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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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oder Atlans dahinter.
    Sie war dazu entschlossen, Hubert vor diesem Schicksal zu bewahren. Er konnte sich auf der Farm nützlich machen, (und als Chung Lo konnte er sämtliche anstehenden Reparaturen erledigen!).
    Vielleicht gelang es ihr, mit einem anderen NEI-Agenten Verbindung aufzunehmen und Hubert in die Obhut dieser Gruppe zu geben. Wobei sie jetzt noch nicht einmal wußte, wie und wann das geschehen konnte.
    Sie hörte den Erklärungen ihres Vaters zu und machte hier und dort Einwürfe oder ergänzte eine Erklärung. Kelassny hörte ruhig und gefaßt zu und nickte jedesmal, wenn David einladend den Krug mit dem Selbstgebrannten hob.
    „Das alles ist verblüffend", sagte Hubert nach einer Weile und roch genießerisch an dem Becher. „Ich vermute, daß die Laren mich dringend sehen wollen, falls eines ihrer Schiffe landet, und ich glaube ferner, daß ihr zwei mich behalten und nötigenfalls verstecken wollt?"
    „Ungefähr richtig. Zunächst", David wechselte unvermittelt zum Du über, „bist du einige Wochen lang in Sicherheit. Niemand sucht dich, niemand wird dich hetzen.
    Vielleicht klärt die Ruhe in dieser herrlichen Landschaft auch deine verwirrten Gedanken."
    Hubert lächelte versonnen und schüttelte den Kopf.
    „Das glaube ich nicht. Wir sieben Wesenheiten, Bewußtseine oder Persönlichkeiten bezeichnen uns untereinander als einen ,Mehrfachmenschen'. Keiner von uns ist verrückt, noch ist dieses Sammelwesen als solches verrückt. Aber es kann vorkommen, daß sich in einer Stunde nacheinander alle sieben melden.
    Wir haben unter uns Tamoe Pheuch, einen Ballettänzer,.."
    Es war fast erschreckend, wie sich ganz plötzlich der Ausdruck Huberts veränderte. Mit einer neuen Stimme erklärte Pheuch: „Nicht Ballettänzer. Ich bin Choreograph. Ich lasse tanzen!"
    Schlagartig verwandelte sich der Körper wieder in Kelassny.
    Er zuckte hilflos die Schultern und murmelte, „So ungefähr passiert es. Der Choreograph rettete den Körper mehrmals, weil er über eine geradezu artistische Körperbeherrschung verfügt, die keiner von uns hat.
    Vielleicht trainiert er einmal in einer stillenStunde des Nachmittags die Sprünge eines Fauns."
    David und Tobby schwiegen. Sie waren verwirrt. Zuerst hatten sie die verrückten Reden und Erzählungen als Ausdruck einer gräßlichen Erschöpfung betrachtet.
    Jetzt, in Ruhe und ohne Dramatik, stellte sich heraus, daß es wohl so sein mußte, wie Hubert sagte.
    Auch morgen, nach einem erfrischenden Schlaf, würde sich wohl nichts daran ändern.
    „Über alles werden wir noch zu reden haben", sagte David, schenkte die beiden Becher noch einmal voll und stellte den Krug auf ein Wandbrett zurück.
    „Für heute haben wir, denke ich, uns die Ruhe verdient. Aber, im Ernst, Hubert - kannst du diesen Mechaniker in eurem Team dazu bewegen, sich morgen einmal unseren beweglichen Schrott genauer anzusehen."
    Mit einem fatalistischen Lachen verkündete Kelassny: „Ich sage es ihm, wenn ich ihn treffe."
    David nahm eine Öllampe und ging voraus. Er brachte Hubert in eine kleine, schmucklose, aber saubere Kammer, die aus einem Bett bestand, einem Tisch mit Stuhl, einem offenen Fenster mit dickem Wollvorhang.
    David schlug Hubert leicht auf die Schulter, stellte die flackernde Lampe auf den Tisch und sagte: „Den Weg zur Toilette kennst du schon. Schlafe dich aus, wir arbeiten morgen auf den Reisfeldern. Wir lassen etwas Frühstück auf dem Tisch stehen, und dann kannst du dir unsere Farm ansehen. Sie ist ein charakteristisches Demonstrationsobjekt für den Niedergang eines Planeten."
    „Ich verstehe. Nochmals, David Beugner, jeden Dank für alles, was ihr für mich unternommen habt!"
    „Schon gut", wehrte David verlegen ab. „Keine Alpträume,nein!"
    „Ich werde ich bemühen. Übrigens: Eine nette Tochter hast du! Wenigstens Hubert Kelassny findet sie hinreißend.
    Was die anderen denken, werden sie, glaube ich, selbst in Worte kleiden können," Sie schüttelten sich die Hände. Hubert streckte sich auf dem harten Bett aus, das ihm wie eine Verheißung erschien. Er blies die Flamme aus, verschränkte wieder die Hände im Nacken, und während er den merkwürdig vertrauten, beruhigenden Geräuschen rundum lauschte, schliefer ein.
    Nur sie selbst sah sich in einem der fleckig gewordenen Spiegel, aber sie wußte, daß sie in dem vergilbten, durchlöcherten Morgenmantel ihrer Mutter (ein Beweis für die Qualität von terranischen Kunstfasern!) im Dunkel hinreißend aussah.
    Sie

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