn er nicht sofort etwas unternahm.
    Die Nachwirkungen des Nektars und der Eindruck, den die jüngsten Ereignisse auf ihn gemacht hatten, ließen ihn die angeborene Zurückhaltung gegenüber den Weibchen vergessen.
    Mit einem Satz sprang er durch eine Lücke des Ringes und raste über das Distelfeld davon.
    Die Jüngerinnen Quoytras waren so überrascht, daß sie zunächst nicht reagierten.
    Dollg erreichte sein Haus und durchquerte es, um es auf der Rückseite wieder zu verlassen. Dort besaß sein Garten einen zweiten Ausgang. Dahinter lag ein Weg, der zwischen den Hütten hindurch zum See bis zum Wald führte.
    Dollg floh über diesen Weg, so schnell ihn seine flossenähnlichen Beine tragen konnten.
    Er hoffte, daß er im Wald einigermaßen sicher war, auch vor den mentalen Impulsen der Gralstöchter.
    Nur allmählich dämmerte es ihm, was er getan hatte.
    Die bange Frage, was nun werden sollte, verschaffte sich in seinem Bewußtsein immer nachdrücklicher Gehör.
    „Sie sehen aus wie aufrecht gehende Fische", stellte Reginald Bull in der ihm eigenen respektlosen Art fest.
    In den meisten Fällen erschienen Rhodan die Vergleiche seines Freundes übertrieben, aber diesmal hatte Bully unzweifelhaft recht. Die Kelsiren konnten ihre Herkunft nicht verleugnen.
    Perry und Bully hatten die SOL verlassen.
    Die Antigravprojektoren, mit denen sie von der Schleuse zum Boden hinabgeschwebt waren, und ein Translator bildeten ihre gesamte Ausrüstung. Auf Waffen oder gefährlich aussehende Instrumente hatten sie verzichtet.
    Rhodan hoffte, daß das friedliche Bild, das die kelsirische Ansiedlung bot, ihn nicht trog.
    Der Translator war bereits für die kelsirische Sprache konditioniert worden, die entsprechenden Hinweise hatte man vom Verbindungs-COMP der Kaiserin erhalten.
    „Sobald wir mit ihnen ins Gespräch gekommen sind, solltest du mit deinen Bemerkungen zurückhaltender sein", forderte Khodan seinen Begleiter auf. „Man kann nie wissen, wie solche Wesen auf deine Sprüche reagieren."
    „In dieser entspannten Atmosphäre kann überhaupt kein Streit aufkommen", meinte Bully.
    Sie waren auf dem freien Platz gelandet, dessen Mittelpunkt der „Arm" der Kaiserin mit der COMP-ähnlichen Verdickung am Ende bildete.
    Am Rand des freien Platzes hielten sich einige Kelsiren auf, aber die Ankunft der beiden Raumfahrer schien sie nicht sonderlich zu beeindrucken.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß Bully und er mit neidischen Blicken beobachtet wurden - und zwar von den Mutanten, die sich in den Schleusen der SOL versammelt hatten und ungeduldig auf die Erlaubnis warteten, das Schiff endlich verlassen zu dürfen.
    „Wir bleiben hier auf dem freien Platz, bis sich jemand um uns kümmert", entschied Rhodan. „Wir wollen weder aufdringlich noch ungeduldig erscheinen."
    „Wir haben auch keine andere Wahl", sagte Bully schulterzuckend. „Mit ihren mentalen Kräften können die Kelsiren uns steuern, wenn ihnen danach zumute ist."
    Ein paar Minuten später kam ein Weibchen auf die beiden Terraner zugewatschelt. Die strahlend weiße Schuppenhaut ihres Körpers reflektierte das Sonnenlicht.
    „Das scheint

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