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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gralsmutter Quoytra hinaus, um von Nektar zu trinken.
    Die Flüssigkeit versetzte sie in einen parapsychologischen Rausch und gestattete ihr Einblick in andere Ebenen des Seins.
    Trunken vor Wonne lag sie auf einem Blütenblatt und blickte hinauf zu dem strahlenden Körper der Kaiserin.
    In einem genau festgelegten zeitlichen Abstand folgten die Jüngerinnen der Gralsmutter, um ebenfalls aus der Blüte zu trinken.
    Sobald diese gesättigt waren, durften die Kelsirenweibchen des Dorfes zur Blüte hinausschwimmen, um dem Beispiel ihrer Anführerinnen zu folgen. Zu guter Letzt kamen die Männer, aber der verbliebene Nektar reichte bei weitem nicht aus, um auch ihre Ansprüche zu erfüllen, so daß sich rund um die Blüte alsbald Streitigkeiten darüber entwickelten, wer in den Genuß der Überreste kommen durfte.
    Die erregten Männer beschimpften sich und tauchten sich gegenseitig unter Wasser, und wenn wirklich einer von ihnen einen Schluck der kostbaren Flüssigkeit erkämpfte, kam er kaum dazu, sich lange seines Glücks zu erfreuen, denn wo immer er sich zur Ruhe legen wollte, wurde er von eifersüchtigen Konkurrenten erspäht und ins Wasser gestoßen.
    Das Getümmel und der Lärm steigerten sich schließlich derart, daß Quoytra in die Wirklichkeit zurückgerufen wurde.
    Sie richtete sich von ihrem Blatt auf und befahl den Männern, an Land zurückzukehren. Diese Anordnung wurde widerwillig ausgeführt, und noch am Ufer diskutierten die Männer darüber, wer für die unfreundliche Reaktion der Gralsmutter verantwortlich war. Das führte erneut zum Ausbruch von handgreiflichen Auseinandersetzungen.
    Schließlich wurde den Weibchen das Treiben der Männer zu bunt.
    Sie verjagten sie und drohten ihnen harte Strafen für den Fall an, daß sie sich vor Sonnenaufgang noch einmal am Ufer des Sees blicken ließen.
    Je nach Temperament hockten die Männer schmollend in ihren Hütten oder ließen ihren Zorn an den Pflanzen ihrer Gärten aus.
    Endlich konnten die Kelsirenweibchen in Ruhe weiter feiern.
    Nach der Periode höchster parapsychologischer Anspannung ließ die psionische Ausstrahlungskraft der Frauen kurz vor Tagesanbruch nach, so daß die gewaltige Blüte allmählich zu welken begann und in sich zusammensank.
    Die Kelsiren schwammen ans Ufer zurück.
    Durch die Lücken im Körper der Kaiserin drangen die ersten Sonnenstrahlen.
    Dann fiel ein Schatten über das Land.
    Gralsmutter Quoytra sah zum Himmel hinauf.
    Eine Walze von eineinhalb Kilometer Länge senkte sich auf das Dorf herab.
    Quoytra wußte aus ihren Kontakten mit der Kaiserin, daß dieses Gebilde ein Drittel des großen Schiffes im Orbit war.
    Die längst angekündigte Landung der Fremden stand unmittelbar bevor.
    Getragen von den energetischen Polstern seiner Antigravtriebwerke schwebte das Mittelteil der SOL dicht über dem kelsirischen Dorf. Bjo Breiskoll, der neben Fellmer Lloyd und Gucky in der geöffneten Hauptschleuse stand, atmete den Duft der vielen tausend Blumen ein, die zwischen den einfachen Hütten wuchsen. Diese aus Baumstämmen, Ästen, Blättern und Moos gefertigten Behausungen waren ringförmig um jenen freien Platz angeordnet, wo der kristalline Ausläufer der Kaiserin von Therm fast den Boden berührte.
    Die SOL stand etwa fünfzig Meter über diesem Platz, so nahe an dem Kristallarm, daß Bjo den Eindruck hatte, nur die Hände ausstrecken zu müssen, um ihn zu berühren.
    Bjo sah, daß der Arm in einer COMP-förmigen Verdickung endete. Das war ein deutlicher Hinweis darauf, daß an dieser Stelle Kontakte zwischen der Kaiserin und den Kelsiren stattfanden.
    Hinter dem Dorf lag ein großer See, das übrige Land war von undurchdringlich aussehenden Wäldern bedeckt, bis zur nächsten Ansiedlung, die etwa sechzig Meilen entfernt war.
    Nach Aussage des COMPs, der die Verbindung mit den Solanern aufgenommen hatte, lebten auf Drackrioch etwa zweihundert Millionen Kelsiren.
    Bjo überlegte, daß es sicher falsch war, die kelsirische Zivilisation nach ihrer technischen Entwicklung zu beurteilen. Die Eingeborenen waren hoch intelligente Wesen, die in enger Verbundenheit mit der Natur lebten. Nach allem, was die Menschen von dem COMP erfahren hatten, konnte man davon ausgehen, daß die Kelsiren in ihrer Evolution einen anderen Weg eingeschlagen hatten als viele raumfahrende Völker.
    Die Bewohner des dritten Planeten der Sonne Yoxa-Sant hatten sich vor allem auf die Entwicklung ihrer PSI-Fähigkeiten konzentriert und dabei eine Vollkommenheit

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