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0803 - Meleniks Mordnacht

0803 - Meleniks Mordnacht

Titel: 0803 - Meleniks Mordnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kellner nickte. »Stimmt, für ein Café ist das ein außergewöhnlicher Name. Aber er ist originell.«
    »Warum wurde dieser Laden so genannt? Das muss doch einen Grund gehabt haben.«
    »Hat es auch, denn am Nordportal der Kirche gibt es eine Statue der Königin von Saba.«
    Ich räusperte mich. »Das ist der Grund?«
    »Nicht mehr und nicht weniger, Monsieur.«
    »Merci.«
    Der Kellner zog sich zurück und widmete sich wieder seiner Lektüre. Ich beschäftigte mich mit dem Cognac. Das Glas leerte ich in zwei Schlucken. Ich trank auch Mineralwasser, und mit meiner Ruhe war es plötzlich vorbei. Ich spürte das Kribbeln im Nacken, die Nervosität drang in mir hoch, und ich wusste nun, dass uns die Wand genau in die richtige Gegend geführt hatte.
    Man hatte der Königin von Saba hier ein Denkmal gesetzt. Eine Statue unter vielen, denn ich dachte daran, wie sehr die Kathedrale von außen mit diesen Skulpturen geschmückt war. Ich musste sie sehen. Es drängte mich, ich würde später zurückkehren und meine Freunde treffen. Ich legte einen Geldschein auf den Tisch und verabschiedete mich. Der Kellner winkte mir noch nach.
    Da ich mich am Südportal befand, musste ich die Kathedrale umwandern. Eine breite Treppe führte hoch zum Nordportal, und über dem Eingang entdeckte ich das, was für mich so etwas wie ein geordnetes Chaos war.
    Jeder Quadratzentimeter der Außenmauer war mit zahlreichen kleinen oder auch lebensgroßen Statuen bedeckt. Ich war nicht in der Lage, herauszufinden, wer die Königin von Saba nun war.
    Irgendeine Figur musste es sein…
    Jemand räusperte sich in meiner Nähe. Als ich mich umdrehte, sah ich Bill und Suko vor mir. Beide machten ernste Gesichter, und Bill nickte mir zu. »Dann weißt du es auch schon, John.«
    »Nein, was denn?«
    »Dass hier in der letzten Nacht ein Unglück oder ein Mord passiert ist. Das kommt ganz darauf an.«
    »Wie?«
    »Hat man dich tatsächlich nicht informiert?«
    »Wenn ich es dir doch sage.«
    »Aber du stehst hier.«
    »Weil ich die Königin von Saba suche.«
    »Wir auch.«
    »Hat euch auch ein Kellner informiert?«
    Bill schaute Suko an, der hob die Schulter und schüttelte den Kopf. »Nein John«, sagte er dann. »Bill hat mit einem alten Mann gesprochen, der gern geredet hat. In der Nacht ist hier etwas Ungewöhnliches passiert. Da soll ein Küster von einer der Statuen«, Suko deutete gegen das Mauerwerk, »erschlagen worden sein.«
    Ich schaute für einen Moment ins Leere. »Und das stimmt?«, fragte ich leise.
    »Es gibt eine Zeugin.«
    »Was sagte sie?«
    »Wir haben nicht mit ihr gesprochen aber sie ist dabei gewesen. Eine Statue hat sich von der Wand gelöst und der Küster erschlagen.«
    »Kippte sie nach unten?«
    Suko verneinte. »Sie war plötzlich da. Sie kann nicht gekippt sein, dann wäre sie zerbrochen. Sie ist, so die Zeugin, wohl geschwebt und hat ihren Platz vor dem Portal hier auf dem Boden gefunden, wo wir stehen. Sie tötete der Mann, und es war ein Wunder, dass die Frau entkommen konnte. Die Kollegen von der Mordkommission befinden sich noch in der Stadt. Man steht vor einem Rätsel, man weiß nichts, John, und man nimmt die Aussagen der Frau natürlich nicht für bare Münze, denn so etwas sind Hirngespinste.«
    Ich presste für einen Moment die Fingerspitzen gegen meine Schläfe. »Hirngespinste«, murmelte ich. »Klar, was nicht ist, was nicht sein kann – Mist, so kommen wir nicht weiter. Es soll also die Königin von Saba gewesen sein, die den Küster tötete.«
    Bill winkte mit beiden Händen ab. »Sorry, aber das ist nicht gesagt worden. Man hat von einer Statue gesprochen. Schau dich mal um. Wie viele Statuen siehst du hier?«
    »Eine ganze Menge.«
    »Eben, und es braucht nicht die Königin zu sein.«
    Ich lachte und schüttelte dabei den Kopf. »Dabei wissen wir nicht einmal, welche der Figuren wir uns aussuchen können. Wenn ich da hoch schaue, verliere ich den Überblick.«
    Bill grinste mich an. »Dann weißt du aber wenig.«
    »Kann man sagen.«
    »Gut, dass wir ein wenig geplaudert haben. Der Mann kannte sich aus, er ist ein Einheimischer. Zwar hat er uns nicht gesagt, welche der Statuen die Königin darstellen soll, aber sie steht nicht allein. Wir müssen nach einem Trio Ausschau halten, das auf einem Sockel steht. Und da ist noch etwas, John.«
    »Raus damit!«
    Bill senkte seine Stimme. »Es gibt hier ein Abbild, das die Bundeslade zeigt, die auf einem Ochsenkarren wegtransportiert wird. Das kann ich dir sogar

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