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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blaster.
    „Gib Feuer!" brüllte er.
    „Nein!"
    Der Lauf der Waffe ruckte nach oben.
    „Gib Feuer oder du bist tot!"
    Bluff reckte den Arm zur Seite und deutete auf das Bild des Hulkoo-Schiffes.
    „Tot bin ich sowieso", rief er dem „Obmann" entgegen. „Oder glaubst du, die dort drüben hätten nicht wenigstens zehnmal mehr Feuerkraft als wir? Von diesem Schiff wird keine einzige Ladung abgefeuert! Walik Kauk ist bewußtlos, und mich kannst du nicht zwingen."
    Der „Obmann" stand seitlich des Kommandopults. Der Lauf des Blasters zeigte auf Bluff Polard. Nichts schien den Jungen mehr retten zu können.
    Da gellte von irgendwoher ein Schrei: „Vorsicht! Angriff ,..!"
    Und dann gerieten die Dinge in Bewegung.
    Walik Kauks Bewußtlosigkeit war nicht von langer Dauer.
    Benommen kam er wieder zu sich und hörte den lauten Wortwechsel zwischen Bluff und dem „Obmann", Die Leere in seinem Innern war beseitigt. Was für ein Feigling war er gewesen!
    Er hatte geglaubt, keine Angst zu empfinden. Dabei war seine ganze Handlungsweise nichts anderes gewesen als ein Ausdruck konzentrierter Todesfurcht. Nur Bluff, ausgerechnet der Junge, hatte noch Mut genug gehabt, das einzig Richtige zu tun.
    Walik hob vorsichtig den Kopf. Vor sich erblickte er ein paar Stiefel. Sie gehörten Bluff. Weiter im Hintergrund war die erste Stufe, die zur Plattform des Kommandantenpults hinaufführte.
    Walik hob den Kopf ein wenig mehr und bekam den „Obmann" in sein Blickfeld.
    Er sah die schußbereite Waffe. Es gab keinen Zweifel, daß Kanthall schießen würde. Walik spannte die Muskeln. Bluff hatte nur dann eine Chance zu überleben, wenn er ihn zum Sturz brachte und dadurch das Ziel des „Obmanns" verfälschte.
    Er schnellte sich vorwärts. Im selben Augenblick hörte er einen gellenden Schrei: „Vorsicht! Angriff ...!"
    Der Klang der Stimme verblüffte ihn. Aber er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er prallte Bluff gegen die Beine. Der Junge verlor das Gleichgewicht und wankte. Walik raffte sich auf.
    Er sah den „Obmann" abgewandt, verunsichert durch den Schrei, von dem er nicht wußte, wer ihn ausgestoßen hatte.
    Walik schoß vorwärts. Mit zwei, drei mächtigen Sätzen erreichte er das Podest, auf dem das Kommandopult stand.
    Da wurde der „Obmann" aufmerksam. Er fuhr herum. Walik wich blitzschnell zur Seite aus. Fauchend fuhr der glühendheiße Strahl konzentrierter Energie an ihm vorbei.
    Trotzdem wäre er verloren gewesen. Aber mittlerweile hatte auch Sante Kanube erkannt, daß der Augenblick des Handelns gekommen war. Rasch entschlossen griff er ein kleines Meßgerät, das zur Ausstattung der Navigatorkonsole gehörte, und schleuderte es in Richtung des „Obmanns". Das Geschoß wäre wahrscheinlich am Ziel vorbeigeschossen. Aber es irritierte den Wütenden. Er beugte sich zur Seite. Dabei verlor er den Halt auf der obersten Stufe des Podests und geriet ins Stolpern.
    Das war die Gelegenheit, auf die Walik gewartet hatte. Er schoß auf den Wankenden zu. Ein wütender Fausthieb trieb dem „Obmann" die gefährliche Waffe aus der Hand. Walik war seinem Gegner körperlich unterlegen. Aber er hatte ihn schon einmal niedergeschlagen - damals, im „Vorgärtchen" von Imperium-Alpha. Was ihm an Körperkraft fehlte, machte er durch seinen unbändigen Zorn wieder wett.
    Mit wilden Hieben trieb er den völlig aus dem Gleichgewicht Gebrachten vor sich her. Schließlich griff auch Bluff Pollard in den Kampf ein.
    Walik brachte einen mörderischen Schwinger durch Kanthalls immer zerfahrener werdende Deckung. Das gab den Ausschlag.
    Der „Obmann" wurde von der Wucht des Schlags halb um die eigene Achse gedreht. Seine Augen wurden glasig. Krachend ging er zu Boden.
    Breitbeinig und keuchend stand Walik Kauk vor dem gefällten Gegner und vergewisserte sich, daß er ihm in den nächsten drei oder vier Minuten keine weiteren Schwierigkeiten machen werde.
    Da rief Sante Kanube mit schriller Stimme: „Mann, wir sind auf Kollisionskurs!"
    Walik sah auf. Auf der großen Fläche des Panoramaschirms war der schwarze Umriß des Hulkoo-Schiffs zur Große einer ausgewachsenen Melone angeschwollen. Waliks Schreck währte nur einen Atemzug lang.
    Mit weiten Sätzen hetzte er zur Kommandokonsole hinüber.
    Das eine Jahr hatte nicht ausgereicht, um aus ihm einen erfahrenen Piloten zu machen. Aber in diesem Augenblick der höchsten Gefahr wußte er genau, welche Schaltungen er auszulösen hatte.
    Mit flammenden Triebwerken verließ die BALDWIN

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