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0804 - Der Zeithammer

Titel: 0804 - Der Zeithammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen steckt?"
    „Das ist denkbar", bestätigte Douc Langur. „Ich spreche von unterbewußt nur, weil es sich dabei um Impulse handelt, die sozusagen von selbst entstehen - ohne daß jemand sie bewußt denkt."
    Walik Kauk wandte sich an Jentho Kanthall.
    „Ich wette, das ist die Erklärung!" rief er triumphierend. „Wofür?"
    „Du kennst meine Hypothese, nicht wahr?"
    Kanthall nickte.
    „Bis jetzt hatte ich keine Erklärung dafür, woher ich plötzlich von Diokletian wußte, oder Bilor von der steinzeitlichen Jägerei, oder Sailtrit Martling vom Untergang des Inkareichs.
    Aber jetzt ist alles klar! Diese Impulse, von denen Douc Langur spricht - sie enthalten die Information!"
    „Mehr noch", ergriff jetzt auch der Forscher wieder das Wort: „Ich bin überzeugt, daß das mentale Signal in seiner Gesamtheit, bewußte und unterbewußte Bestandteile zusammengenommen, das Vergangenheitssyndrom auslöst.
    Auch ich kenne Walik Kauks Hypothese von dem Trauma, das die Überlebenden der Großen Katastrophe mit sich herumtragen.
    Durch dieses Signal kommt es zur Entfaltung!"
    „Warum tritt dann das Syndrom so unregelmäßig auf?" wollte Jentho Kanthall wissen. Der Ruf wiederholt sich regelmäßig jeweils nach Ablauf eines Standardtages, aber der Zeithammer schlägt zu, wann er will."
    „Diese Frage kann ich nicht beantworten", erklärte Douc Langur. „Der Ruf hat eine auslösende Wirkung. Die Schnelligkeit, mit der sich die Auslösung vollzieht, ist anscheinend nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Fall zu Fall verschieden."
    Sie schwiegen. Sie wußten nicht, was sie von der Sache halten sollten. Douc Langur machte Äußerungen dieser Art nur, wenn er seiner Sache sicher war. Allein deswegen waren sie bereit zu glauben, daß er auch diesmal recht hatte.
    Kurze Zeit später schlug der Zeithammer mit voller Wucht zu.
    Die Szene wirkte friedlich.
    Milder Sonnenschein lag auf dem grünenden Tal. In den Hütten gingen die Leute der Terra-Patrouille ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Der Ka-zwo Augustus stapfte ziellos einher und wußte nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte.
    In der Technik-Hütte taten drei Männer Dienst: Walik Kauk, Sante Kanube und Bluff Pollard.
    Irgendwo in den Bergen schwenkten die Orterantennen hin und her und leuchteten den Korridor aus, durch den die Raumschiffe der Schwarzpelze kommen mußten, wenn sie sich Intermezzo näherten. Walik Kauk hatte schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Hulkoos sich gegebenenfalls auch etwas Neues einfüllen lassen und aus der entgegengesetzten Richtung kommen könnten. Jentho Kanthall wollte von dem Gedanken nichts wissen.
    „Sie sind uns überlegen", meinte er. „Sie haben es nicht nötig, uns auszutricksen. Wenn sie kommen, kommen sie auf dem geradesten Wege, verlaß dich drauf!"
    Das war richtig - falls die Hulkoos um ihre Überlegenheit wußten, dachte Walik.
    Aber er schwieg.
    In diesem Augenblick wurde er daran erinnert, daß Jentho Kanthalls Argumente wohl doch besser seien als seine eigenen.
    Eine der Orterstationen erfaßte, am Rand seiner Reichweite, ein Flugobjekt. Es bewegte sich nahe der Mitte des Korridors, durch den der kürzeste Weg zur Erde führte.
    Walik ließ ein paar Sekunden verstreichen. Der Rechner verarbeitete die Impulse, die der Orter ihm zuleitete, und bestimmte die Bewegungsgröße des unbekannten Objekts. Als feststand, daß sich das Fahrzeug auf Intermezzo zubewegte, gab Walik Alarm.
    Gellend strichen die Pfiffe des Warnsystems durchs Tal. Hinter einer der Hütten tauchte Jentho Kanthallauf.
    „Wie viele?" fragte er knapp.
    „Bis jetzt einer", antwortete Walik Kauk.
    Kanthall studierte die Orteranzeige mit großer Aufmerksamkeit.
    Der Reflex wanderte allmählich in Richtung Schirmmittelpunkt.
    Die Hulkoos bewegten sich, wenn sie mit mehreren Fahrzeugen flogen, gewöhnlich in ziemlich enger Formation. Das Fahrzeug dort draußen war allein.
    Jentho Kanthall richtete sich auf, Walik Kauk musterte ihn von der Seite her und fand, daß er sich anders benahm als sonst.
    Seine Bewegungen waren ruckartig, eckig. Im Normalzustand war Jentho Kanthall ernst und erweckte leicht den Eindruck derHumorlosigkeit; jetzt aber wirkte er ausgesprochen finster. Er hatte die Zähne zusammengebissen, so daß die Wangenknochen kantig hervortraten.
    In den blauen Augen brannte ein kaltes Feuer.
    „Das ist die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben!" sagte er plötzlich. „Wir werden dem Feind zeigen, daß wir

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