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0803 - Stätte der Vergessenen

Titel: 0803 - Stätte der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Duuhrt und hat einen direkten Draht zu ihr. Fragen wir ihn einfach, was hier gespielt wird."
    „Das ist eine ausgezeichnete Idee", pflichtete Ras bei.
    „Dann nichts wie hin!" sagte ich.
    „Aye, aye!" rief Galto und nahm Kurs zur Mitte des Kontinents, wo ein Kristallarm der Kaiserin aus dem Orbitnetzwerk bis zur Oberfläche herabragte.
    Wir wurden nicht daran gehindert, die Space-Jet in der Nähe des COMPs zu landen, der sich inmitten einer kreisförmigen Ebene mit einem Halbmesser von drei Kilometern befand. Der Boden war völlig plan und schien als Landeplatz für Raumschiffe gedacht. Verschiedene Eindrücke auf dem natürlich gewachsenen Untergrund bestätigten das.
    Weit und breit war kein Lebewesen zu sehen.
    Wir verließen die Space-Jet und näherten uns dem COMP in einer Linie, Galto hatte für alle Fälle die Fernsteuerung mitgenommen. Auf Kampfanzüge hatten wir verzichtet, um nicht vielleicht bei Fremdwesen, die uns aus der Ferne beobachteten, den Eindruck zu erwecken, daß wir kriegerisch seien.
    „Übernimm du das Gespräch", bat Ras mich.
    Ich nahm in entsprechender Entfernung von dem Kristallgebilde Aufstellung, so daß ich es in seiner ganzen Größe von dreißig Metern überblicken konnte.
    „COMP, wir haben einige Fragen an dich", sagte ich zur Einleitung. „Wirst du sie uns beantworten?"
    „Fragt", kam die Antwort.
    „Gibt es auf Troltungh Kelsiren?" stellte ich meine erste Frage.
    „Nein."
    „Hier leben also nur Fremdvölker. Wieviele Spezies - oder Völker - sind auf Troltungh untergebracht?"
    „Im Augenblick leben die Vertreter von sechsundzwanzig verschiedenen raumfahrenden Völkern auf Troltungh", antwortete der COMP. „Kosmobiologisch gesehen, sind es eigentlich nur fünfundzwanzig, doch für die Duuhrt sind es sechsundzwanzig."
    „Es sind nur Vertreter raumfahrender Völker auf Troltungh", stellte ich fest.
    „Wie fanden sie den Weg nach Drackrioch?"
    „Sie folgten den Rufen der Kelsiren."
    „Warum haben die Kelsiren sie hergelockt?"
    „Das geschah zum Schutz der Kaiserin von Therrn. Die Duuhrt hat viele Feinde.
    Wenn Raumfahrer aus unbekannten Sternenraumen in ihr Hoheitsgebiet eindringen, muß sie sie auf ihre Gesinnung hin überprüfen."
    Das leuchtete mir ein. Aber dennoch wollte ich mich mit dieser Antwort nicht zufriedengeben.
    „Und andere Gründe als ihren Selbstschutz hat die Duuhrt nicht, die Raumfahrer auf Troltungh festzuhalten? Wie lange benötigt sie, um herauszufinden, ob ihr Fremde feindlich gesinnt sind oder nicht?"
    „Das ist verschieden, es gibt keine Norm."
    „Warum wird Troltungh die Stätte der Vergessenen genannt?
    Etwa weil die Duuhrt nicht daran denkt, gefangene Wesen wieder freizulassen?"
    „Die Duuhrt ist nicht an Gefangenen interessiert. Im Gegenteil, sie ist froh, gestrandete Raumfahrer baldigst wieder von Drackrioch starten lassen zu können."
    „Und welche Kriterien sind für eine Freilassung maßgebend?"
    „Es hängt von der inneren Bereitschaft zur Zusammenarbeit der jeweiligen Fremdwesen ab. Das ist das einzige Kriterium."
    „Demnach werden Wesen, die sich der Duuhrt nicht unterwerfen wollen, solange gefangengehalten, bis sie einsichtig geworden sind?"
    Zum erstenmal gab der COMP eine ablehnende Antwort, „Diese Fragestellung ist unzulässig. Die Duuhrt ist überhaupt der Meinung, daß alle bisher gestellten Fragen an den eigentlichen Problemen vorbeigehen. Ihr solltet euch nicht mit der Theorie, sondern mit der Realität von Troltungh beschäftigen."
    Ich sah ein, daß mir der COMP keine weiteren Hintergrundinformationen mehr geben würde. Warum sollte die Kaiserin von Therm auch plötzlich ihre Karten aufdecken, wenn sie sie bisher so ängstlich verdeckt hatte?
    „Also gut, ich werde mein Interesse auf gegenständlichere Probleme konzentrieren", schränkte ich ein. „Warum wurden wir nach Troltungh geholt?"
    „Ihr kamt aus eigenem Antrieb hierher, doch es sei gesagt, daß dies im Interesse der Duuhrt ist. Die Kaiserin will, daß ihr einige Zeit hier lebt. Ihr habt völlige Handlungsfreiheit, doch könnt ihr mit keiner Unterstützung rechnen, die über Informationen über die hier lebenden Wesen hinausgehen. Es liegt an euch, einen Platz in der Lebensgemeinschaft von Troltungh zu finden."
    „Wir haben beobachtet, wie sich die verschiedenen Völker bekämpfen. Da klingt es wie ein Hohn, wenn von einer Gemeinschaft gesprochen wird. Wenn die Duuhrt von uns erwartet, daß wir bei Kämpfen jeder gegen jeden mitmachen, dann

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