0807 - Universität der Dämonen
noch nicht das Vergnügen.«
Die Bedrohung, die von diesem Mann ausging, war subtil und verbarg sich hinter seinem harmlos wirkenden Äußeren.
»Was geht hier vor?«, fragte Zamorra scharf. Mit Erschrecken bemerkte er, dass die beabsichtigte Wucht seiner Worte in dieser Umgebung zu verblassen schien. Aus seiner lauten Frage wurde ein sanftes Wispern. Es war, als habe jemand ein Ventil geöffnet, mit dem alle Kraft aus seinem Körper abgelassen wurde.
»Oh, ich bin der Vorsitzende der Berufungskommission der-Vincent-Universität. Ich darf Ihnen eine Dauerstellung in unserem Lehrkörper anbieten.«
Zamorra ächzte. Diese Situation hatte etwas zunehmend Absurdes. Hier ging es doch nicht um eine Anstellung - die magische Präsenz des Pentagramms sprach eine andere Sprache. Die Worte Nixhusens sollten ihn nur verwirren, von einer Gegenreaktion ablenken.
Warum nur konnte er sich so schlecht auf sein Amulett konzentrieren? Zamorra schloss für einen Moment die Augen, spürte die pulsierende Kraft von Merlins Stern, doch es schien, als könne er ihr volles Potential nicht mehr erfassen.
Ihm war übel.
»Kein Interesse«, raffte er sich zu einer Antwort auf.
Nixhusen wackelte mit dem Zeigefinger. »Wer wird denn so voreilige Entscheidungen treffen? Sie haben sich hier doch noch gar nicht umgesehen! Wir haben eine sehr angenehme Lern- und Arbeitsatmosphäre geschaffen, und das mit viel Mühe und Liebe zum Detail! Außerdem habe ich überzeugende Argumente, wie Sie sicherlich schon gemerkt haben…«
Nixhusens Grinsen war impertinent. Er spielte offenbar auf die wachsende Desorientierung an, die Zamorra befallen hatte.
»Wir sollten rasch mit dem Berufungsverfahren beginnen! Ich darf Sie beruhigen, das zuständige Kultusministerium hat hier keinen Einfluss, und wir werden Sie auch nicht verbeamten! Das sollte Ihre ablehnende Haltung relativieren.«
Zamorra wollte etwas erwidern, aber die Gedanken entglitten ihm. Nixhusen schien das erwartet zu haben, denn nun nickte er zufrieden.
Dann sprach er ein Wort.
Die Beklemmung, die Zamorra unmittelbar befiel, hatte ihre Quelle in den schwarzmagischen Symbolen auf dem Boden. Die schwarzmagische Kraft, die in dem Pentagramm gelauert hatte, überraschte ihn mit ungewohnter Wucht.
Er taumelte zurück, kämpfte um sein Gleichgewicht. Merlins Stern lenkte etwas von dem Angriff ab, doch als Zamorra erneut mit seinen mentalen Fühlern nach dem Amulett griff, um sein schützendes Potential zu entfalten und die Attacke abzuwehren, blieb es bei dem Versuch.
Kraftlos glitten seine Gedanken ab. Seine Konzentration war völlig erlahmt. Hilflos hob er die Hände, als könne er die Macht der Beschwörung dadurch abwehren.
Nixhusen sagte weitere Worte. Zamorra nahm sie nur undeutlich war. Er hatte so eine Beschwörungsformel noch nie zuvor gehört. Waren da Splitter aus dem Lateinischen und Griechischen?
Zamorra stellte mit Entsetzen fest, dass er sich in diesem Zustand nicht einmal auf Worte besinnen konnte. Der würgende Brechreiz, der sich in seinem Magen und in seinem Gedärm aufbaute, lenkte ihn ebenfalls ab. Dazu kam ein bohrender Kopfschmerz, der ein Flimmern vor seinen Augen erzeugte.
Oder kam dieser vibrierende Lichtschein von der nun aufleuchtenden Symbolik auf dem Fußboden?
Zamorra öffnete den Mund, doch die Stimmbänder versagten ihm den Dienst. Er fühlte, wie eine schwarzmagische Kraft seinen Verstand umschloss. Die Erkenntnis, dagegen nichts tun zu können, war gepaart mit dem Gefühl absoluter Hilflosigkeit.
Zamorra krümmte sich zusammen. Doch Nixhusens Stimme zwang ihn zum Aufstehen. Zamorras Kreislauf protestierte, als er sich mühsam erhob.
»Treten Sie ruhig näher! Es geht hier entlang!«
Was immer die Beschwörung bewirkte, es gab für Zamorra keine Gegenwehr. Nixhusens freundlich-harmloses Lächeln täuschte über die dahinter liegende Heimtücke nicht hinweg.
Ein fremder, bedrückender Zwang legte sich auf Zamorras Bewusstsein. Sein Widerstand zerfiel, sein Wille erlahmte.
Automatisch folgte Zamorra der Aufforderung. Den Kräften, die an ihm zerrten, hatte er nichts entgegenzusetzen, obgleich Merlins Stern vor seiner Brust hing. Verzweiflung machte sich in ihm breit.
»Wir werden bald Kollegen sein«, erklärte Nixhusen in freundlichem Ton. Seine Stimme drang klar durch die diffuse Watte, die Zamorra an jeder ernsthaften Konzentration hinderte.
Er sah Nixhusen glasigen Blick. Dessen Lächeln wurde breiter.
»Sie dürfen mich Dumuel
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