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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumfahrer getan.
    Du bist zweifellos unter Angehörigen deines Volkes besser aufgehoben als an Bord unseres Schiffes.
    Außerdem haben wir bestimmte Strafen zu gegenwärtigen, wenn wir dich mitbringen.
    Aus diesen Gründen fliegen wir abermals einen kleinen Umweg und bringen dich zu deinesgleichen.
    Aber dort leben nur Menschen, die einen Körper und einen Verstand haben. Warte hier."
    „Aus einem Grund, den ich euch nicht erklären kann", sagte Hubert Kelassny und fühlte eine große, innere Ruhe aufkommen, „begrüße ich euren Entschluß.
    Wirklich! Denn dann besteht die deutliche Chance, mit dem lautlosen inneren Dialog aufzuhören und sich, in Zeit und Intensität durch sieben geteilt, mit normalen Terranern unterhalten zu können.
    Nochmals - besten Dank für die Rettung."
    Der Translator brauchte ziemlich lange, bis er alles überzeugend übersetzt hatte. Die vier fremden Raumfahrer verließen den Raum, leise, aber heftig miteinander sprechend. Die Lautstärke reichte nicht aus, urn den Translator ansprechen zu lassen. Kelassny wußte aber, daß sie alle sehr verwirrt sein mußten.
    Wohin sie ihn brachten, interessierte ihn nicht. Jetzt noch nicht.
     
    7.
     
    Zischend entwich der Überdruck aus dem Ventil, und die Dampfwolke bildete in der Abendluft kurz darauf einen Regenbogen. Mit schmerzendem Kreuz kletterte Tobby Beugner aus dem schwach gepolsterten Führerstand des eisernen, rostigen, heißen und stinkenden Monstrums, ihrer eigenen Dampfmaschine. Aber Tobby strahlte über das ganze Gesicht.
    Sie sah die Leistung der drei vergangenen Tage hinter sich.
    „Väterchen!" rief sie aufgeregt und wischte die Handflächen an der Hose ab.
    „Unsere Saat für dieses Jahr ist untergebracht."
    Die Abendsonne zauberte auf ihrem kurzgeschnittenen, goldroten Haar seltsame Reflexe. Vater Beugner stand regungslos auf dem wuchtigen Felsen, stemmte die erdbeschmutzten Hände in die Seiten und betrachtete den riesigen Acker.
    Die umgebrochene Erde, viertausend Meter lang und zweitausend und ein wenig mehr Meter breit, roch gesund und vielversprechend. Es schienen hunderttausend tiefe Furchen zu sein, die parallel zueinander lagen. Erst in zwei Monaten würden sie das Feld bewässern müssen.
    „Ja. Ohne dich, Tobby, wäre es nicht zu schaffen gewesen."
    In den Ställen wieherten grell die Hoptiquags. Sie waren hungrig und wollten bewegt werden.
    Es schien ein starker Nachtwind aufzukommen, in der Luft winselte und heulte es leise.
    „Übertreibe nicht. Jedenfalls bin ich hungrig. Vielleicht bekomme ich morgen die Pumpe zufriedenstellend repariert zurück. Dann können wir die Reisterrassen fluten!"
    „Vielleicht. Bisher ist sie immer nach zwei Stunden heißgelaufen oder zusammengebrochen."
    David kletterte von seinem Felsen, legte den Arm um die Schulter der Tochter und ging ausgesprochen heiter mit ihr zurück ins Haus. Einmal stutzten sie, denn das Winseln war lauter geworden.
    „Das klingt nach einem einfliegenden Schiff", sagte Tobby.
    Wieder einmal stellte der Vater fest, daß sie die Größe und die weiße Haut ihrer Mutter hatte. Nur die Sommersprossen - sie gehörten allein Tobby.
    Ihre Mutter hatte nicht eine einzige gehabt.
    Der Mann schob die Erinnerung gewaltsam zur Seite und ging weiter. Inzwischen war dieses Geräusch lauter und deutlicher geworden. Als sie die langgestreckte, grün überwucherte Pergola vor dem Haus erreichten, erkannten sie fast gleichzeitig, daß es tatsächlich das unverkennbare Geräusch eines Raumschiffs im Landeanflug war. Überrascht blieb Tobby stehen und ignorierte das ungeduldige Lärmen der Reit- und Zugtiere.
    „Aber ... die verdammten Überschweren waren erst vor einem Monat hier und haben ihre Kontrollen durchgeführt!" sagte sie leise. Immer dann, wenn sie von den Knechten der Konzilsmächte sprach, verwandelte sie sich trotz der unverkennbaren weiblichen Formen in den reinen Ausdruck kalten Hasses.
    „Warte ab. Sie können uns nichts mehr wegnehmen. Aus dem einfachen Grund, weil wir nichts mehr haben!" schränkte David ein.
    Er stieß die Tür auf und ging in den Vorraum, um seine schweren Stiefel auszuziehen.
    Er hatte ein deutliches Bedürfnis nach einer Dusche.
    Womöglich funktionierte sogar ihre einfache Heizung, und es gab heißes Wasser.
    „Wir haben noch den Rest unserer Freiheit zu verlieren!" sagte Tobby leise. Das alles war zum Weinen.
    Nur dreißigtausend Lichtjahre war die kleine, blaue Sonne von dem ehemals bedeutungsvollen Standort Sols entfernt, des

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