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0807 - Universität der Dämonen

0807 - Universität der Dämonen

Titel: 0807 - Universität der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Schilderung mehr allgemeiner Eindrücke zu ersetzen, was für Zamorra viel interessanter war als die Frage, ob ein Mitglied des Lehrkörpers etwas mit einer studentischen Hilfskraft angefangen hatte. Nach der fünften Flasche war Norberts Unbehagen sichtbar geworden, genauso wie seine Unfähigkeit, dieses richtig in Worte zu fassen.
    Zamorra hatte ihn einfach reden lassen. Als er sich von ihm verabschiedet hatte, war er nicht viel schlauer als zuvor, wenngleich sich etwas von dem Unbehagen des Mannes auf ihn übertragen hatte.
    Er nahm sich zwar vor, am Abend, sobald alle Verpflichtungen abgegolten waren, doch einmal in Ruhe und Konzentration mit Merlins Stern auf die Suche nach dämonischer Präsenz zu gehen. Doch während er, gerade von der Präsentationspflicht befreit, relativ entspannt mit den Studenten zusammensaß und dem längeren Beitrag eines Teilnehmers lauschte, spürte er nichts, obgleich er das Amulett benutzte, so weit es vor aller Augen nicht auffiel.
    Schoenmeister wirkte elektrisiert, sobald er den Seminarraum betreten hatte, fast schon aufgedreht. Die Studenten verhielten sich, wie es Zamorra nicht anders erwartet hatte: Einige zeigten sich höflich interessiert, sackten aber angesichts der nahenden Abendstunde dann nach einiger Zeit in ein Wachkoma, das ohne Zweifel zu den Grundfertigkeiten eines jeden vorlesungsgestählten Studierenden gehörte. Wieder andere schienen mehr daran interessiert zu sein, in Schoenmeisters und Zamorras Augen eine gute Figur abzugeben, was zu überflüssigen Nachfragen und Floskeln wie »Wie Sie ja auch schon immer richtig gesagt haben, Herr Professor…« führte. Eine dritte Kategorie tat alles mögliche, es hatte nur nichts mit dem Seminar zu tun.
    Es war der klägliche Rest von drei oder vier Studierenden, die den inhaltlichen Fortschritt der Diskussion bestimmten, jene, denen man förmlich ansehen konnte, dass sie an diesem Wissen um des Wissens willen Interesse hatten und alles, was Zamorra von sich gab, wie ein trockener Schwamm aufsaugten. Fast von allein fokussierte sich die Aufmerksamkeit des Gastdozenten auf diese wenigen Aktiven, nur selten unterbrochen durch die ekstatischen »Wer hätte das gedacht!« und »Das ist ja wirklich faszinierend!« jener Anwesenden, die zwar nicht verstanden, worum es ging, aber lautstark das Gegenteil ausdrückten.
    Und so lief dieses Seminar wie jedes ab, und als man sich am Abend vertagte, war Zamorras Misstrauen fast schon wieder eingeschlafen, und er fragte sich, ob er bereits an einer Art Paranoia litt, die hinter jedem schrulligen Intellektuellen oder aufgeblasenen Schwätzer gleich eine Verschwörung der Hölle vermutete.
    Nachdem die Anwesenden durch lautstarkes Bearbeiten der Tische mit ihren Handknöcheln ihren Beifall ausgedrückt hatten, verließen sie murmelnd den Seminarraum.
    Schoenmeister war in ein Gespräch mit einer seiner Hilfskräfte vertieft, ein sehr dünnes Individuum, das einen ausgesprochen beflissenen Eindruck machte. Zamorra orientierte sich gleichfalls in Richtung Ausgang, als ein feines Stimmchen ihn aufhielt.
    »Herr Zamorra?«
    Zamorra verkniff sich ein Lächeln. Dass die Studentin, die sich soeben schüchtern an ihn gewandt hatte, den »Professor« weggelassen hatte, war ihm sympathisch. Auch hatte sie darauf verzichtet, ihn mit weitläufiger Geste mit »Monsieur« anzusprechen, was so manch anderer Seminarteilnehmer sich nicht hatte nehmen lassen. Zamorra hatte es oft genug nach Deutschland geführt, er beherrschte die Sprache ausgezeichnet.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Die Frau - fast wollte Zamorra sie im Stillen als Mädchen bezeichnen - griff wie Hilfe suchend nach seinem Ärmel. Es war eine schmale Person, jedoch gut aussehend, mit einem fein geschnittenen Gesicht und einem Körper, in dem alles in den richtigen Verhältnissen angeordnet war. Nicht halb so fraulich wie Zamorras Lebensgefährtin Nicole, aber alles so, wie es zueinander passte. Der Typ von Frau, der zugleich Beschützerinstinkte auslöste und erotisch anziehend wirkte.
    Doch hier überwogen die Beschützerinstinkte.
    Die Haut der jungen Frau wirkte blass und kränklich. Sie schien ihre Bewegungen nur mühsam zu kontrollieren, wirkte fahrig. Sie strahlte Angst aus, unterdrückt, aber sichtbar.
    In Zamorra begannen wieder die Alarmglocken zu schrillen. Er schob ihre Hand nicht weg, denn er spürte durch den Stoff seines Hemdes, das sie zitterte.
    »Es… ich… mein Name ist Cora… Cora Schneyder…«
    Sie brachte kaum

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