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0803 - Stätte der Vergessenen

Titel: 0803 - Stätte der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rebellischer. Ich bin mir da jedoch nicht mehr so sicher.
    Kann sein, daß sie etwas vor uns geheimhielten, irgend etwas unternahmen, was schließlich zum Erfolg führte. Sie wurden jedenfalls freigelassen."
    „Wie ging das vor sich?" fragte Roi interessiert.
    „Ich habe schon fünf verschiedene Volksgruppen Abschied nehmen sehen. Der Vorgang ist immer derselbe. Die Auserwählten werden zum COMP gerufen. Dann werden sie in ihrem Reservat hermetisch abgeriegelt. Niemand kann zu ihnen vordringen. Dann tauchen Schiffe der Choolks auf und geben ihnen das Geleit in den Weltraum. Fort sind sie, auf Nimmerwiedersehen. So einfach ist das."
    Einer plötzlichen Eingebung zufolge, fragte ich: „Hat noch nie einer aus einem anderen Volk versucht, sich auf ein Raumschiff von Auserwählten zu schmuggeln?"
    „Wie kommst du darauf?"
    „Es ist also schon geschehen!" stellte ich fest. „Was weißt du darüber, Voccul?"
    Der Tauteker überlegte, dann sagte er: „Ihr seid intelligenter als ich dachte. Was haltet ihr davon, mit uns zusammenzuarbeiten? Das könnte für alle Beteiligten von Vorteil sein."
    „Das wäre zu überlegen", sagte Roi nachdenklich. „Man müßte einmal darüber reden, was ihr von uns erwartet."
    „Zur gegebener Zeit", sagte Voccul ausweichend. „Wir werden uns bei euch melden.
    Oder nehmt Verbindung zum Bürger von Yawn auf."
    „Und welchem Volk gehörte der blinde Passagier an, von dem wir vorhin sprachen?"
    „Es war einer von den amphibischen Shankchen", antwortete Voccul bereitwillig, „die primitive Wasserdämme bauen, anstatt die Vorzüge ihres Raumschiffs zu genießen. Mehr verrate ich nicht... Achtung! Eiskriecher!"
    Vocculs Paralyse war nicht mehr wirksam - oder er konnte sie im Moment höchster Erregung überwinden. Er kam auf seine Säulenbeine zu stehen. In seinem Körper taten sich Muskelöffnungen auf, aus denen schrille Pfiffe gellten.
    Zweifellos alarmierte er damit seine Artgenossen.
    „Diese Kriecher machen schon wieder Gebietsansprüche geltend!" schrie er.
    Ich blickte zur Gletscherregion hinüber. Dort war eine Abordnung von Sechsfüßern aufgetaucht, wie wir sie schon während des Fluges mit der Space-Jet im Kampf gegen die Dschungelbewohner gesehen hatten.
    In etwa hundert Meter Entfernung blieben sie stehen und bauten ein technisches Gerät auf.
    „Diese Kriecher wollen unser Land vereisen", erklärte Voccul außer sich vor Wut.
    „Aber wir werden es ihnen zeigen!"
    Es dauerte nicht lange, da wehte aus der Gletscherregion ein eiskalter Wind herüber. Eine dampfende Geysirfontäne wurde in Sekundenschnelle zu einer Eissäule.
    Einige Tauteker kamen Voccul zu Hilfe und stürmten gegen die Gletscherbewohner. Sie setzten gegen die Sechsfüßer Flammenwerfer ein, die jedoch gegen die heranstürmende Kältewoge nichts ausrichteten. Die Flammen wurden erstickt. Zwei Tauteker erstarrten zu Eissäulen.
    Ich teleportierte zu ihnen und sprang mit ihnen zurück ins Vulkangebiet. Voccul und die anderen zogen sich ebenfalls zurück.
    „Dank für deine Hilfe", sagte Voccul zu mir. „Ich bin euch einen Gefallen schuldig. Werdet ihr uns auch weiterhin im Kampf gegen die Eiskriecher unterstützen?"
    „Tut mir leid, Voccul", antwortete Roi. „Wir wollen versuchen, eine friedliche und für alle Gefangenen befriedigende Lösung zu finden. Springen wir, Ras!"
    „Aber ...", versuchte Voccul einzuwenden.
    Ich konzentrierte mich auf einen der Dämme in dem großen See und teleportierte mit Roi dorthin.
    Als wir festen Boden unter den Füßen hatten, meinte ich: „Wir hätten uns anhören sollen, was Voccul noch zu sagen hatte."
    „Mich interessieren im Augenblick die Shankchen mehr", sagte Roi. „Hoffentlich haben sie keine Scheu und zeigen sich uns, damit wir nicht ins Innere des Dammes klettern müssen."
    „Darauf wäre ich auch nicht gerade scharf", sagte ich.
    Die Öffnungen in dem Damm wären auch nicht groß genug gewesen, um einen ausgewachsenen Mann durchzulassen. Ich schritt am Damm entlang und versuchte, mit den Augen die Finsternis hinter den Löchern zu durchdringen. Einmal war mir, als sähe ich eine Bewegung, doch ich konnte mich auch getäuscht haben.
    Der Damm zog sich als Ring um jene Insel, auf der wir von der Space-Jet aus das panzerähnliche Gefährt gesehen hatten.
    Jetzt war ich sicher, daß es sich um das Raumschiff der Shankchen handelte. Mir war, als starrten mich durch das Dickicht große, starre Fischaugen an.
    „Vielleicht haben wir auf der Insel mehr Glück",

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