0804 - Der Zeithammer
waren. Auch auf Reginald Bull, der zunächst der Diener der Aphilie gewesen war und sich dann von ihr losgesagt hatte.
Es wurde als verständlich empfunden, daß die in der Hauptsache Betroffenen sich in diesen Stunden nur selten „in der Öffentlichkeit" sehen ließen. Wenn sie es dennoch taten, wirkten sie ernst, aber gefaßt.
Perry Rhodan hatte sich zu einer längeren Beratung mit seinen engsten Vertrauten zurückgezogen. Das waren Reginald Bull, Roi Danton und Geoffry Waringer.
„Der Gedanke liegt nahe, die Flinte einfach ins Korn zu werfen", sagte Perry Rhodan. „Aber gerade die naheliegenden Gedanken waren mir schon immer zuwider.
Meistens findet man noch etwas Besseres, wenn man das Gehirn anstrengt."
Er sprach ohne Bitterkeit. Den ersten Schock der Enttäuschung hatte er bereits überwunden. Die alte Tatkraft begann sich zu regen.
„Wir müssen auf der Erde landen", erklärte Reginald Bull.
„Zwanzig Milliarden Menschen können nicht einfach so verschwunden sein. Sie müssen Spuren hinterlassen haben!"
„Fürs erste kommt eine Landung auf der Erde nicht in Frage", widersprach Perry Rhodan. „Von der Erde gehen gefährliche Mentalimpulse aus. Es besteht die Gefahr, daß jeder, der sich der Erde nähert, sofort unterjocht wird."
„Es gibt eine Menge Mentalstabilisierte an Bord", gab Waringer zu bedenken.
„Auch die Mentalstabilisation hat ihre Grenzen. Man muß vorsichtig zu Werke gehen." Rhodan lächelte plötzlich, aber es war ein freudloses Lächeln. „Man muß sich der Erde nähern wie einem feindlichen Planeten."
„Wir haben keine Eile", meldete sich Roi Danton zu Wort. „Es drängt uns nichts außer unserer Enttäuschung.
Nach Guckys Schilderungen müßten Mentalstabilisierte wenigstens den Mond aufsuchen können. Außerdem ist da noch Goshmos Castle. Es gab dort eine Beobachtungsstation, wie Bully am besten weiß. An diesen zwei Punkten müssen wir ansetzen."
Der Vorschlag wurde sofort aufgegriffen. In einer Lage wie dieser fruchteten Grübeleien nichts. Man mußte handeln. Roi Danton hatte den Fingerzeig gegeben.
Die Aufgaben waren rasch verteilt. Bull flog mit einer Korvette nach Goshmos Castle. Roi Danton und Waringer steuerten eine Space-Jet nach Luna.
Nach der Beratung zog sich Perry Rhodan in sein Quartier zurück. Er fühlte sich leer. Er hatte veranlaßt, was zu veranlassen war. Das Ausmaß des Entsetzlichen wurde dadurch nicht gemindert.
Die Menschheit war verschwunden!
4.
RÄTSEL ÜBER RÄTSEL Mitsino, der Allerälteste des Stammes der Iti-Iti, hatte Sorgen.
Es war lange her, seit Bluf-po-la die Felsenburg der Iti-Iti verlassen hatte. Er war ein falscher Gott gewesen. Mitsino nahm für sich in Anspruch, daß es ihm gelungen war, den falschen Gott zu vertreiben. In Wirklichkeit sah es so aus, daß Bluf-po-la im letzten Augenblick von einem Fahrzeug seiner Freunde gerettet und in Sicherheit gebracht worden war.
Mitsino hatte es dennoch fertiggebracht, die ganze Sache als sein Verdienst hinzustellen. Hätte er damals nur geahnt, worauf er sich da einließ!
Denn seit jener Zeit war es mit dem Stamm der Iti-Iti bergab gegangen. Die Kunde, daß in der Burg der Iti-Iti kein Gott mehr wohnte, hatte sich schnell herumgesprochen.
Die Stämme, die sich bisher vor den Iti-Iti gefürchtet hatten, weil diese unter dem unmittelbaren Schutz der Gottheit standen, waren aufsässig geworden. Einige dieser Stämme unterstanden einem Statthalter, den Mitsino ihnen aufgezwungen hatte, und waren den Iti-Iti tributpflichtig. Eines Morgens fand man die Statthalter ermordet, und Tribut wurde von da an auch nicht mehr gezahlt. Statt dessen griffen die Aufsässigen Jagdexpeditionen der Iti-Iti an und brachten dem Stamm ernsthafte Verluste bei.
Leere Felsenburgen, die die Iti-Iti besetzt hatten, wurden von den Rebellen gestürmt und ihre Besatzungen erschlagen.
Da war manchem der Gedanke gekommen, es sei vielleicht doch besser, einen bösen Gott in der Burg zu haben als gar keinen.
Und viele erinnerten sich, daß Mitsino den Ruhm für sich beanspruchte. Bluf-po-la vertrieben zu haben.
Mitsinos Thron geriet ins Wanken. Unter denen, die dem Allerältesten am Zeug flickten, tat sich besonders Itsinach hervor, der früher Mitsinos Fürsprecher gewesen war. Jetzt aber sah er eine Möglichkeit, selbst zum Allerältesten emporzusteigen, und tat alles, um gegen den früheren Freund Stimmung zu machen.
Noch besaß Mitsino ein gerüttelt Maß an Macht. Noch hörte der Stamm auf seine
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