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0805 - Krallenhand

0805 - Krallenhand

Titel: 0805 - Krallenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster – und entdeckte mich.
    Was nun geschah, das erlebte ich, als würden wir uns allesamt in einem Zeitlupentempo bewegen. Glenda Perkins riss den Mund weit auf. Ich konnte nicht hören, was sie rief, wahrscheinlich brüllte sie meinen Namen heraus, denn kurz danach reagierten auch Mutter und Tochter.
    Beide fuhren herum, wobei das Totengesicht noch seine Krallenhand in die Höhe schnellen ließ, als wollte sie damit auf das Fenster deuten und mich zum Ziel nehmen.
    Wenn hier einer zielte, war ich es.
    Ich hatte die Beretta längst gezogen und abgedrückt. Die geweihte Silberkugel reagierte ebenso wie ein normales Bleimantelgeschoss, denn sie durchschlug die Fensterscheibe und zertrümmerte sie auch.
    Ob die Kugel jemand getroffen hatte – Glenda ausgenommen – wusste ich nicht. Ich konnte auch nicht mehr vor dem Haus stehen bleiben und musste so schnell wie möglich in Glendas Nähe.
    Noch einmal feuerte ich.
    Diesmal raste die Kugel auf das Totengesicht zu. Leider hatte ich mir nicht genug Zeit gelassen, der Schusswinkel war zu schlecht gewesen, es kippte förmlich ab, und das Geschoss traf leider nicht den Kopf, sondern nur den Körper, der sich zu schwach abzeichnete und nicht mehr als ein rötlicher Schatten war.
    Ich aber bekam mit, wie das Geschoss eine flirrende Bahn durch das rote Unterteil zog und dann in die hellen Bodenbretter schlug.
    Im selben Augenblick wurde Glenda Perkins von dem Kind angesprungen. Es war nur mehr eine von Hass kochende Puppe, die alles Menschliche aus dem Weg räumen wollte. Die Augen aufgerissen, den Mund verzerrt und die kleinen Hände gekrümmt, so richtete es sich Glenda entgegen.
    Sie konnte nicht mehr ausweichen. Der kleine und schwere Körper prallte gegen sie. Beide fielen zurück. Glenda wurde von der Wand gestoppt. Sie schaffte sich mit einem Tritt etwas Luft, und dann zuckte der Kopf des Kindes herum, als es hinter sich das dumpfe Geräusch hörte, mit dem ich auf den Holzbrettern gelandet war.
    Ich hatte von der Fensterbank aus nach unten springen müssen, streckte noch in der hockenden Haltung beide Arme vor, um genau zielen zu können.
    Susy war schneller und bewies, welch eine mörderische Kraft in ihr steckte. Bevor ich abdrücken konnte, hatte sie die überraschte Glenda von der Wand weggezogen und sie blitzartig gedreht. Dann schleuderte sie den Körper auf mich zu.
    Hätte ich jetzt abgedrückt, wäre Glenda genau in meine Kugel hineingelaufen. Im letzten Moment drehte ich die Waffe zur Seite, schnellte hoch und konnte meine Sekretärin so auffangen und auch festhalten. Das alles hatte nur wenige Sekunden in Anspruch genommen. Diese Zeit blieb nicht still. Sie wurde von hackenden und schnellen Schritten unterbrochen, als Susy sich fluchtartig entfernte.
    Ich hätte an Glenda vorbeischießen können, auch das war zu spät, denn Susy war bereits in einem anderen Zimmer verschwunden und hämmerte dort die Tür hinter sich zu.
    Auch Vanessa sah ich nicht. Das Totengesicht hatte seine Chance wahrgenommen.
    Zurück blieb eine Frau, die zitternd in meinen Armen lag und nicht wusste, ob sie lachen oder weinen sollte. Glenda war jetzt wichtig. Alles andere hatte noch Zeit.
    »Nun?«
    »John… John …«, stammelte sie. »Ich … ich … habe damit nicht mehr gerechnet.«
    Ich lächelte schief. »Ist wie im Film. Diesmal kam der Retter in der letzten Sekunde. Das passiert mir auch nicht oft.«
    »Für mich war es gut.«
    »Kannst du wohl sagen. Leider sind die beiden entkommen. Und die müssen wir finden.«
    Glenda Perkins ging zur Wand und lehnte sich dagegen. Langsam sackte sie zusammen, bis sie schließlich saß und sich mit dem Rücken abstützen konnte. »Ich habe so etwas noch nie gehört. Sie sind als Geister zurückgekehrt, um wieder ihre alten Körper zu kriegen. Sie waren tot, oder waren sie nicht tot?«
    »Das ist die Frage«, murmelte ich. »Du darfst nicht vergessen, dass Vanessa das Kind von einem Dämon hat, ob es der Teufel, Beelzebub oder wer auch immer, ich habe keine Ahnung. Jedenfalls darf dieses unheilige Leben nicht länger existieren.«
    »Wir werden sie jagen.«
    »Sicher.«
    »Werden wir sie auch finden?«
    »Groß ist meine Hoffnung nicht«, antwortete ich. »Beide sind gewarnt, sie wissen jetzt, dass wir ihnen auf den Fersen sind, und zwar Menschen, die sich nicht von ihnen einschüchtern lassen wollen.«
    »Dann brauchen sie nur zu warten, bis wir verschwunden sind, um…«
    »Das werden wir nicht tun, Glenda.« Sie schaute erstaunt zu

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