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0803 - Meleniks Mordnacht

0803 - Meleniks Mordnacht

Titel: 0803 - Meleniks Mordnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch vorstellen, dass diese Buchstaben verschiedenen Schriften und Sprachen entstammten, sodass dieses Rätsel noch größer geworden war.
    »Jetzt wissen wir, wer sie ist«, fasste Bill Conolly zusammen. Er lachte. »Dabei hätten wir es viel einfacher haben können. Einfach nur einen Blick in den Reiseführer werfen, das ist alles.«
    »Nur findest du da keine Erklärungen.«
    »Richtig, John«
    »Und natürlich keinen Hinweis auf den Mörder«, fügte Suko hinzu. »Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Statue der Königin gelöst hat und…«
    Er verstummte denn auch wir verfolgten die gleichen Gedankengänge. Ich entfernte mich ein wenig von meinen Freunden, um mir die Figuren aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen. Da ich wusste, wo die drei standen, würde ich sie aus dem Wirrwarr immer herausfinden können. Und ich konzentrierte mich nicht nur allein auf die Königin, sondern auch auf ihre Umgebung.
    Sie wirkte fremd auf mich, beinahe chaotisch. An der Wand sah ich Fragmente, ich sah Köpfe, ich entdeckte Fratzen, aber sie alle schwebten eigentlich nur über der Figur, die an der von uns aus gesehenen rechten Seite der Königin stand.
    Warum?
    Manchmal hat man so etwas wie Eingebungen, und auch mir widerfuhr dies. Ich war sogar davon überzeugt, dass diese Figur in das Trio nicht hineinpasste. Sie schien eine andere verdrängt zu haben, und auch die Umgebung musste man einfach mit dem Begriff schaurig oder dämonisch beschreiben, was sich natürlich auf die Fratzen und hässlichen Gesichter bezog.
    Einige Sonnenstrahlen fielen in einem günstigen Winkel gegen das Mauerwerk. Ich spürte sie auch auf meinen Rücken, sie gaben mir ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit, sodass ich mir bald vorkam, als würde ich auf einer Insel stehen, vor der die Wirklichkeit allmählich wegschwamm. Mein Blick blieb auf die Umgebung der Figur gerichtet, die Königin und der König interessierten mich nicht mehr, es war einfach nur diese schreckliche Stückarbeit.
    Fratzen, Gesichter… teuflisch und gemein aussehend. Das hatte der Künstler gut geschafft.
    Warum interessierten mich diese Fratzen so?
    Ich wusste es selbst nicht, aber tief in meinen Gehirnschächten läutete eine Glocke. Sie versetzte mich in einen leichten Alarmzustand, der zunächst auf dieser Ebene blieb, sich dann verstärkte, als wollte er mir eine Botschaft übermitteln.
    Genau das war es.
    Die Botschaft der Erkenntnis.
    Und ich wusste jetzt, warum ich so ungemein stark an diesen dämonischen Fratzen interessiert war.
    Ich hatte sie schon einmal gesehen. Nicht hier, sondern auf der Wand. Diese Fratzen waren die Abbilder der Dämonen, die auf Meleniks Seite gestanden hatte. Also musste die Figur auch Melenik sein!
    ***
    Mir blieb in diesem Augenblick die Spucke weg. Dann brach mir der Schweiß aus. Ich zwinkerte mit den Augen, ich leckte über die Lippen und spürte die salzigen Tropfen auf der Zunge.
    Melenik!
    Dieser Name brannte sich in meinem Hirn fest. Er war einfach nicht zu vertreiben. Ich dachte an den hier geschehenen Mord und war plötzlich davon überzeugt, dass es diese über und vor mir stehende Steinfigur gewesen war.
    Sie hatte hier an der Außenwand der Kathedrale ihren Platz gefunden, aus welchen Gründen auch immer, und ich konzentrierte mich jetzt einzig und allein auf die große Figur.
    Meleniks Gesichtszüge waren mir noch von den Bildern auf der Wand in Erinnerung. Durch die große Konzentration auf die Skulptur entdeckte ich an ihr schon die perfekten Übereinstimmungen zwischen den beiden. Das breite Gesicht, die ebenfalls breiten Lippen, die Nase und die Augen, die allerdings hier nicht mehr lebten. Es gab trotzdem keinen Zweifel daran, dass er es war.
    Jemand tippte mir auf die Schulter. Es dauerte, bis ich bereit war, mich aus meiner Trance zu lösen und mich umzudrehen. Bill Conolly stand vor mir.
    Er hob die Augenbrauen an und sagte: »Ich habe dich beobachtet, John, ziemlich lange sogar, und ich denke, dass du uns eine Erklärung schuldig bist«
    »Warum?«, fragte ich leise.
    »Du hast etwas entdeckt.«
    »In der Tat.«
    »Und was?«, fragte Suko, der ebenfalls näher gekommen war.
    »Melenik. Ich weiß jetzt, wer diese andere Figur ist. Der gemeinsame Sohn.«
    In den folgenden Minuten überließ ich meinen beiden Freunden das Feld.
    Auch sie schauten sich die Figuren genau an, und sie schienen ebenfalls in eine Trance zu versinken. Schließlich gaben mir beide Recht.
    »Habt ihr euch auch mit dem nahen Umfeld

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