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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem er die Furche zog.
    Die Furche war etwa drei Fuß tief und einen Fuß breit. Das mußte ein mächtiges Werkzeug sein! Ein Mucierer hätte fast einen Tag dazu gebraucht, die Arbeit zu tun, die der Fremde in einer Stunde bewältigt hatte. Das fremde Wesen starrte die Mucierer aus hellen Augen an, „Wer bist du?" fragte Mitsino. „Wo kommst du her?"
    Der Fremde antwortete mit einem Schwall von Worten, die niemand verstand. Die ersten Silben klangen wie „ofedam", und so wollte Mitsino den Fremden von nun an nennen.
    Er machte die zeremonielle Verbeugung, die für die Begegnung mit Göttern vorgeschrieben war.
    „O mächtiger Ofedam!" flehte er. „Ich bitte dich, mit uns zu kommen und unsere Burg als dein Heim zu betrachten."
    Ofedam musterte die Krieger einen nach dem ändern, zuletzt blieb sein Blick auf Mitsino haften. Es war etwas in diesem Blick, das auf den Allerältesten, der im Lauf seines Lebens vielen Fremden aus den Wolkenschiffen begegnet war, den Eindruck von Verwirrung und Unsicherheit machte. Der Fremde sprach abermals ein paar unverständliche Worte. Mitsino wandte sich an Levoj.
    „Er will mit uns kommen", log er. „Vier deiner Leute sollen ihn aufnehmen. Zwei andere nehmen sein Werkzeug."
    Die Krieger rückten vor. Es erwies sich als reichlich schwierig, Ofedam von seinem Werkzeug zu trennen. Aber schließlich war es doch bewerkstelligt. Vier kräftige junge Krieger hatten den neuen Gott bei Armen und Beinen gepackt und schwangen sich in die Luft. Die übrigen folgten. Zwei von ihnen trugen das Gerät zwischen sich. Das Fauchen der Startraketen, mit denen sie die nötige Flughöhe gewannen, erfüllte das Tal.
    Mitsinos Triumph war vollkommen.
    Er hatte seinen Gott!
    In geringer Höhe strich die Korvette über den Höhenzug dahin.
    Das Fahrzeug bewegte sich in südlicher Richtung. Zur Linken lag das Hochtal, in dem einst die Burg der Ploohn-Königin Zeus gestanden hatte.
    Hier in den Bergen hatte die aphi-lische Regierung, nicht allzu lange vor dem Sturz der Erde in den Schlund, eine kleine Beobachtungsstation angelegt.
    Reginald Bull wußte davon, ohne jedoch die Lage des Beobachtungspostens genau zu kennen. Er suchte etwa eine Stunde lang, dann hatte er den tief eingeschnittenen Talkessel mit den steil ansteigenden Wänden gefunden. Ein paar zerfallene Gebäude und das Wrack eines Kleinraumschiffs, ebenfalls vom Typ Korvette, wurden sichtbar.
    Bull schickte ein paar Leute von Bord, die sich umsehen sollten.
    Der Zustand der Gebäude ließ darauf schließen, daß der Posten seit langem verlassen war. Immerhin war es möglich, daß die Leute eine Nachricht hinterlassen hatten. Mit Fluganzügen ausgestattet glitten die Männer in die Tiefe.
    Sie durchsuchten die Talsohle, drangen in die wracke Korvette ein und durchwühlten die Trümmerhaufen. An einer Stelle hielten sie sich länger auf. Erst nach Ablauf einer Stunde kehrten sie wieder zurück. Die Behälter, die sie mitgenommen hatten, um Fundgegenstände unterzubringen, waren schwer.
    Der Führer der Gruppe meldete Reginald Bull. Sein Gesicht war ernst und bestürzt.
    „Ein ziemlich trauriger Fund", sagte er.
    „Was ist es?"
    „Fünf Leichen in einem flachen Grab. Vier Menschen, ein Mucierer"
    „Identifizierbar?"
    „Nein. Es ist nur noch das Knochengerüst übrig."
    An Bord der SOL würde man die Überreste analysieren und feststellen, wann die Unglücklichen ums Leben gekommen waren. Vor oder nach der Großen Katastrophe - das war die entscheidende Frage. „Sonstige Spuren?"
    „Ich bin der Überzeugung, daß die Station von den Müderem verwüstet worden ist. Man ist mit primitivsten Methoden zu Werk gegangen.
    Das Innere der Korvette ist durch mehrere Explosionen völlig zerstört. Wahrscheinlich Knallgas aus einem lecken Plasmatank."
    Reginald Bull wandte sich ab. Er versuchte, sich vorzustellen, was hier geschehen war. Bis zum Sturz der Erde in den Schlund mußte es eine mehr oder weniger regelmäßige Verbindung zwischen der Erde und Goshmos Castle gegeben haben. Der Posten mußte versorgt, Ablösungen mußten ein- und ausgeflogen werden.
    Solange ständig mit der Ankunft eines terranischen Raumschiffs zu rechnen war, hatten sich die Feuerflieger gewiß nicht getraut, die Station anzugreifen. Erst als die Verbindung abriß, hatten sie genug Mut aufgebracht.
    Das würde bedeuten, daß der Posten erst nach der Katastrophe vernichtet worden war.
    Bull übernahm die Steuerung der Korvette.
    Das Fahrzeug stieg in die Höhe und

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