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0807 - Der Kampf um Terra

Titel: 0807 - Der Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder gefaßt hatte. „Wir hatten nicht gedacht, dir jemals wieder zu begegnen. Doch warum zeigst du dich nicht und flüsterst statt dessen über die Rundrufanlage zu uns?"
    „Ihr könntet mich nicht sehen, denn ich habe die Fähigkeit verloren, mich in menschlicher Gestalt aus plastischer Energie zu zeigen", flüsterte Raphael.
    „Du warst und bist NATHANs Geschöpf", stellte Reginald Bull sachlich fest. „Da NATHAN desaktiviert ist, kann er dich nicht aus Energie zu einem sichtbaren Gebilde formen. Das leuchtet mir ein. Aber irgendwie existierst du doch, sonst könntest du nicht zu uns sprechen. Wie existierst du?"
    „Das ist unwichtig für euch", gab Raphael zurück.
    „Ich habe alles mitgehört", tönte Waringers Stimme aus Bulls Armband-Telekom. „Meiner Ansicht nach kann Raphael nur aus einer Ballung dimensional übergeordneter Restenergie NATHANs bestehen, als eine Art kybernetisches Bewußtsein also."
    „Ich habe den Einwurf gehört", flüsterte Raphael. „Waringers Theorie ist logisch fundiert, aber es ist unwichtig, als was ihr mich betrachtet. Wichtig ist, daß ihr mir genau zuhört. Wie ich bereits sagte, ist die Zeit reif für eine Reaktivierung NATHANs - und sie wird erfolgen.
    Allerdings dürft ihr keine umfassende und permanente Reaktivierung erwarten, denn dann würde NATHAN mit der Ausübung der Kontrolle über Terra anfangen, was zwangsläufig Gegenmaßnahmen der Hulkoos herausfordern würde. Außerdem würde CLERMAC in einem solchen Fall bald herausfinden, von wo aus die Kontrolle Terras gesteuert wird - und das wäre vermutlich das Ende NATHANs.
    Die künftigen Aktivitäten NATHANs werden jeweils nur kurzzeitig sein und sich auf lokale Maßnahmen beschränken. In erster Linie gilt es, NATHAN als Verursacher dieser Aktivitäten geheimzuhalten. So könnten beispielsweise in lokalen Bereichen Terras Maßnahmen zur Unterstützung der Terra-Patrouille ergriffen werden. Außerdem wird es möglich sein, innerhalb weniger Wochen ein größeres Raumschiff in einer der lunaren Werften fertigzustellen."
    „Wie sollen und können wir dir dabei helfen?" fragte Roi Danton.
    „Ihr sollt auf Luna bleiben und Kontakt zur Terra-Patrouille halten", antwortete Raphael. „Außerdem könnt ihr im Bedarfsfall auch über einen Transmitter zur Erde gehen, um die Terra-Patrouille zu unterstützen.
    Joscan Hellmut dagegen kann mit den beiden Robotern auf die SOL zurückkehren."
    „Wir sollen auf Luna bleiben?" erkundigte sich Reginald Bull ungehalten.
    „Ich werde euch nicht zwingen", flüsterte Raphaels Stimme. „Ich habe nur dafür gesorgt, daß ihr nicht abfliegen konntet, bevor ich zu euch gesprochen hatte. Aber ich beschwöre euch bei eurer Liebe zur Erde und zur Menschheit, auf Luna zu bleiben!"
    Roi Danton sah, daß sich aus einem Nebengang der Kybernetiker Hellmut näherte und nickte ihm zu, dann sagte er: „Du sprichst von der Erde und der Menschheit, Raphael. Aber die Menschheit ist verschwunden."
    „Ja, wohin ist sie verschwunden?" warf Reginald Bull ein.
    „Wenn die verschwundene Menschheit zurückkehrt, kann sich NATHAN total reaktivieren", sagte die Flüsterstimme Raphaels. Doch sie beanwortete die Frage nach dem Aufenthaltsort der Menschheit nicht. „Entschließt euch bald, was ihr zu tun gedenkt!"
    „Wir werden beraten und dir unseren Beschluß mitteilen, Raphael", sagte Bull.
    Vor einer Viertelstunde hatte ich den fetten Tibeter entdeckt. Er arbeitete gemeinsam mit den kontrollierten Menschen bei der Anlage eines Gemüsegartens.
    Der Anblick eines bei körperlicher Arbeit schwitzenden Dalaimoc Rorvic erfüllte mich mit großer Genugtuung. Am liebsten hätte ich ihm den ganzen Tag dabei zugesehen. Leider stand ich unter Zeitdruck, denn der Molekülverformer, den ich hereingelegt hatte, würde die Herrschaft über seinen Körper bald zurückgewinnen und danach zweifellos die Verfolgung aufnehmen.
    Ich mußte das leichenhäutige Scheusal bis dahin befreit und aus dem Stützpunkt der Außerirdischen gebracht haben. Aber ich wußte aus Erfahrung, daß Rorvic sich dagegen sträuben würde, solange er sich im hypnosuggestiven Bann der Kleinen Majestät befand.
    Folglich mußte ich ihn erst aus diesem Bann befreien, bevor ich ihn wegbrachte.
    Während ich darüber nachsann, wie ich das Scheusal aufrütteln konnte, geriet ich allmählich in Wut.
    Wenn Dalaimoc Rorvic nämlich nicht ständig in seiner Kabine an Bord der SOL - und früher an Bord anderer Raumschiffe - in tiefes Dösen versunken

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