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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erinnerungen.
    Außerdem schien der Apparat nicht zu funktionieren, denn nach seiner verwirrten Frage gab das Ding nur hohe, zirpende und knisternde Geräusche von sich. Schweigend und erstaunt, aber nicht beunruhigt sah und hörte er - der Mund der fremden Raumfahrer, die ihn mit Sicherheit aus dem All gefischt und gerettet hatten, öffnete sich an der Übergangsstelle zwischen Hals und Brustkorb - daß sie miteinander sprachen.
    Ebenfalls in der zirpenden Sprache. Er begriff jetzt. Der Translator begann zu übersetzen.
    „Wir haben dich in den Trümmern gefunden. Du hast den Notruf abgestrahlt?"
    Er nickte und erwiderte: „Ich wurde aus der Station geschleudert. Ihr habt den Hyperfunkruf gehört. Die zentrale Automatik ist defekt... gewesen.
    Ich weiß nicht, wie ich in diese Station kam. Habt ihr etwas zu trinken für mich? Etwas, das mich nicht umbringt?" Er registrierte, soweit er das karge Mienenspiel richtig interpretierte, deutliche Überraschung.
    Einer der Raumfahrer verließ seinen Platz und kam kurz darauf mit einem großen Trinkgefäß zurück, aus dem ein dicker Trinkhalm herausragte.
    „Danke."
    „Wer bist du? Ein Terraner?" fragte ein anderer.
    Ihre Sprache, fand Kelassny heraus, benutzte weitest-gehend den Ultraschallbereich.
    Vermutlich konnte keiner von ihnen Terranisch oder Interkosmo, jedenfalls konzentrierten sie sich auf die Leistung des Translators.
    „Ja. Genauer: Ich bin sieben Terraner", sagte er und nahm einen zweiten, längeren Schluck. „Sieben Bewußtseine in einem Körper, der unter einem gestauchten Knöchel leidet."
    „Er ist wahnsinnig geworden", gab der Translator von sich. „Vielleicht ist er schon so lange in der verlassenen Station, daß sein Verstand gelitten hat."
    Hubert Kelassny grinste. Er war gerettet, nur das war wichtig. Er trank den Becher leer und versuchte, den Sessel hochzuklappen. Leise berieten sich die Fremden, Er befand sich also in einem Raumschiff, und wenn er das Bild auf einem Kontrollmonitor richtig deutete, raste das Schiff mit unbekanntem Ziel durchs All.
    „Ich lüge nicht. Plötzlich befand sich mein Körper, vor einigen Tagen, in der verlassenen Station. Wir entdeckten, daß man sieben verschiedene, individuelle Bewußtseine in einen Körper gepackt hat - keiner von uns sieben weiß, wie das zugegangen sein mag.
    Auf alle Fälle danken alle sieben euch auf das herzlichste für die Lebensrettung. Ihr kamt im letzten Moment. Die Station war drauf und dran, uns umzubringen."
    Mit veränderter Stimme sagte ASLINNEN: „Kelassny hat recht Wir haben auch sieben verschiedene Berufe, nicht wahr, Delgiudice?"
    DELGIUDICE: „Richtig. Ich bin Nahrungsmitteltechniker. Und Fassa ist Photograph."
    FASSA: „Leider bin ich völlig nutzlos. Ich ziehe mich wieder zurück!"
    Als das Gerät übersetzt hatte, war nicht klar, ob die Fremden sowohl die viermalige Änderung im Ausdruck des Gesichts und die vier deutlich unterscheidbaren Stimmen registriert hatten.
    CHUNG LO: „Es ist leider kein Raumfahrer unter uns. Aber wenn ihr etwas zu reparieren habt, bin ich gern bereit, euch zu helfen! Ihr seid richtig nette Kerls, wie?"
    Abermals veränderten sich Ausdruck, Sprechweise und -höhe. Abd el Puman hob die Schultern und maulte: „Wir beschuldigen euch nicht, unsere sieben Persönlichkeiten in einen Körper hineingepreßt zu haben.
    Aber ... habt ihr wirklich nichts damit zu tun?"
    TAMOE PHEUCH: „Danke. Wohin bringt ihr uns? Zu euch? Können wir auf eurer Welt überhaupt leben? Wir sind natürlich völlig verstört. Ihr müßt uns verstehen. Wir alle haben die Hölle durchgemacht."
    Siebenmal hatte sich der Körper im Ausdruck völlig verändert. Kelassny, der jetzt wieder übriggeblieben war, grinste abermals. Er konnte sich unschwer vorstellen, daß die Fremden ihn als verrückt, wahnsinnig oder verstandesgeschädigt bezeichnen mußten.
    Einen Monolog mit verteilten Stimmen und Gesichtsausdruck, einschließlich der Gestik, wie er ihn eben miterlebt hatte - eine solche Zurschaustellung würde auch ihn zu derselben Meinung gebracht haben.
    Obwohl er inzwischen die Last und auch die Vorteile dieses mehrfachen Menschen, des multiplen Terraners mit wechselnden Fähigkeiten genügend kennengelernt hatte, verstand er die Fremden. Oder gerade deswegen. Stumm und verwundert betrachteten sie ihn. Schließlich sagte einer der vier Tellerköpfe: „Ich bin Kommandant Trintir!" Wenigstens übersetzte der Translator diese Lautfolge. „Wir haben unsere Pflicht als

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