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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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ganz zu schweigen – sehr distanziert. Aber sie befolgte anstandslos die Anordnungen des Arztes und unsere Vorschläge. Die Angst und Unsicherheit in unseren Mienen steckte sie offenbar an.
    Ich befragte sie über den Unbekannten, der uns in das Krankenhaus gebracht hatte. Sie beschrieb ihn als mittelgroß, eher dicklich, um die Vierzig und mit leichter Denkerglatze und aufgeweckten, aber keineswegs hypnotischen Augen. Das war nicht Lukard. Wir hatten also einen Verbündeten, und ich konnte nur hoffen, daß er sich vor Einbruch der Nacht meldete und uns seinen Trick verriet, mit dem er sich in einen Haufen blutrünstiger Vampire wagte; und erfolgreich noch dazu.
    Eine Stunde später hatte Krauss noch immer niemanden erreicht – weder Kommissar Urban noch irgend jemanden von seiner Dienststelle.
    Ich konnte nur hoffen, daß die Herren alle mit brauchbaren Vorbereitungen beschäftigt waren.
    Der Arzt war konsequent, und die Assistenten und Schwestern des Krankenhauses waren zu sehr von seinem Wohlwollen abhängig, als daß sie sich seinen Anordnungen widersetzt hätten. Ich weiß nicht, was er ihnen erzählte, aber es schien seine Wirkung nicht ganz zu verfehlen, denn sie schlichen unsicher und nicht ganz ohne Furcht durch die Räume, um die Fenster zu verriegeln und die Läden zu schließen, die an einer Seite des Hauses vorhanden waren.
    Wir erhielten einen ganzen Haufen Fackeln und Streichhölzer. Auch Wasserpistolen aus einem nahen Spielwarengeschäft wurden herbeigeschafft, dazu Benzin und kleine Fülltrichter. Ich probierte meine kleine Erfindung gleich aus.
    Ich vergrößerte die Spritzdüse ein wenig, so daß der Strahl ein bißchen dicker wurde. Dann bewaffnete sich Freddie mit einem Kissen, und ich verabreichte ihm eine Ladung Benzin, die ich gleichzeitig mit der Fackel entzündete. Augenblicklich brannte das Kissen lichterloh.
    Ein weiterer Schuß hätte den ganzen Freddie in Brand gesteckt. Ich war recht zufrieden mit meiner Waffe. Die meisten der Vampire mochte allein der Feuerschein bereits abschrecken.
    Für die ganz Emanzipierten und Furchtlosen hatte ich immer noch meine Pistole mit einer Silberkugel.
    Sie war für Lukard reserviert. Für Drakula. Auch Feuerlöscher wurden in jeden Raum geschafft.
    Soweit es unsere persönliche Sicherheit betraf, fühlten wir uns recht gut. Einige der Assistenten trugen wie wir Pistolen mit Benzinfüllung. Es war ihnen nicht anzumerken, was sie von all dem hielten. Sie waren entweder sehr diszipliniert oder von den Ereignissen genügend verängstigt.
    Frustrierend war lediglich, daß wir so vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten waren: Was geschah da draußen?
    Welche Möglichkeiten hatte Kommissar Urban, und was unternahm er? Wie sehr hatten wir ihn überzeugt? Konnte er genügend Kräfte mobilisieren, um das Schlimmste zu verhindern?
     

     

Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang führte der Arzt einen dicklichen Mittvierziger in unser Zimmer, der ein freundliches, aber leicht übernächtigtes Gesicht zur Schau stellte. Ich erinnerte mich sofort an Schwester Lottes Beschreibung. Das mußte der Mann sein, der uns hierher gebracht hatte.
    Mir war bei seinem Anblick nicht ganz klar, wie, denn er mußte mit seinem hohen Blutdruck geradezu ein Köder für Vampire sein.
    Ich hatte mich nicht geirrt. Der Arzt stellte uns den Herrn als Freder Brina vor, was reichlich ausländisch klang. Der Herr lächelte uns freundlich zu und bat uns um Entschuldigung dafür, daß er so spät kam, aber dringende Angelegenheiten hätten ihn aufgehalten. Offenbar hatte er bereits mit dem Arzt gesprochen, denn er erklärte gleich, daß wir mit ihm kommen müßten. Er hätte in seinem Haus alles für unsere Sicherheit vorbereitet.
    Freddie hielt ihm den Spiegel vor. Es schien zwar zu früh, daß schon welche von ihnen unterwegs waren, aber man konnte nie sicher genug gehen.
    Der Mann besaß ein Spiegelbild und lächelte verständnisvoll.
    » Ich schätze Ihre Vorsicht «, bemerkte er mit ein wenig schriller Stimme, die von einem leichten Asthma herrühren mochte.» Überzeugen Sie sich, daß ich ganz ein Mensch bin! Dann machen Sie sich bereit, in meinen Wagen zu steigen. Ich brauche Ihre Hilfe. «Er sah auf seine Uhr und zuckte zusammen.» Wir müssen uns verdammt beeilen, fürchte ich. «
    Wir zögerten nicht. Noch immer ein wenig schwach auf den Beinen, verließen wir das Krankenhaus. Im Wagen dieses Herrn Brina fühlten wir uns nur bedingt sicher. Auch Freddie warf immer wieder

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