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0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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offen sein: Ich glaube nicht, dass Sie zufällig hier sind. Da ist etwas, das Sie von anderen Menschen unterscheidet. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber sie strahlen etwas aus, das mich… neugierig macht.«
    Er spürt etwas, durchzuckte es Nicole. Millings erkannte, dass sich Nicole von der Masse der »normalen« Menschen abstach - ein höchst ungewöhnliches Phänomen. Wer war dieser Mann? Welches Geheimnis umgab ihn? Woher rührte seine Sensitivität?
    Mit einem Mal glaubte Nicole, dass auf dieser unscheinbaren Insel irgendwo im Ionischen Meer Griechenlands bedeutendere Dinge vor sich gingen, als sie zunächst angenommen hatten.
    »Wir sollten uns heute Abend treffen«, schlug Andrew Millings vor.
    »Gern.« Nicole war sehr erleichtert über diesen Vorschlag. Sie hatte schon darüber nachgedacht, wie sie Zamorra mit Millings bekannt machen konnte. Vielleicht erkannte er intuitiv mehr als sie. Doch sie bezweifelte, dass das Geheimnis so leicht zu lösen war.
    Inzwischen hatte Korkonis das Gespräch beendet. »Wir können gleich losgehen«, erklärte er. »Man erwartet uns.«
    »Wir sehen uns dann heute Abend.« Millings nannte noch eine Uhrzeit und einen Treffpunkt. Nicole stimmte zu, erwähnte allerdings nicht, dass sie beabsichtigte, mit Zamorra zu kommen. Dann verließen Korkonis, Millings und Diana Cunningham das Gebäude. Nicole blieb zurück, um auf Zamorra zu warten…
    ***
    Das dauerte nicht lange. Nicole hatte inzwischen von Korkonis’ Nichte erfahren, wo sie ein Zimmer für die Nacht bekommen konnten.
    Auf dem Weg in das kleine Hotel berichteten sie sich gegenseitig, was in der Zwischenzeit vorgefallen war.
    »Worum es sich bei dem Metallplättchen handelt, kann ich noch nicht einmal vermuten. Es sah nicht so aus, als sei es ein wirksames Amulett oder etwas Ähnliches«, schloss Zamorra seinen Bericht. »Aber ehrlich gesagt, interessiert mich die Frage, wer dieser Andrew Millings ist, auch viel mehr.«
    »Ich bin mir sicher, dass er kein normaler Mensch ist.«
    »Aber kein Dämon?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Allerdings kennen wir genug… anders geartete Wesen. Denk nur an die Ewigen, die MÄCHTIGEN, die Unsichtbaren…«
    »Eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: ein Unsichtbarer ist er nicht«, schmunzelte Zamorra.
    »Außerdem hat er mich regelrecht seziert mit seinen Blicken.«
    »Seziert oder ausgezogen?«
    Nicole versetzte ihm einen leichten Schlag gegen den Oberarm. »Du alter Wüstling! Mich mit Blicken auszuziehen, ist immer noch deine Sache.«
    »Gerne«, grinste Zamorra und starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an, den Mund leicht geöffnet. Er versuchte, möglichst debil auszusehen. »So etwa?«
    »Das kannst du viel besser.« Nicole zupfte ihr T-Shirt zurecht. »Wenn es mir auch fast so vorkam, als hätte sich mein Oberteil eben ein wenig angehoben. Jetzt aber mal ernsthaft: Er hat mir angesehen, dass ich kein… normaler Mensch bin.«
    »Womit er ja durchaus Recht hat«, antwortete Zamorra. Seit sie beide aus der Quelle des Lebens getrunken hatten, waren sie in der Tat keine »Normalsterblichen« mehr. Sie alterten biologisch nicht mehr, der Tod drohte ihnen nur noch auf gewaltsame Art. Das allerdings beinahe täglich.
    Sie erreichten das kleine Hotel, an ihren Maßstäben gemessen eher eine Pension, und hielten kurz darauf den Schlüssel für ein Doppelzimmer in Händen.
    Im Zimmer angekommen, warf Nicole einen raschen Blick auf ihre Uhr. »Bis zum Treffen mit Millings sind noch zwei Stunden Zeit.«
    Etwas in ihrer Stimme ließ Zamorra aufhorchen. Er wusste, dass sie dasselbe dachte wie er. Also zog er sie nicht nur mit Blicken aus.
    ***
    »Ich bin nicht allein gekommen«, sagte Nicole vorsichtig.
    »Was nicht zu übersehen ist«, erwiderte Andrew Millings. Er legte den Kopf leicht schief, als er Zamorra musterte. Nicole meinte, dass sich seine Pupillen leicht weiteten. Ein Ausdruck grenzenlosen Erstaunens legte sich auf seine Züge.
    »Professor Zamorra«, stellte Nicole vor.
    Millings nickte leicht, sagte aber nichts.
    »Um die Sache abzukürzen«, begann Zamorra, »wir alle drei sehen doch, dass mit dem jeweils anderen etwas nicht… nun ja, der Norm entspricht.«
    »Und da Sie hier sind und sich für den Mord an Charles Cunningham interessieren«, erklärte Andrew Millings, »wissen Sie genauso wie ich von der Existenz der Dämonen.« Er hob leicht die Hände.
    Sie hatten sich in seinem Haus getroffen, und jetzt wies Millings auf zwei freie Sessel, damit Zamorra und Nicole

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