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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Anführerin dieses Stammes zu sein", vermutete Rhodan. „Der COMP bezeichnet sie als Gralsmutter."
    „Sie sieht ein bißchen kräftiger aus als ihre grazil gebauten Artgenossen", stellte Bully fest. „Siehst du den birnenförmigen Auswuchs in ihrem Nacken? Ich wette, daß sie aus diesen Zellverbindungen ihre PSI-Kraft schöpft."
    Trotz der Fremdartigkeit dieses Wesens glaubte Rhodan, in der Art seiner Bewegungen etwas Verbindliches zu erkennen. Die Gralsmutter näherte sich mit freundlichen Absichten.
    Die Stimme der Eingeborenen war leise, aber der Translator lieferte eine einwandfreie Übersetzung der ersten Worte, die sie an die Besucher richtete.
    „Ich bin Gralsmutter Quoytra! Willkommen im Namen der Kaiserin von Therm."
    Rhodan stellte Bully und sich vor, aber zu seiner Enttäuschung ergab sich bei dem nun folgenden Dialog lediglich die überraschende Neuigkeit, daß die Kelsiren offensichtlich nicht wußten, weshalb sie die Menschen nach Drackrioch gelockt hatten.
     
    *
     
    Stoban Haum fand Corn Ressacker im hydroponischen Versuchsgarten des Hauptlabors von B-Deck.
    Zweifellos war Ressackers Interesse an Experimenten mit Schiffspflanzen gering - er war lediglich hierher gekommen, um allein zu sein.
    Ressackers Reaktion auf das Erscheinen des Kosinopsychologen bewies die Richtigkeit dieser Einschätzung.
    „Was wollen Siemier?" fragte er schroff. „Verfolgen Sie mich?"
    „Ich bin kein böser Geist", erwiderte Haum, „obwohl ich mir vorstellen kann, daß ich Ihnen auf die Nerven gehe. Aber seien Sie unbesorgt, diesmal habe ich Sie nicht gesucht, um mit Ihnen zu arbeiten. Sie haben sicher über Interkom gehört, daß Rhodan den Aufenthalt auf Drackrioch für alle Besatzungsmitglieder erlaubt hat. Die Kelsiren sind friedfertig, und Gefahren sind nicht zu erkennen. Viele Solaner sind auf dem Weg nach draußen."
    „Na und?" brummte Ressacker finster. „Was geht mich das an?"
    „Zerstreuung könnte Ihnen guttun!"
    „Ich bin Solgeborener", gab Ressacker zurück. „Sie wissen, daß wir das Schiff nur ungern verlassen."
    „Scheu schützt nicht vor Neugier!"
    „Wahrscheinlich stellen Sie mich vor die Alternative, hinauszugehen oder Ihnen weiter zuzuhören", befürchtete der Techniker.
    Haum lächelte zustimmend.
    Ressacker ging schweigend hinaus und schlug die Tür hinter sich zu. Ein paar Minuten später folgte ihm Haum. Der Kosmopsychologe traf im Nebengang auf Lareena Breiskoll, mit der er sich an diesem Platz verabredet hatte.
    „Er macht's Ihnen nicht leicht, was?" fragte Bjos Mutter mitfühlend.
    „Er ist ziemlich verkrustet", stimmte Haum zu.
    Sie sagte in unterdrücktem Zorn: „Aber er ist der Initiator dieser Verfolgung."
    „Es gibt Hunderte von Ressackers", sagte Haum. „Man könnte fast geneigt sein, ihm zugute zu halten, daßer seine Aggressionen nach außen trägt."
    „Wie wollen Sie weiter vorgehen?"
    Haum blickte auf seine Stiefelspitzen.
    „Sie wissen es nicht", erriet Lareena.
    „Es ist schwierig", gestand Haum. „Ich muß aufpassen, daß sich kein unlöslicher Haß gegen den Jungen in ihm festsetzt. Er braucht andere Probleme, damit er von Bjo abgelenkt wird."
    „Haben Sie ihn deshalb hiriausgeschickt?"
    „Vielleicht - ich bin nicht sicher. Was kann ihm auf dieser Welt schon passieren? Rhodan hat der gesamten Besatzung Landurlaub gegeben, sogar den Mutanten. Das bedeutet, daß Drackrioch fast ein Paradies ist."
    „Und wenn Rhodan von den Weltraumsirenen beeinflußt war, als er diese Erlaubnis erteilte?"
    „Hoffen Sie nicht, daß es so ist!" warnte Haum. „Auch nicht im Interesse Bjos.
    Es ist möglich, daß viele Solgeborene anders darüber denken, aber ohne Rhodan wären unsere Überlebenschancen gering. Er ist der integrierende Faktor. Ich kenne keinen Menschen, der über soviel innere Kraft verfügt. Niemand sollte wünschen, daß sie von einer fremden Macht kontrolliert wird."
    Lareena errötete.
    „Ich dachte nur an den Jungen!"
    Haum strich sich über das schüttere Haar.
    „Bjo ist gefestigter, als Sie denken! Er hat Beziehungen zum Universum dort draußen, die ihn stark machen. Ein Ressacker genügt nicht, um ihn zu erschüttern."
    „Wissen Sie, was ich glaube, Doc?" Sie sah ihn durchdringend an. „Ihre Hilfe gilt nicht Bjo, sondern diesem Burschen, diesem Corn Ressacker."
    „Dazu bin ich da", erwiderte Haum ruhig.
     
    6.
     
    Bjo Breiskoll wußte nicht, ob es der dritte oder der vierte Tag nach Verlassen der SOL war.
    Er wurde nicht müde, durch das Dorf

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