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0805 - Flucht von Intermezzo

Titel: 0805 - Flucht von Intermezzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde.
    Der weite Raum war leer, Boden, Decke und Wände trugen nur den aus Gußmasse aufgetragenen Grobputz.
    „Hier sollte ein weiterer Kontrollsektor eingerichtet werden", erklärte Geoffry Waringer. „Es gibt mehrere solcher Hallen in unmittelbarer Nähe."
    Sie suchten zusammen, was von dem fremden Roboter übriggeblieben war. Viel fanden sie nicht, und die wenigen Fundstücke waren in erbärmlichem Zustand. Die Explosion war gewaltig gewesen.
    Waringer inspizierte die bis zur Unkenntlichkeit verformten Einzelteile. Er grinste plötzlich.
    „Ich weiß, ihr möchtet von mir hören, aus wessen Produktion der Roboter stammt.
    Aber mit diesen Splittern kann ich das nicht."
    „Es gibt ein anderes Indiz", sagte der Arkonide.
    „Welches?"
    „Die Schwärze. Diese merkwürdige Abwesenheit von Farbe, Licht und Spiegelung.
    Ich meine, wir wissen genau, in welche Richtung das weist."
    „Eben, das meinte ich", stimmte Geoffry Waringer zu. „Wir haben BARDIOCs Raumschiffe in der Materiewolke gesehen. Sie zeigten dasselbe Schwarz wie dieser Roboter."
    „Ihr meint, BARDIOCs Truppen haben den Robot hier abgesetzt?" fragte Bull.
    „Es gibt keine andere Erklärung", sagte Atlan.
    „Wie sind sie hereingekommen? Funktionieren die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr?"
    Der Arkonide zuckte mit den Schultern.
    „Die Schwarzen unterstehen BARDIOC. BARDIOC ist ein übergeordnetes Wesen. Man muß ihm zutrauen, daß er versteht, terranische Sicherheitsmechanismen zu neutralisieren."
    Bully blickte rundum. Die Halle lag leer imLicht der Handscheinwerfer.
    „Man müßte ihre Mentalität nachempfinden können", brummte der stämmige Mann. „Es ist völlig unsinnig, einen einzelnen Roboter hierherzustellen. Womit rechnen sie? Was hatte der Robot hier zu tun?"
    „Dieselbe Frage habe ich mir auch schon gestellt", bekannte Atlan. „Der Roboter stand hier, um jemand den Durchgang zu verwehren. Die Schwarzen haben also damit gerechnet, daß jemand, dem sie nicht freundlich gesinnt sind, hier auftauchen würde.
    Dieser Jemand scheint nicht über allzu viele Mittel und Reserven zu verfügen, sonst hätte man mehr als einen Roboter hierhin postiert."
    Geoffry Waringer nahm einen der Scheinwerfer auf und richtete ihn gegen die rückwärtige Wand des Raumes.
    „Dort ist der Ausgang", sagte er. „Vielleicht sehen wir klarer, wenn wir erfahren, weswegen der Roboter hier den Durchgang bewachte. Ich meine - da hinten irgendwo muß es etwas geben, was den Schwarzen so teuer ist, daß sie niemand heranlassenwollen."
    „Da hinten", gab der Arkonide zu bedenken, „liegt mehr oder weniger der ganze NATHAN."
    Waringer schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube nicht, daß sie mit NATHAN viel anfangen konnten. Die Inpotronik scheint ihnen von vorne bis hinten ein Rätsel geblieben zu sein."
    „Woraus schließt du das?" wollte Bully wissen.
    „Es gibt soviele Dinge, die sie wieder in Betrieb hätten nehmen können", antwortete der Wissenschaftler. „NATHAN steckt voll von Informationen darüber, wie es früher auf der Erde aussah, wer die Menschen waren, was sie taten - alles Dinge, die die Schwarzen brennend interessieren müßten. Warum hätten sie sonst Terra besetzt? Ich glaube, wenn sie eine Möglichkeit gehabt hätten, die Inpotronik wieder in Gang zu setzen, dann hätten sie es getan."
    „Ich bemerke, daß eure Diskussion sehr viel zur Klärung der Dinge beiträgt", sagte Gucky spöttisch.
    Bully fuhr sich über die Stirn.
    „Weiß der Himmel: Der Kleine hat recht. Herumstehen und reden bringt uns nichts.
    Wir suchen weiter!"
    Drei Stunden später erreichten sie die Grenze des Sektors P/Baker. Sie durchschritten die Sicherheitsschleuse, ohne daß ihnen ein Hindernis in den Weg gelegt wurde. Das mochte bedeuten, daß die Sicherungsmechanismen ihre persönlichen Charakteristiken, die in einem Datenspeicher hinterlegt waren, noch kannten und sie als Befugte identifiziert hatten.
    Es konnte aber auch sein, daß die Sicherung nicht mehr funktionierte.
    Von einem kleinen, aus dem Mondfels gesprengten Platz aus führten Gänge nach verschiedenen Richtungen. Früher hatte es hier Wegweiser gegeben - Leuchtzeichen, die Auskunft erteilten, wohin die Gänge führten. Jetzt waren die Leuchtzeichen erloschen.
    Geoffry Waringer entschied sich aufs Geratewohl für einen der Stollen. Er führte zu einem Maschinensaal, in dem lange Batterien von Kleinrechnern standen. Die Beleuchtung, in die Decke eingelassene Lumineszenzplatten, die so angeordnet waren,

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