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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Ecke des Raumhafenkomplexes, den inzwischen auch schon der Dschungel fast überwuchert hat, befindet sich eine noch immer funktionierende, sehr kleine, aber gut ausgestattete Medo-Klinik. Vielleicht kann diese Automatik dir helfen?"
    „Inwiefern, David?"
    „Die Wahrheit ist in manchen Fällen unbequem, aber sie ist meistens ehrlich. Du würdest dann sozusagen eine Auskunft von berufener Seite haben."
    Kelassny zuckte die Schultern und entgegnete: „Von mir aus, gern. Wie kommen wir dorthin? Und bringe ich die anderen Kolonisten damit nicht in Verlegenheit?"
    „Nein. Sicher nicht. Niemand, der nicht unbedingt muß, benutzt diese Station. Sie ist zu wertvoll, als daß sie für jeden aufgeschnittenen Finger aufgesucht werden würde. Wir wissen nicht, wie lange sie noch funktionieren wird."
    „Ich bin einverstanden.
    Als sie kurz darauf wieder an dem mit besonderer Sorgfalt gedeckten Tisch saßen und das verzehrten, was Tobby gekocht hatte, spürten alle drei Menschen, daß zwischen David, Tobby und Hubert jene Form von Vertrautheit herrschte, wie sie normalerweise erst nach langer Zeit auftrat. Besonders zwischen Hubert und Tobby war sie ganz deutlich ausgeprägt.
    Die Hoptiquags schienen geradezu gewaltige Kräfte zu haben. Seit einer Stunde galoppierten Tobby und Hubert durch den Wald, entlang sorgfältig gepflegter Felder und Äcker, über schwankende Brücken und am Rand von Dschungelbezirken entlang.
    Die Tiere zeigten keinerlei Müdigkeit. Nach kurzer Zeit hatte sich Hubert an diese Art der Fortbewegung gewöhnt. Jetzt genoß er diesen schnellen Ritt an der Seite eines schönen jungen Mädchens.
    „Was hast du mit mir vor, Tobby?" rief er, federte in den Steigbügeln und sah vor sich den Hals und die dicken, arbeitenden Schultermuskeln der langbeinigen Tiere mit dem auffallend hellen Haarschweif, der wie ein flatterndes Band hinter ihnen peitschte und wedelte.
    „Ich habe nichts vor. Vielleicht erfahren wir die Wahrheit über dich. Ich kann mir vorstellen, daß sogar Hubert Kelassny daran interessiert ist."
    Er lächelte sie an.
    „Wie wahr!"
    Die Tiere gingen jetzt langsamer. Tobby und Hubert umrundeten einen Teil der ehemaligen Abfertigungsgebäude des Raumhafens und ritten schließlich einen schmalen Pfad entlang, der sie zu einem merkwürdig aussehenden Gelände brachte.
    Hier wucherte der Dschungel bis dicht an die Gebäude heran, aber ein Teil der Bauwerke war davon befreit: Viele Stämme waren abgeschnitten oder gefällt, und die Holzabschnitte lagen sauber gestapelt und abholbereit da.
    Tobby lenkte ihr Tier bis an die Tür, band es fest, band auch den Zügel von Huberts Hoptiquag an und sagte ihm, wie die schweren Kipphebel zu betätigen wären.
    Sie kamen in einen überraschend guterhaltenen Teil des Gebäudes. Es roch förmlich nach Sauberkeit.
    „Hier entlang. Es gibt noch Robots, die hier arbeiten", sagte sie und führte ihn durch eine Reihe von Korridoren und Zimmern. Schließlich Öffnete sie eine weiße Tür und deutete auf den schweren Spezialsessel.
    „Lege dich dort hinein. Es tut nicht einmal weh. Es wird drei oder vier Stunden dauern, und dann wissen wir mehr."
    Er warf ihr einen unsicheren Blick zu. Hubert fürchtete sich weder vor ihr noch vor der Anlage oder dem Ergebnis der psi-analytischen Anlage. Er war selbst sehr neugierig auf diese Aussage.
    Er fürchtete nur, daß die Maschine mitten in der Arbeit zusammenbrechen würde.
    „Ich bleibe hier und warte", sagte sie. „Wirklich. Ich kann auch deine Hand halten, falls du dich fürchtest."
    Hubert lächelte sie mehr als freundschaftlich an.
    Dann setzte er sich, kippte den Untersuchungssessel und wartete, bis die halbkugelige Haube sich über Kopf und Schultern gesenkt hatte. Tobby führte einige Schaltungen durch, sah das Druckwerk und den Folienvorrat nach und holte sich dann einen Sessel.
    Sie schaltete die Anlage ein, setzte sich neben Hubert und schob ihre Hand zwischen seine Finger.
    Zweihundert Minuten lang gab es nichts anderes als Summen, Klicken, die Schreibgeräusche, das Atmen der beiden Menschen, die Geräusche, wenn Tobby oder Hubert ihre Lage veränderten, und draußen vor den Scheiben die Vögel und kleinen Dschungeltiere.
    Hin und wieder scharrte ungeduldig ein Hoptiquag. Dann, unvermittelt, leuchtete eine grüne Lampe auf, ein Summer ertönte, und als sich die Haube hob, begann das Druckwerk rasend schnell zu schreiben.
    Tobby löste ihre schweißnassen Finger aus der Hand Huberts und riß das

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